Jung gegen alt – zu diesem außergewöhnlichen Duell kommt es beim vierten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Norisring.
Ins Starterfeld dieser Tourenwagen-Nachwuchsserie mit einem Altersdurchschnitt von gerade einmal 19 Jahren mischt sich beim Rennen auf dem legendären Stadtkurs in Nürnberg ein „alter Haudegen“: Hans Heyer, Tourenwagen-Europameister von 1974 und dreimaliger Deutscher Rennsport-Meister, scheut trotz seiner 61 Jahre den Vergleich mit der Jugend nicht. Doch für Heyer geht es weniger um dieses Duell als um ein Jubiläum, nämlich sein 1.000 Rennen in seiner rund 30-jährigen Karriere, die er 1989 eigentlich beendet hatte.
Auch ohne den prominenten Gaststarter garantieren die jungen Heißsporne ein packendes Rennen vor riesiger Kulisse mit 120.000 Zuschauern. Der Norisring ist bekannt für enge Ausbremsmanöver und spannende Windschattenduelle. Aber schon die ersten drei Rennen zum Polo-Cup hätten kaum spannender verlaufen können: Drei verschiedene Fahrer sicherten sich die Siegerpokale. Den Saisonauftakt in Hockenheim gewann Manuel Lauck aus Lebach im Saarland, während sich bei der Doppelveranstaltung auf dem EuroSpeedway Patric Lachmann (Hildesheim) und Matthias Meyer (Kaltenkirchen) die Siege teilten. Dementsprechend eng geht es auch in der Gesamtwertung zu: Patric Lachmann führt knapp vor Matthias Meyer, gefolgt von Dieter Svepes (Österreich) und Florian Plöchinger (Tiefenbach), die beide schon Podiumsplatzierungen einfuhren.
Der nur 2,3 Kilometer lange Stadtkurs in Nürnberg, der auf öffentlichen Straßen um eine imposante Steintribüne führt, wirkt auf den ersten Blick simpel: Die langgezogene Zielgerade wird eingeschlossen von zwei Spitzkehren, die zur Gegengerade führen, die von nur einer S-Kurve unterbrochen wird. „Die Bremszonen weisen sehr starke Bodenwellen auf. Dort die beste Linie zu finden, ist gar nicht so leicht“, weiß Patric Lachmann. „Bei den vielen Buckeln und Wellen wird es ebenso wichtig sein, die passende Einstellung für den Stabilisator zu wählen.“ Die 150 PS starke Rennversion des VW Polo verfügt über einen verstellbaren Stabilisator an der Vorderachse, der die stufenweise Anpassung des Fahrverhaltens auf die Rennstrecke erlaubt. „An sich ist es ganz einfach: Immer voll aufs Gas und zweimal voll in die Eisen“, meint Matthias Meyer scherzhaft. „Aber wegen des welligen Untergrundes muss man die Bremse sehr feinfühlig dosieren.“
Möglichst späte Bremspunkte werden auch die zwölf Neueinsteiger im ADAC Volkswagen Polo Cup setzen. Obwohl sie noch über wenig Tourenwagen-Erfahrung verfügen, schlagen sie sich im Vergleich zu den erfahreneren Spitzenreitern sehr beachtlich. Lance David Arnold (Duisburg) und Maxi Werndl (Thansau) führen die Wertung der Neulinge an, nachdem sie bislang regelmäßig unter den ersten Zehn ins Ziel kamen. Für das „Schuljahr 2005“ sichten ADAC und Volkswagen schon bald neue Talente. Anmeldeschluss zum Qualifikationslehrgang ist der 5. Juli (Informationen und Anmeldung unter: www.adac.de/motorsport).
Punktestand Fahrer-Wertung nach drei von zehn Läufen
1. Patric Lachmann (Hildesheim), 102 Punkte; 2. Matthias Meyer (Kaltenkirchen), 95; 3. Dieter Svepes (Österreich) und Florian Plöchinger (Tiefenbach), je 73; 5. Kristian Nägele (Lauterstein), 63; 6. Manuel Lauck (Lebach), 58; 7. Lance David Arnold (Duisburg), 47; 8. Maxi Werndl (Thansau), 44; 9. Dennis Nägele (Lauterstein), 42; 10. Philipp Leisen (Irrel), 41; 11. Fabian Plentz (Hannover) und Tim Dämgen (Simmern), je 33; 13. Jan-Erik Slooten (Königstein), 30; 14. Matthias Teich (Heiligkreuzsteinach), 28; 15. Michael Rebhan (Sulzbach-Rosenberg) und Tobias Kamps (Bergkamen), je 27; 17. Christoph Passecker (Österreich), 18; 18. Niclas Kentenich (Neuss), 16; 19. Oliver Götz (Eppingen) und Thomas Grindel (Brachbach), je 14; 21. Daniel Krames (Wittlich), 10; 22. Johannes Stuck (Liechtenstein) und Patrick Kentenich (Neuss), je 9; 24. Timm Sandmeyer (Oberndorf), 2.
Punktestand Rookie-Wertung nach drei von zehn Läufen
1. Lance David Arnold (Duisburg), 100; 2. Maxi Werndl (Thansau), 84; 3. Dennis Nägele (Lauterstein), 82; 4. Fabian Plentz (Hannover), 75; 5. Tim Dämgen (Simmern), 66; 6. Michael Rebhan (Sulzbach-Rosenberg), 65; 7. Matthias Teich (Heiligkreuzsteinach), 59; 8. Niclas Kentenich (Neuss), 51; 9. Thomas Grindel (Brachbach), 50; 10. Timm Sandmeyer (Oberndorf), 40; 11. Oliver Götz (Eppingen), 39; 12. Patrick Kentenich (Neuss), 34.