- Neuauflage: Latvala und Ogier kämpfen wie 2014 um Führung bei Rallye Finnland
- „Ouninpohja“, „Pihlajakoski“ und „Päijälä“ – der schnellste Dreierpack des Jahres
- Mikkelsen/Fløene scheiden nach einem Unfall vorzeitig aus
Sprünge, Tempo und Rekorde – die Rallye Finnland ist mit großem Sport in ihre 42. Ausgabe gestartet. Im Zentrum des Interesses: das Duell Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) versus Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die sich einen packenden Zweikampf um die Führung beim Klassiker der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) liefern. 2,6 Sekunden trennen die beiden Volkswagen Duos nach der ersten Halbzeit und gut 160 von 320 Prüfungskilometern. Mit einem Durchschnitt von 126,34 Kilometern pro Stunde auf Schotter ein Zweikampf bei höchstem Tempo. Zum Vergleich: Die schnellste jemals ausgetragene WM-Rallye datiert aus dem Jahr 2012 – als ebenfalls in Finnland eine mittlere Geschwindigkeit von 122,89 km/h erreicht wurde. Von zehn Wertungsprüfungen gingen in diesem Jahr bisher neun nach Wolfsburg – entweder an Latvala oder Ogier.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag hier in Finnland“, so Sébastien Ogier. „Die Strecken sind fantastisch, allen voran ‚Ouninpohja‘. Diese Prüfung ist wirklich ein Erlebnis und wahrscheinlich ist es die schönste Wertungsprüfung im gesamten Jahr. Die Geschwindigkeit, die vielen Sprünge und die rasanten Richtungswechsel fühlen sich an wie eine Achterbahnfahrt. Als Fahrer spürt man über die gesamten 34,39 Kilometer einen Adrenalin-Austoß nach dem anderen. Einfach großartig! Kompliment an Jari-Matti Latvala, der in seinem Heimatland erwartungsgemäß stark unterwegs ist. Um ihn zu schlagen, müssen Julien und ich in den nächsten zwei Tagen alles geben. Aber so dicht am Limit zu sein, ist nicht ohne – wie der Unfall meines Teamkollegen Andreas Mikkelsen gezeigt hat. Ein Glück, dass beide unversehrt geblieben sind – das ist am Ende das Wichtigste.“
Eine entscheidende Rolle spielte am Rallye-Freitag die legendäre Prüfung „Ouninpohja“. Was für Rennfahrer die Nürburgring-Nordschleife ist, ist für Rallye-Fahrer diese spektakuläre Schotter-Strecke durch die Wälder rund um Jyväskylä. Auf dem zweiten Durchgang setzten Latvala/Anttila hier einen neuen Tempo-Rekord von 132,18 km/h, gewannen zum 400. Mal in ihrer Karriere eine Wertungsprüfung und übernahmen obendrein die Führung von ihren Teamkollegen Ogier/Ingrassia. Auf zwei WPs wurden allerdings höhere Geschwindigkeiten erreicht: auf den zweiten Durchgängen von „Pihlajakoski“ und „Päijälä“ mit 133,26 und 133,17 km/h.
Vorzeitig beendet ist die Rallye dagegen für Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) im dritten Polo R WRC. Auf der fünften Wertungsprüfung „Himos“ kamen die WM-Zweiten von der Strecke ab, überschlugen sich bei hohem Tempo mehrmals und blieben dabei unverletzt. Da die Schäden am Polo R WRC für eine Reparatur vor Ort zu umfangreich waren, ist ein erneuter Start unter Rallye-2-Reglement nicht möglich. Das World Rally Car wird allerdings bereits für die Rallye Australien vorbereitet.