Wer wird „Halbzeit-Meister“ im ADAC Volkswagen Polo Cup? Mit den Rennen vier und fünf komplettiert der populäre Markenpokal am DTM-Wochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz (18.-20. Mai) bereits seine erste Saisonhälfte.
Die Tabellenführung ist hart umkämpft: Derzeit liegt der junge Schwede Andreas Simonsen an der Spitze, dicht gefolgt vom Göttinger Constantin Dressler und „Lokalmatador“ Alexander Rambow aus Zehdenick. Auch Shane Williams (Südafrika) und Andreas Pfister (Obersfeld) wollen nach erfolgreichem Start in die Saison nach der Führung greifen. Spannenden Motorsport im Doppelpack verspricht schon das Zeittraining am Samstagmorgen: Die Startplätze für die beiden Rennen werden in zwei kompakten Sitzungen à 20 Minuten ermittelt, die nur durch eine kurze Pause getrennt werden.
„Im Doppel-Zeittraining ist Sorgfalt, Timing und Konzentration ganz besonders gefragt“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Die Teilnehmer müssen ihre Reifen schnell auf Temperatur bringen, im richtigen Moment eine freie Runde treffen und genau dann das volle Leistungsvermögen der Dunlop-Reifen nutzen. Wer das in der Kürze der Zeit mit einer perfekten Runde verbindet, hat die Pole Position sicher.“
Mit zwei dominanten Rennen übernahm der erst 17 Jahre alte Simonsen in Oschersleben die Tabellenführung: „Die Doppel-Veranstaltung in der Motorsport Arena fiel mir recht leicht, da wir dort vor der Saison testen durften. Auf dem EuroSpeedway bin ich allerdings noch nie gefahren und kenne die Strecke nur aus Computer-Simulationen. Das wird kein Schaulaufen“, so der Göteborger. Alexander Rambow, der „Rookie“-Sieger des Vorjahres, hat bereits gute Erfahrung mit der modernen Strecke gemacht. „Der Kurs hat eine besondere Mischung aus schnellen und langsamen Ecken und liegt mir. Gespannt bin ich auf die veränderte erste Kurve, die nun enger ausfällt“, sagt der 18-jährige Brandenburger, der in der Lausitz von seinem rund 50-köpfigen Fanclub unterstützt wird.
Bob-Olympiasieger Wolfgang Hoppe erneut im Polo-Cup
Wolfgang Hoppe, zweimaliger Bob-Olympiasieger und heute Bundestrainer der deutschen Bob-Fahrerinnen, ist seit seinem Polo-Cup-Gaststart in Oschersleben endgültig vom Renn-Bazillus befallen und wird in der Lausitz erneut ins Lenkrad greifen. „Die beiden Rennen haben riesig viel Spaß gemacht“, erklärt der 49-Jährige aus Apolda und fügt schmunzelnd hinzu: „Vom Bobsport bin ich es gewohnt, vier Mal kurz hintereinander zu fahren. Jetzt werde ich das einmal im Polo-Cup ausprobieren.“ Die Leidenschaft für den Rennsport hat der Wintersportler im Blut: „Mein Großvater, Vater, Bruder und Sohn waren oder sind im Motorrad-Sport aktiv. Daher ist es bei uns fast ein Muss, selbst kräftig Gas zu geben“, sagt der Thüringer, der sich auch gegenüber anderen Familien verpflichtet fühlt: Als Botschafter für das „Kinderhospiz Mitteldeutschland“ setzt er sich für einen modernen Hospizdienst für Familien mit einem lebensbegrenzt erkrankten Kind ein.
ADAC Volkswagen Polo Cup: Die „Tourenwagen-Schule“
Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – seinerzeit noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. 16 bis 24 Jahre beträgt das Einstiegsalter der Teilnehmer, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Einstieg qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet im Polo-Cup über den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Renn-Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und unter den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2007 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an acht DTM-Wochenenden.
Punktestand Fahrer-Wertung nach drei von zehn Rennen
1. Andreas Simonsen (Schweden), 105 Punkte; 2. Constantin Dressler (Göttingen), 81; 3. Alexander Rambow (Zehdenick), 78; 4. Shane Williams (Südafrika), 71; 5. Andreas Pfister (Obersfeld) und Stian Paulsen (Norwegen), je 67; 7. Sebastian Voges (Beckum), 56; 8. Nico Bastian (Hemsbach), 50; 9. Niclas Olsson (Schweden), 48; 10. Laurent Calkoen (Südafrika), 44; 11. Felipe Fernández Laser (Uelzen), 38; 12. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 36; 13. Darius Röhling (Wiesbaden), 33; 14. Bastian Graber (Niddatal) und Michael Schöch (Österreich), je 28; 16. Elia Erhart (Röttenbach), 21; 17. Thomas Kern (Füssen), 14; 18. Jaro Bapp (Friolzheim), 12; 19. Stefan Kolb (Karlsruhe), 9; 20. Heiko Gerth (Niedernwöhren), 7; 21. Markus Kern (Füssen), 6; 22. Julian Nager (Langenbach), 5; 23. Malte Sandmeyer (Oberndorf), 4.
Punktestand Rookie-Wertung nach drei von zehn Rennen
1. Felipe Fernández Laser, 98 Punkte; 2. Bastian Graber, 90; 3. Darius Röhling, 82; 4. Thomas Kern, 61; 5. Elia Erhart, 60; 6. Jaro Bapp und Stefan Kolb, je 56; 8. Heiko Gerth, 54; 9. Julian Nager, 40; 10. Malte Sandmeyer, 39; 11. Markus Kern, 29; 12. Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr), 22.