Krönendes Finale im ADAC Volkswagen Polo Cup: Die beiden Titel in der Gesamtwertung und der „Rookie“-Wertung werden beim zehnten und letzten Saisonrennen am DTM-Wochenende in Hockenheim (22./23 Oktober) vergeben.
Als Tabellenführer muss René Rast (Steyerberg) im Kampf um den Gesamtsieg in der Nachwuchs-Tourenwagenserie vor allem den Schweden Jimmy Johansson im Auge behalten, während bei den Neueinsteigern in erster Linie Markus Grünewald aus Sonneberg und der Geretsrieder Patrick Hirsch um den „Rookie“-Titel kämpfen. Der österreichische Extrem-Sportler Felix Baumgartner und der Japaner Yuya Sakamoto, der im Zuge des Volkswagen Austausch-Programmes in Hockenheim antritt, sorgen als Gaststarter für noch mehr Farbe im insgesamt 29 Renn-Polo umfassenden Feld.
„Dank der beiden offenen Entscheidungen hat das Polo-Cup-Rennen in Hockenheim echten Final-Charakter. Jetzt wird sich zeigen, wem unter großem Druck eine optimale Abstimmung und ein fehlerfreies Rennen gelingt. Es wird bestimmt spannend“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. Schon vor dem großen Finale steht fest: Die Saison 2005 zählt zu den erfolgreichsten der „Tourenwagen-Schule“: Abwechslungsreiche Rennen mit bislang vier verschiedenen Siegern und volle Starterfelder mit bis zu dreißig Autos haben erstklassigen Sport ermöglicht. Außerdem hat die DTM-Partnerserie mit mehr als 52 Stunden TV-Sendedauer in neun europäischen Ländern enorm an Bekanntheit gewonnen. „Der ADAC Volkswagen Polo Cup hat seine herausragende Stellung als professionelle Einsteigerserie enorm ausgebaut“, bringt Kris Nissen auf den Punkt.
Duell zwischen René Rast und Jimmy Johansson im Mittelpunkt
Nach fünf Saisonsiegen und mit einem Vorsprung von 17 Punkten hat es René Rast selbst in der Hand: Mit einem Sieg oder dem zweiten Platz hätte der 18-Jährige den Titel sicher in der Tasche. „Das ist natürlich eine gute Ausgangsposition. Aber ich weiß auch, wie stark die Konkurrenz ist“, gibt Rast zu bedenken. Sein ärgster Verfolger Jimmy Johansson holte beim Auftakt in Hockenheim immerhin die Pole Position und den Sieg. „Damals hatte ich noch sehr wenig Erfahrung im Tourenwagen. Aber ich werde mir die Daten vom April noch einmal ganz genau ansehen“, verrät Rast. In den 150 PS starken Renn-Polo kommt ein Daten-Aufzeichnungssystem zum Einsatz, das eine Analyse der gefahrenen Runden am Computer ermöglicht und auch Einblick in die Aufzeichnungen anderer Fahrer bietet.
Jimmy Johansson bereitet sich ebenfalls sehr sorgfältig auf das große Finale vor. „Im Kopf bin ich mindestens schon 300 Runden in Hockenheim gefahren und habe dabei über jedes noch so kleine Detail nachgedacht. Ich will zu hundert Prozent vorbereitet sein, wenn ich in die erste Trainingssitzung starte“, sagt der 21 Jahre alte Schwede, der in Hockenheim von rund 100 Landsleuten unterstützt wird. Damit Johansson mit einem Sieg in Hockenheim Champion werden kann, darf Rast nicht als Zweiter ins Ziel kommen. „Ich muss alles daran setzen, das Finale zu gewinnen“, meint Johansson. „Ich erwarte ein sehr hartes, aber bestimmt faires Rennen – wie immer im Polo-Cup.“ Neben Rast und Johansson haben auch noch Philipp Leisen und Fabian Plentz (43 bzw. 50 Punkte Rückstand) rechnerische Chancen auf den Titelgewinn, müssten aber selbst im Falle eines eigenen Sieges (60 Punkte) auf ein schwaches Abschneiden der beiden Spitzenreiter hoffen.
Offener Titelkampf auch bei den Neueinsteigern
Ebenso spannend wie in der Gesamtwertung geht es im Lager der Neueinsteiger zu: Mit einem Sieg oder einem zweiten Platz könnte der Thüringer Markus Grünewald den „Rookie“-Titel aus eigener Kraft einfahren. „Nachdem ich in Zandvoort die Führung übernommen habe, möchte ich sie natürlich nicht mehr hergeben“, sagt der 22 Jahre alte Student. „Für Hockenheim rechne ich mir ganz gute Chancen aus, denn hier kann ich meine Erfahrungen vom Rennen im Frühjahr nutzen.“ Der 20 Jahre alte Patrick Hirsch benötigt für den Titel in der „Rookie“-Wertung den Sieg in Hockenheim, während Grünewald nicht besser als mit Platz drei abschneiden dürfte. Constantin Dressler hat nur noch Chancen, wenn Grünewald beim Finale gänzlich ohne „Rookie“-Punkte bleibt.
Punktestand Fahrer-Wertung nach neun von zehn Läufen
1. René Rast, 335 Punkte; 2. Jimmy Johansson, 318; 3. Philipp Leisen, 292; 4. Fabian Plentz, 285; 5. Dennis Nägele, 267; 6. Matthias Teich, 220; 7. Steffen Faas und Markus Grünewald, je 170; 9. Tim Dämgen, 166; 10. Patrik Olsson, 165; 11. Niclas Kentenich, 152; 12. Patrick Hirsch, 147; 13. Michael Rebhan, 142; 14. Oliver Götz, 140; 15. Constantin Dressler, 128; 16. Thomas Grindel, 88; 17. Maxi Werndl, 80; 18. Patrick Kentenich, 76; 19. Christoffer Nygaard, 63; 20. Marcel Manthey, 56; 21. Andreas Pfister, 45; 22. Philipp Zakowski, 40; 23. Alexander Winkler, 29; 24. Alexander Mayer, 25; 25. Patrick Ritzmann, 24; 26. Marlene Dietrich, 9.
Punktestand Rookie-Wertung nach neun von zehn Läufen
1. Markus Grünewald, 383 Punkte; 2. Patrick Hirsch, 364; 3. Constantin Dressler, 341; 4. Marcel Manthey, 227; 5. Patrick Ritzmann, 223; 6. Marlene Dietrich, 214; 7. Philipp Zakowski, 194; 8. Alexander Winkler, 188; 9. Christoffer Nygaard, 181; 10. Alexander Mayer, 170; 11. Andreas Pfister, 162.