- Latvala führt nach erstem Drittel die Rallye Deutschland an
- Ogier startet am Samstag nach Ausrutscher unter Rallye-2-Reglement
- Gesamtrang vier für Mikkelsen bei Deutschland-Debüt im Polo R WRC
Gemischte Gefühle für Volkswagen: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) liegen nach dem ersten Tag der Rallye-Deutschland mit einem deutlichen Vorsprung in Führung. Die WM-Zweiten rangieren nach 103,12 von 326,02 Kilometern und sechs von 18 Wertungsprüfungen mit 37,0 Sekunden Vorsprung vor Kris Meeke/Paul Nagle (IRL/IRL, Citroën). Das Duell des Tages lieferten sich die Finnland-Sieger allerdings mit ihren Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die auf der abschließenden Sonderprüfung des Tages in Führung liegend von der Strecke rutschten und nicht ins Ziel kamen. Sie werden am Samstag mit einer 10-Minuten-Strafe unter Rallye-2-Reglement zurückkehren. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) liegen nach dem dramatischen Beginn der Rallye Deutschland im dritten Volkswagen Polo R WRC auf der vierten Position des Gesamtklassements.
„Auf der letzten Prüfung habe ich nach Kilometer acht in einer langgezogenen Rechtskurve leider etwas zu spät gebremst“, so Sébastien Ogier. „Deshalb sind wir mit unserem Polo R WRC von der Strecke in die Weinberge gerutscht und am Ende über eine Mauer aus zwei Metern Höhe wieder auf der Straße gelandet – leider nicht auf der richtigen. Es gab für Julien und mich keinen Weg zurück auf die Strecke. Zum Glück war das Auto noch so intakt, dass wir aus eigener Kraft in den Servicepark fahren konnten. Natürlich sind wir sehr enttäuscht, denn wir lagen in Führung und wollten für Volkswagen bei der Heim-Rallye den Sieg holen. Mit zehn Minuten Zeitstrafe wird es für uns nun sehr schwer, noch in die Punkteränge zu fahren. Aber wir werden kämpfen. Unser Ziel sind jetzt die drei Punkte am Sonntag bei der Powerstage.“
Die Rallye Deutschland führte die Teilnehmer am Eröffnungstag in die Nähe der deutsch-belgischen Grenze und dabei zu einer Mischung aus klassischen und neuen Wertungsprüfungen. „Sauertal“ erlebte seine Premiere im Vorjahr, „Waxweiler“ stand erstmals auf der Agenda. „Moselland“ dagegen steht für das Typische der Rallye Deutschland – Zeitenhatz in den Weinbergen und jede Menge Handbrems-Wenden in den etwa 60 Spitzkehren und Abzweigen. Die Volkswagen Fahrer nutzen den Vorteil, den sie sich in der WM-Saison bisher als Erste, Zweite und Dritte erarbeitet hatten. Sie eröffneten die Strecke, die mit jedem World Rally Car minimal mehr verschmutzte und damit etwas langsamer wurde. Alle sechs Bestzeiten gingen an den Polo R WRC – je drei an Ogier/Ingrassia und Latvala/Anttila.
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala waren heute eine Klasse für sich. Leider wurde dieses elektrisierende Duell um die Führung bei der Rallye Deutschland früh beendet, denn ein kleiner Fehler hatte für Sébastien eine große Wirkung. Sein Ausritt auf der letzten Prüfung des Tages bedeutet, dass sie mit dem Kampf um das Podium nichts mehr zu tun haben werden. Sie kehren am Samstag unter Rallye-2-Reglement wieder zurück und werden wie der Rest des Teams alles dafür geben, unsere Ziele hier in Deutschland zu erreichen. Und das ist vor allem, den Herstellertitel zu holen. Auch wenn wir heute einen Rückschlag zu verkraften hatten, ist es immer noch möglich, die WM hier klar zu machen. Jetzt kommt es auf jeden Einzelnen an, diesen Traum wahr zu machen. Auch auf Andreas Mikkelsen. Er zeigt eine sehr gute Leistung, obwohl er nur wenig Erfahrung unter diesen Bedingungen mit dem Polo R WRC gesammelt hat. Platz vier ist ein großartiges Resultat.“
Und da war dann noch Farbe auf Acryl. Der Polo R WRC wurde pünktlich zu dessen Heimspiel in Deutschland von Fran Richley als Gemälde verewigt. Der aus Wales stammende Künstler ließ – wie alle seine Originale – einige Reproduktionen von den Weltmeister Sébastien Ogier und Julien Ingrassia signieren. Das Original auf hochwertigem Acryl überreichte Richley in Trier persönlich Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito.