Bundesregierung schlägt eine steuerliche Förderung von Fahrzeugen mit Diesel-Rußfiltern vor
Seit Wochen gerät Volkswagen mit dem aufpreispflichtigen Rußpartikelfilter für den Golf und den neuen Passat in die Kritik. Von immer wiederkehrenden Auslieferungsverschiebungen dieser Modelle aufgrund nicht lieferbarer Rußfilter seitens der Zulieferer ist zu lesen. Verständlich ist, dass jeder Neuwagen-Kunde, der mit einem Selbstzünder liebäugelt, auch einen Diesel-Rußfilter mitbestellt. Sei es in Anbetracht der sicher kommenden Gesetzesverordnung oder schlichtweg, um mit diesem Extra den Wiederverkaufspreis zu stabilisieren.
Um so erstaunter ist man über die Nachricht, dass auch alle Besitzer älterer Wolfsburger Dieselmodelle ihre Fahrzeuge bald mit Rußpartikelfiltern nachträglich ausrüsten lassen. „Für alle Konzernmarken gibt es nun ein Nachrüstkonzept“, so Volkswagen. „In den nächsten Wochen“ werde es „für die ersten Modelle“ ein entsprechendes Angebot geben, im Laufe des Jahres dann für sämtliche Fahrzeuge des Konzerns. Durchschnittlich werde der Preis für den Filter bei 500 Euro liegen. Die exakten Kosten der Nachrüstung seien aber abhängig vom jeweiligen Modell.
Kürzlich hatte die Bundesregierung eine steuerliche Förderung von Fahrzeugen mit Diesel-Rußfiltern vorgeschlagen, die bereits rückwirkend für 2005 gekaufte Fahrzeuge gelten soll. Den entstehenden Mindereinnahmen bei der Kfz-Steuer von 1 bis 1,5 Mrd. Euro in den Jahren 2006 und 2007 stünden beachtliche Mehreinnahmen der Länder gegenüber, die durch die Verschiebung von Benzin- und Dieselfahrzeugen im Kfz-Bestand entstünden. Die steuerliche Förderung von Altfahrzeugen mit der Filtertechnik mit 250 Euro und bei Neufahrzeugen mit 350 Euro war vom Verkehrsclub Deutschland allerdings als zu gering bezeichnet worden.
VW will bei seinem in wenigen Wochen neu erscheinenden Modell Passat den Rußfilter weiterhin nur als Option anbieten, für die ein Aufpreis zu zahlen ist. Ab Frühsommer solle für den Golf der Rußpartikelfilter lieferbar sein. Folgen wird der Filter für den Polo.