EuroSpeedway: Pole-Positions für Kentenich und Olsson

Der Neusser Niclas Kentenich und Patrik Olsson aus Schweden eroberten die Pole-Positions für die Rennen zwei und drei zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem EuroSpeedway Lausitz.

Im ersten Teil des Doppel-Zeittrainings setzte Kentenich vor Christoffer Nygaard (Dänemark) und Steffen Faas aus Bad Wildbad die Bestzeit. In Durchgang zwei erzielte Olsson die schnellste Runde und verwies Steffen Faas sowie Tabellenführer Jimmy Johansson (Schweden) auf die Plätze.

Taktisches Geschick und hohe Konzentration forderte das Zeittraining für die Doppel-Veranstaltung in der Lausitz: Erstmals wurden die Startpositionen für beide Polo-Cup-Rennen in zwei 20-minütigen Zeittrainings ermittelt, die nur durch eine fünfminütige Pause unterbrochen wurden. „Ich habe zu Beginn zwei schnelle Runden gedreht und war mit meiner Platzierung ganz zufrieden“, berichtete Niclas Kentenich von seiner Premiere auf der Pole Position. „Doch mein Vater riet mir, es kurz vor Schluss noch einmal zu versuchen – das hat optimal funktioniert.“ In sprichwörtlich letzter Sekunde gelang Christoffer Nygaard der Sprung in Reihe eins. „Eigentlich wollte ich meine Reifen für den zweiten Durchgang schonen. Aber als die Strecke abtrocknete, musste ich noch einmal angreifen“, so der 20-jährige Däne. „Das gute Ergebnis will ich auch im Rennen einfahren.“

In den ersten beiden Saisonrennen des Polo-Cup (Auftakt Hockenheim und Samstag-Rennen EuroSpeedway) wird nur die halbe Punktzahl vergeben, um dem Erfahrungsvorsprung der arrivierten Piloten zu Saisonbeginn etwas Gewicht zu nehmen. Darum konzentrierte sich Patrik Olsson stärker auf das zweite Zeittraining. „Am Samstag gibt es 30, am Sonntag 60 Punkte für den Sieg. Im ersten Training habe ich daher nur fünf Runden gedreht, um meine Reifen für das zweite zu schonen“, verriet der 18-Jährige, der im Zeittraining für das Sonntag-Rennen seine insgesamt dritte Pole-Position einfuhr. Faas hingegen drehte mit einem Reifensatz insgesamt 21 Runden und holte in der letzten Runde der zweiten Sitzung noch Platz zwei. „Heute lief es einfach perfekt. Ich hoffe, an diesem Wochenende rieche ich mal wieder nach Siegersekt“, meinte er scherzhaft.

Mit Startplatz fünf im ersten Durchgang und Rang neun im zweiten schnitt der Brandenburger Alexander Rambow (Zehdenick) als bester Teilnehmer der „Rookie-Wertung“ für Neueinsteiger ab. „Die ersten Zehn und der Platz des besten ,Rookies‘ bleiben weiterhin mein Ziel. Im Zeittraining hat es jedes Mal geklappt, jetzt will ich es auch in den Rennen umsetzen“, sagte der 17 Jahre alte Kfz-Azubi. Marleen Seilheimer (Mettenheim) fuhr als beste Dame mit ihrem 150 PS starken Renn-Polo im ersten Durchgang auf Rang acht. Dieter Serowy, Motorsport-Redakteur der „Auto Zeitung“ und als Gast am Steuer des Renn-Polo im „Dakar“-Design steuert, erzielte Startplatz zwölf.

 

EuroSpeedway: Patrik Olsson feiert Sieg im Regen – fünf Nationen in den Top fünf

Premieren-Sieg für Patrik Olsson: Der Schwede feierte bei strömendem Regen auf dem EuroSpeedway Lausitz seinen ersten Rennerfolg im ADAC Volkswagen Polo Cup.

Beim zweiten Saisonlauf der „Tourenwagen-Schule“ setzte sich der 18-Jährige aus Gota gegen den Trainingsschnellsten Niclas Kentenich (Neuss) und den Dänen Christoffer Nygaard durch.

Mit Stian Paulsen aus Norwegen und dem Russen Timur Sadredinov auf den Plätzen vier und fünf bildeten Piloten aus fünf Ländern ein internationales Quintett an der Spitze. Sebastian Voges aus Beckum erzielte als bester Teilnehmer der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger Rang elf.

Beim Start, der wegen der starken Regenfälle nach zwei Einführungsrunden hinter dem Safety-Car erfolgte, verteidigte Niclas Kentenich zunächst seine Spitzenposition. Olsson, von Platz vier ins Rennen gegangen, zog noch im ersten Umlauf an Steffen Faas (Bad Wildbad) und Nygaard vorbei und übernahm drei Runden später nach einem kleinen Schnitzer von Kentenich die Führung, die er bis ins Ziel behielt. „Ich bin eigentlich immer recht schnell im Regen und hatte das Rennen ganz gut im Griff“, berichtete der 17 Jahre alte Olsson nach der Champagnerdusche. „Aber ich war bis zur letzten Runde sehr nervös, ob mir der erste Sieg wirklich gelingt. Eine schöne Wiedergutmachung für mein unglückliches Ausscheiden in Hockenheim“, meinte Olsson, der in der Gesamtwertung der DTM-Partnerserie auf Rang sechs vorrückte.

Niclas Kentenich verteidigte im Kampf mit Christoffer Nygaard den zweiten Platz und zeigte sich damit sehr zufrieden: „Das war mein erstes echtes Regenrennen im Polo-Cup und gleichzeitig mein bestes Ergebnis überhaupt. Ich bin richtig happy.“ Auch Christoffer Nygaard fuhr sein bislang bestes Resultat ein. „Im Zweikampf mit Niclas musste ich wegen einer Gelben Flagge von der Linie und bin kurz neben die Strecke geraten. Danach war die Lücke einfach zu groß, um noch einmal anzugreifen“, schilderte der 20 Jahre alte Kfz-Mechaniker. Der Schwede Jimmy Johansson belegte nach einer Durchfahrtsstrafe, die er nach einer Berührung mit Nygaard erhielt, hinter Andreas Pfister (Obersfeld) nur den siebten Platz, bleibt aber Tabellenführer.

Die schwierigen Wetterbedingungen machten es gerade den Neulingen im 150 PS starken Renn-Polo nicht leicht. „Sich in der starken Gischt zu Recht zu finden, war ganz schön schwer. Ich wusste nie, auf welcher Position ich liege, da die Boxentafeln kaum zu erkennen waren“, berichtete Sebastian Voges als bester „Rookie“. „Ich habe schließlich versucht, ohne großen Fehler bis ins Ziel zu kommen – das ist mir gelungen.“ Gaststarter Dieter Serowy, Redakteur der „Auto Zeitung“, steuerte seinen Polo im Design der Rallye Dakar 2007 mit viel Routine auf einem beachtlichen achten Platz ins Ziel.

EuroSpeedway Lausitz: „Doppelstunde“ für den Motorsport-Nachwuchs im Polo-Cup

Auf dem EuroSpeedway Lausitz treten die Fahrerinnen und Fahrer aus Deutschlands erfolgreicher „Tourenwagen-Schule“ erstmals in diesem Jahr zu zwei Rennen an einem Wochenende (28.-30. April) an.

„Doppelstunde“ im ADAC Volkswagen Polo Cup: Auf dem EuroSpeedway Lausitz treten die Fahrerinnen und Fahrer aus Deutschlands erfolgreicher „Tourenwagen-Schule“ erstmals in diesem Jahr zu zwei Rennen an einem Wochenende (28.-30. April) an.

Nach dem turbulenten und spannenden Auftaktrennen in Hockenheim dürfen die Zuschauer am DTM-Wochenende in der Lausitz nun packende Rennaction im Doppelpack sowie ein neues Zeittraining-Format erwarten: Erstmals werden die Startpositionen für beide Polo-Cup-Rennen in zwei kurzen Zeittrainings ermittelt, die nur durch eine kurze, fünfminütige Pause unterbrochen werden.

„Hockenheim war ein guter Vorgeschmack auf eine spannende Saison mit vielen verschiedenen Talenten an der Spitze“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Beim kompakten Qualifying-Format müssen sich die jungen Fahrerinnen und Fahrer auf eine neue Situation einstellen. Man muss sich beide Trainings sehr gut einteilen, schnell die Reifen auf Temperatur bringen, um mehrere Anläufe für eine schnelle Runde zu haben und auch den Reifenluftdruck für beide Sessions optimal anpassen. Zudem sollte man sich im ersten Teil des Zeittrainings keinen Fehler erlauben, weil man sonst im zweiten Rennen möglicherweise von ganz weit hinten starten muss. Es wird spannend zu beobachten sein, wer mit diesem Zeitdruck am besten zu Recht kommt.“

Als einer der Favoriten reist Jimmy Johansson aus Schweden in die Lausitz, der das Auftaktrennen vor dem Thüringer Markus Grünewald und Stian Paulsen aus Norwegen gewann. „So kann es gerne weitergehen, aber ich fürchte, meine Konkurrenten werden es mit nicht leicht machen“, schickt der 21-jährige Johansson voraus, der sich schon den Sieg in Hockenheim nach Führung von Patrik Olsson (Gota) und Markus Grünewald (Sonneberg) hart erkämpfen musste. „Auf dem EuroSpeedway erwarte ich erneut enge Windschattenduelle und viele Zweikämpfe. Es gibt viele gute Überholmöglichkeiten, wie zum Beispiel in der spitzen ADAC-Kurve“, weiß Grünewald, der bereits über ein Jahr Erfahrung im 150 PS starken Renn-Polo verfügt und mit 23 Jahren zu den ältesten Nachwuchsfahrern im Feld zählt.

