Seine bislang beste Leistung auf Asphalt blieb für Jari-Matti Latvala sowie seinen Beifahrer Miikka Anttila unbelohnt. Das finnische Duo hatte zu Beginn des zweiten Rallye-Tages die Führung übernommen und bis zur elften Wertungsprüfung kontinuierlich ausgebaut. Auf der elften WP „Arena Panzerplatte“ trafen Latvala/Anttila einen der berüchtigten Hinkelsteine mit der Beifahrerseite des Polo R WRC. In der Folge kämpfte das Duo mit einer immer wieder aufspringenden Tür. Auf der zwölften Sonderprüfung bedingte dieses Problem, bei dem Beifahrer Miikka Anttila mit Rechts die Tür zuhalten und mit Links im Aufschrieb blättern musste, dass eine Ansage minimal zu spät war – Latvala/Anttila rutschen von der Strecke und schieden vorzeitig aus. Wie ihre Teamkollegen tags zuvor kehrten sie unter Rally-2-Reglement zurück und erkämpften für sich und Volkswagen wertvolle Punkte in Fahrer-, Beifahrer und Hersteller-WM. In der sogenannten Powerstage ernteten sie als Dritte einen weiteren Zähler.
Das Ende schon vor dem Beginn: Mikkelsen/Markkula
Andreas Mikkelsen und Mikko Markkula (N/FIN) mussten aus gesundheitlichen Gründen auf die Rallye Deutschland verzichten. Beifahrer Mikko Markkula hatte sich vermutlich bei der Rallye Finnland vor knapp drei Wochen eine Fraktur des siebten sowie teilweise des achten Brustwirbels zugezogen, die erst unmittelbar vor der Rallye Deutschland diagnostiziert wurde. Daraufhin zog Volkswagen Motorsport die Nennung von Mikkelsen/Markkula aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen zurück. Bereits bei der Rallye Finnland hatte Mikko Markkula über Rückenbeschwerden geklagt, die nach der Rallye nachließen. Bei den „Recce“-Fahrten am Montag in Deutschland kehrten die Schmerzen jedoch zurück. Das Team entschloss sich zu einer MRT-Untersuchung, die letztendlich die Gewissheit brachte, auf einen Start aus gesundheitlichen Gründen zu verzichten.
Prominente und Entscheider: Volkswagen begrüßt viele Gäste beim Heimspiel
Die Schauspieler Erol Sander und Ingo Naujoks ließen es sich nicht nehmen beim Heimspiel vorbei zu schauen, die Moderatorin Andrea Kaiser und der Stratosphären-Springer Felix Baumgartner waren ebenfall in Trier um dem Team wie die Motorsport-Legenden Carlos Sainz, Luis Moya und Jacky Ickx die Daumen zu drücken. TV-Koch Mario Kotaska sorgte mit seinem „Bratwerk“ für reichlich Currywurst-Nachschub. Entscheider des Volkswagen Konzern statteten den Motorsportler ebenfalls eine Visite ab – darunter Dr. Heinz-Jakob Neußer, der seit Anfang Juli als Markenvorstand für Technische Entwicklung Dr. Ulrich Hackenberg ablöste.
Für Volkswagen Botschafter Felix Baumgartner lohnte sich der Besuch der Rallye Deutschland doppelt: Er bekam im Service von Volkswagen sein neues Dienstfahrzeug überreicht – einen Touareg V8 TDI mit einem 4,2-Liter-Achtzylinder-Motor und 340 PS.
So ärgerte sich Jari-Matti Latvala durchaus noch über den enttäuschenden Ausfall gestern: „Um mit dem Positiven zu beginnen: Meine Leistung auf Asphalt hat sich im Vergleich zur Vergangenheit verbessert. Noch nie hatte ich zuvor eine Asphalt-Rallye angeführt und auch die Zeiten zeigen, dass ich auf diesem Untergrund besser geworden bin. Natürlich ist immer noch Luft nach oben, doch nach meinem enttäuschenden Ausfall gestern freue ich mich, dass ich dem Team noch einmal Punkte für die Herstellerwertung gesichert habe, auch wenn der Ausgang für mich persönlich alles andere als perfekt war. Dennoch gehe ich zuversichtlich in die kommenden Rallyes und werde alles dafür geben, mein Team im Kampf um die Hersteller-WM so gut wie nur irgend möglich zu unterstützen. Ich freue mich für Dani Sordo, der hier in Deutschland seinen ersten Rallye-WM-Sieg gefeiert hat. Ich kann nachfühlen, wie sich Dani jetzt fühlt. Er hat den Sieg verdient.“