- Champ vs. Challenger: Ogier will Vorentscheidung, Latvala das Super-Finale
- Meilenstein möglich: Volkswagen könnte weitere Rekordmarke setzen
- Große Chance: Mikkelsen hat ersten WM-Rallye-Sieg als Ziel
Gibt es die Vorentscheidung? Oder gibt es das Super-Finale? Bei der Rallye Spanien (23.10.–26.10.) steht im Kampf um die Fahrer- und Beifahrer-WM die alles entscheidende Phase in FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) an. Beim zwölften von insgesamt 13 Saisonläufen stehen die Volkswagen Duos, die WM-Ersten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und die WM-Zweiten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), im Rampenlicht. Die jeweilige Erfolgsformel der einzig verbliebenen WM-Kandidaten ist simpel: Wer vor dem direkten Konkurrenten landet, hat ein großes Ziel erreicht. Holt Titelverteidiger Ogier einen Zähler mehr als Herausforderer Latvala, sind Fahrer- und Beifahrer-WM zu seinen Gunsten vorentschieden. Ist es andersherum, sind die Weichen für das ultimative Finale drei Wochen später bei der Rallye Großbritannien gestellt. Und auch das ist nur im Showdown zum WM-Titel möglich: Latvala/Anttila sind womöglich ganz heimlich zu glühenden Fans von Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) geworden. Gelingt es den WM-Dritten, wie in Schweden und zuletzt in Frankreich, vor Ogier/Ingrassia – allerdings hinter dem finnischen Duo – ins Ziel zu kommen, erhöht das deren Titelchancen weiter. Gebremst wird für die nordischen Kollegen aber keinesfalls: Mikkelsen/Fløene sind nach fünf Podiumsresultaten ihrerseits heiß auf den allerersten Sieg.
„Seit wir in der Rallye-WM mit dem Polo R WRC antreten, habe ich noch nie einen so großen Siegeshunger bei unseren Fahrern und Beifahrern gespürt“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Jeder kann mit einem Erfolg Historisches schaffen. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia könnten den zweiten WM-Titel in Folge klarmachen – am liebsten mit einem Sieg. Die WM weiter offen gestalten wollen dagegen Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila – ebenfalls am liebsten mit einem Sieg. Andreas Mikkelsen und Ola Fløene haben ihr Ziel, drei Podiumsplätze in dieser Saison nach Wolfsburg zu holen, mit fünf Top-3-Plätzen bereits weit übertroffen. Aber auch sie wollen das perfekte Ende ihrer fabelhaften Saison – am liebsten mit einem Sieg. Eine höhere Motivation für die Rallye Spanien kann man sich als Team nicht wünschen. Wir freuen uns auf einen echten Showdown.“
Nur noch ein Punkt: Vorjahressieger Sébastien Ogier greift nach WM-Titel
Aufgeschoben, nicht aufgehoben – nach diesem Motto starten Sébastien Ogier und Julien Ingrassia in die Rallye Spanien. Nachdem bei ihrem Heimspiel bei der Rallye Frankreich zuletzt nicht etwa Moët (Champagner) sondern Murphy (Lebensweisheiten) das passende Schlagwort bildete, soll nun in Spanien das große Ziel von der Titelverteidigung in der Fahrer und Beifahrer-WM erreicht werden. Dazu könnte ein einziger Punkt ausreichend sein. Holen Ogier/Ingrassia diesen mehr als ihre teaminternen Konkurrenten Latvala/Anttila, stehen die alten auch als die neuen Weltmeister fest.
Keine leichte Aufgabe: Sowohl Ogier/Ingrassia als auch Latvala/Anttila hatten zuletzt ihre Extraklasse auf Schotter und auch auf Asphalt bewiesen. Die Rallye Spanien bildet die einzige Rallye im WM-Kalender, bei denen auf beiden Untergründen gleichermaßen gegen die Uhr angetreten wird. Die Voraussetzungen für die beiden im Gesamtklassement führenden Duos sind nahezu identisch. Ogier/Ingrassia eröffnen die Route am ersten, auf Schotter ausgetragenen Tag, Latvala/Anttila folgen unmittelbar danach als zweites World Rally Car. Bereits 2013 begeisterte dieser Zweikampf die Fans in Spanien, als Latvala an den Eröffnungstagen vorn lag, seinen Vorsprung jedoch am abschließenden Tag auf Schotter wegen der schlechteren Startposition wieder einbüßte. 2013 feierte Volkswagen hier dank dieses sportlichen Showdowns den ersten von derzeit neun Doppelsiegen in der Geschichte des Polo R WRC.