Volkswagen hat ausgerechnet beim Heimspiel erstmals seit dem Einstieg in die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) im Januar 2013 die eigenen Ziele verpasst. Nach zuvor sechs Siegen bei acht Läufen und Podiumsresultaten bei bisher allen Auftritten in der WM verfehlte Volkswagen bei der Rallye Deutschland einen Podestplatz. Und das, obwohl sowohl die Führenden in der Fahrer- und Beifahrer-WM, Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), als auch Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) vor etwa 200.000 heimischen Fans mit dem Polo R WRC jeweils in Führung gelegen hatten. Volkswagen zieht nach der Rallye Deutschland dennoch eine positive Bilanz: Acht der 15 ausgetragenen Wertungsprüfungen gingen bei der Wettbewerbspremiere des Polo R WRC bei einer reinen Asphalt-Rallye nach Wolfsburg. Mindestens ein Volkswagen Fahrer beendete die Sonderprüfungen dabei stets unter den Top Drei.
Der Sieg bei der Rallye Deutschland ging an Dani Sordo. Citroën bleibt damit seit knapp zehn Jahren auf Asphalt ungeschlagen. Latvala/Anttila beendeten den neunten Saisonlauf auf Platz sieben, Ogier/Ingrassia auf Rang 16.
„Die Rallye Deutschland war mein Antrittsbesuch in der neuen Funktion“, so Dr. Heinz-Jakob Neußer, Vorstand für Technische Entwicklung der Marke Volkswagen und zuständig für den Motorsport. „Ich bin sehr beeindruckt von der Professionalität des Markenauftritts und der Expertise der Ingenieure und Mechaniker. Es gab aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen einige Rückschläge für uns zu verkraften. Die Mechaniker haben in einer super Leistung die Fahrzeuge wieder instandgesetzt, sodass wir auf der abschließenden Powerstage noch vier Extrapunkte geholt haben. Insgesamt haben wir acht von 15 Wertungsprüfungen für uns entschieden – das beweist die Konkurrenzfähigkeit des Polo R WRC und die Leistung unserer Fahrer. Wir freuen uns auf die kommenden Rallyes und werden alles dafür geben, Weltmeistertitel nach Wolfsburg zu holen.“
Nach neun von 13 Rallye-WM-Läufen der laufenden Premieren-Saison in der Top-Kategorie WRC liegt Volkswagen in den drei Wertungen der Rallye-Weltmeisterschaft weiter in Führung. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia führen die Fahrer- und Beifahrerwertung weiter komfortabel an und können schon beim kommenden WM-Lauf in Australien (12.–15. September) ihren zweiten Matchball zum vorzeitigen Titelgewinn verwandeln. Ihr Vorsprung beträgt vor dem Gastspiel „down under“ 75 Punkte auf Thierry Neuville (Ford). Bauen sie den Abstand nach der Rallye Australien auf 84 Punkte oder mehr aus, ist Ogier/Ingrassia der Titel nicht mehr zu nehmen.
Volkswagen liegt in der Herstellerwertung mit 26 Zählern Vorsprung weiterhin an der Spitze der Tabelle.
Schadensbegrenzung XXL: Ogier/Ingrassia gewinnen Powerstage
Für die WM-Führenden Sébastien Ogier/Julien Ingrassia hatte die Rallye Deutschland perfekt begonnen. Mit zwei Prüfungssiegen am Donnerstag gingen sie als Gesamtführende in den zweiten Rallye-Tag. Auf einer besonders glitschigen Stelle rutsche das französische Duo von der Strecke und beschädigte sich die Vorderradaufhängung des Polo R WRC und musste in der Folge vorzeitig aufgeben. Bei ihrer Rückkehr unter Rally-2-Reglement am Samstag erzielten sie drei von fünf möglichen WP-Bestzeiten. Am Sonntag sorgten sie in der Powerstage für maximale Schadensbegrenzung. Mit der Bestzeit bei der abschließenden WP, in der Zusatzzähler für den Ersten, Zweiten und Dritten vergeben werden, holten sie drei wertvolle Punkte.