Ganz oben Kelvin van der Linde, daneben Michelle Gatting – es war zum dritten Mal in Serie das gleiche Bild auf dem Siegerpodest beim Volkswagen Scirocco R-Cup. Der 17 Jahre junge Südafrikaner machte mit einer souveränen Vorstellung in einem turbulenten Rennen auf dem Norisring in Nürnberg den Hattrick perfekt und baute seine Führung in der Gesamtwertung beim einzigen Erdgas-Markenpokal der Welt aus. Ähnlich nervenstark wie der Youngster waren die schnellen Ladys: Neben der Dänin Gatting überzeugte auch die Schwedin Mikaela Ahlin-Kottulinsky als starke Vierte hinter Manuel Fahnauer.
Einen bitteren Tag erlebte dagegen die als Mitfavorit ins Rennen gestartete DTM-Legende Nicola Larini (49). Der Sieger des Auftaktrennens am Hockenheimring war stark gestartet, bekam dann jedoch von der Rennleitung wegen einer Abkürzung in einer Spitzkehre eine Durchfahrtsstrafe verpasst. Weil er diese eine Runde zu spät antrat, wurde Larini die schwarze Flagge gezeigt. So stand bei der Siegerehrung der Rennlegenden der dreimalige Le-Mans-Sieger Marco Werner (47) ganz oben, der in der Gesamtwertung einen starken fünften Platz belegt hatte. Auch Harald Grohs (69) auf Rang 13 und der Belgier Marc Duez (56) auf Position 16 zeigten im 22-köpfigen Starterfeld, dass sie fast nichts von ihrem Speed eingebüßt haben.
Tausende Zuschauer erleben auf dem Stadtkurs spektakuläre Duelle
Der aus Position drei gestartete van der Linde überholte in der ersten Runde zunächst die vor ihm gestartete Gatting. Im dritten Umlauf zog der Teenager dann auch mit einem starken Manöver an Pole-Setter Nicolai Moller Madsen vorbei. Der Däne schoss drei Runden später nach einem heftigen Verbremser seinen Landsmann Kasper H. Jensen von der Piste – für beide war das Rennen damit beendet.
Es folgte eine Safety-Car-Phase. Nach drei Runden wurde das Rennen wieder freigegeben. Während von der Linde seine Führung ausbaute, verteidigte Michelle Gatting erfolgreich den zweiten Rang. Ihre Kollegin Ahlin-Kottulinsky verpasste ihren ersten Podestplatz am Ende nur um 0,8 Sekunden hinter Manuel Fahnauer, der seinerseits zum ersten Mal auf dem Podium landete und auch die Junior-Wertung für sich entschied.
Für Begeisterung bei Tausenden Fans auf den prall gefüllten Tribünen sorgte vor allem aber auch die Rennerfahrung der Legenden. Marco Werner schob sich von Startplatz elf mit all seiner Routine auf Rang fünf vor, Harald Grohs machte im Rennen sogar sieben Plätze gut. Im Teamduell der Legenden führen die Motorsport-Allstars jetzt mit 116:70 gegen die DTM-Legenden.
Sieger Kelvin van der Linde kassierte erstmals in diesem Jahr die vollen 60 Punkte für den Sieg. In den ersten drei Rennen waren die Punkte halbiert worden, um den Talenten eine Chance zur Eingewöhnung zu geben. Die hat speziell der Seriensieger bestens genutzt: In der Gesamtwertung führt das Talent mit 140 Punkten vor seiner einzigen ernsthaften Verfolgerin Gatting (120). Die nächsten beiden Rennen steigen am 17. und 18. August auf dem Nürburgring.