Regen-Roulette auf dem Norisring: Constantin Dressler eroberte mit hauchdünnem Vorsprung die Pole-Position für den sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup.
In einem spannenden Duell auf dem Nürnberger Stadtkurs distanzierte der Göttinger den Norweger Stian Paulsen um den Wimpernschlag von nur 41 Tausendstelsekunden. Mit Platz drei vor Nico Bastian (Hemsbach) und Andreas Simonsen (Schweden) gelang dem Wiesbadener Darius Röhling das beste Trainingsergebnis eines „Rookies“ in der laufenden Saison. Aufgrund extremer Regenfälle wurde das Zeittraining unterbrochen und nach einer rund 20-minütigen Pause fortgesetzt.
„Der starke Regen und die knöcheltiefen Pfützen machten das Zeittraining anfangs unmöglich. Als der Niederschlag nachließ und die Bedingungen besser wurden, haben die Zuschauer ein bis zum Schluss spannendes Zeittraining erlebt. Die Führung hat acht Mal gewechselt, gleichzeitig haben unsere jungen Talente die schwierigen Bedingungen bestens gemeistert“, fasste Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen zusammen.
Von den 24 Polo-Cup-Teilnehmern war viel Geduld gefragt: Erst begann das Zeittraining wegen Räumungsarbeiten 20 Minuten später, dann musste es kurz nach dem Start wegen der zunehmenden Regenfälle ausgesetzt werden. Als die Boxenampel endlich auf Grün sprang, entbrannte sofort der packende Kampf um die Pole Position. Allein Stian Paulsen hatte die Führung drei Mal inne und fuhr insgesamt 24 Runden. „Im Regen kann man viel mehr schnelle Runden drehen, weil die Reifen geringer beansprucht werden. Als die Ideallinie abtrocknete, musste ich ohnehin am Ball bleiben. Die Führungswechsel konnte man vom Cockpit aus gut auf den TV-Leinwänden verfolgen“, schilderte der 19-Jährige aus Fredrikstad. Constantin Dressler konterte immer wieder erfolgreich und hatte am Ende mit seiner Bestzeit von 1.09,377 Minuten die Nase vorne. „Mit meiner zweiten Pole Position habe ich nicht gerechnet, nachdem ich im Freien Training nur Elfter war. Ich hatte insgeheim auf Regen gehofft und wäre nicht traurig, wenn es im Rennen genauso wäre“, so der 18 Jahre alte Schüler, der sich auch mit der Streckenbeschaffenheit auseinander gesetzt hatte: „Der Norisring hat sehr unterschiedliche Oberflächen. Wenn man im Regen nicht auf der richtigen Linie bremst, geht´s schnell einmal geradeaus.“
Mit großer Freude stieg Darius Röhling aus seinem 150 PS starken Renn-Polo. „Mit Platz drei habe ich mich selbst überrascht, auch wenn ich früher schon im Kart gute Ergebnisse im Regen eingefahren habe“, berichtete der 18 Jahre alte Gymnasiast. „Im Rennen könnte ein Platz auf dem Podium möglich sein, aber ich werde es nicht auf Biegen und Brechen versuchen. Die Punkte für die ,Rookie‘-Wertung sind wichtiger.“ Neben Röhling gelang auch den Neueinsteigern Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr), Felipe Fernández Laser (Uelzen) sowie Julian Nager (Langenbach) der Sprung unter die ersten Zehn.