Mit weniger Erfahrung, aber der Unterstützung von Freunden und Familie geht der Brandenburger Alexander Rambow in sein gerade einmal zweites Tourenwagen-Rennen. Nachdem der 17-Jährige im Zeittraining von Hockenheim als bester Teilnehmer der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger beeindruckte, schied er im Rennen nach einem Rennunfall schon früh aus. „Der Ausfall war sehr schade, ist aber abgehakt. Auf dem EuroSpeedway werde ich erneut versuchen, einen Platz unter den ersten Zehn zu erreichen und dieses Mal als bester ,Rookie‘ die Zielflagge zu sehen“, verrät der Kfz-Azubi aus Zehdenick. Mit Marleen Seilheimer aus Mettenheim, die bei ihrem Tourenwagen-Debüt in Hockenheim Platz zehn erreichte, und der Mannheimerin Marlene Dietrich zählen auch zwei schnelle Damen zum Starterfeld.
Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – damals noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. Zwischen 16 und 24 Jahren sind die Teilnehmer alt, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Polo-Cup qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet über die Teilnahme und den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit identischen Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben wird. In der Saison 2006 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an sieben DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach einem von zehn Läufen
1. Jimmy Johansson, 30 Punkte; 2. Markus Grünewald, 24; 3. Stian Paulsen, 20; 4. Steffen Faas, 17; 5. Andreas Pfister, 16; 6. Christoffer Nygaard, 15; 7. Niclas Kentenich, 14; 8. Timo Walter, 13; 9. Constantin Dressler, 12; 10. Marleen Seilheimer, 11; 11. Nico Bastian, 10; 12. Marc Marbach, 9; 13. Markus Brun, 8; 14. Michael Schöch, 7; 15. Andreas Sauter, 6; 16. Martin Marill, 5; 17. Marlene Dietrich, 4.

Punktestand Rookie-Wertung nach einem von zehn Läufen
1. Timo Walter, 30 Punkte; 2. Marleen Seilheimer, 24; 3. Nico Bastian, 20; 4. Marc Marbach, 17; 5. Markus Brun, 16; 6. Michael Schöch, 15; 7. Andreas Sauter, 14; 8. Martin Marrill, 13.

Hockenheim: Jimmy Johansson gewinnt turbulenten Auftakt zum Polo-Cup

Mit einem turbulenten Rennen ist der ADAC Volkswagen Polo Cup in Hockenheim in die neue Saison gestartet.

Der Schwede Jimmy Johansson (Alingsås) entschied den rundenlangen Kampf um die Spitze für sich und feierte nach dem Auftaktrennen im Vorjahr an gleicher Stelle seinen zweiten Sieg im Polo-Cup. Markus Grünewald (Sonneberg) und der Norweger Stian Paulsen stiegen zum ersten Mal als Zweiter und Dritter auf das Siegerpodest. Als Bester der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger fuhr der erst 15 Jahre alte Timo Walter aus Limbach über die Ziellinie, während der Mettenheimerin Marleen Seilheimer als bester Dame der Sprung unter die ersten Zehn gelang. Katja Poensgen (Mindelheim) belegte bei ihrem Gaststart Rang 14.

„Der Polo-Cup ist gestartet, wie er im vergangenen Jahr endete: Mit spannendem Sport und vielen Zweikämpfen. Jimmy Johansson hat das Rennen dank hoher Cleverness verdient gewonnen. Auch Neueinsteiger wie Timo Walter und Marleen Seilheimer haben heute eine tolle Leistung gezeigt“, erklärte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Der Trainingsschnellste Patrik Olsson (Schweden), Johansson sowie Paulsen lieferten sich von Beginn an ein packendes Duell um die Führung – bis sich Paulsen vor der Spitzkehre verbremste und Olsson aus dem Rennen warf. „Das tut mir sehr leid, das war mein Fehler“, gestand Paulsen. Markus Grünewald schloss auf und übernahm in Runde acht die Führung von Johansson. Der teilte sich die Renndistanz genau ein: „Ich habe zu Rennmitte nicht alles gegeben, um meine Reifen für die Schlussphase zu schonen.“ Im vorletzten Umlauf holte er sich die Führung zurück und damit den Sieg. „So hatte ich mir den Auftakt vorgestellt“, zeigte sich der aktuelle „Vize“-Champion zufrieden. „Endlich habe ich auch eine gelbe Mütze“, jubelte Markus Grünewald, der für seinen Besuch auf dem Podium erstmals ein Baseball-Cap von Reifenpartner Dunlop tragen durfte.

Einen mehrfachen Überschlag überstand Thomas Grindel unverletzt. „Ich bin beim Anbremsen vom Pedal abgerutscht und konnte nicht mehr ausweichen“, erklärte der Brachbacher, der den Polo des Russen Timur Sadredinov traf. Katja Poensgen stieg mit strahlendem Lächeln aus ihrem Renn-Polo: „Das Rennen hat riesigen Spaß gemacht“, sagte die ehemalige Motorrad-Rennfahrerin. Robert Barth kassierte eine Durchfahrtsstrafe und meinte: „Der Start im Polo-Cup war wirklich klasse und sehr lehrreich: Im Bahn-Rennsport steht die gelbe Flagge nicht immer für Überholverbot.“

Wie gut der Polo-Cup ausbildet, zeigt der Auftakt zum SEAT Leon Supercopa: Mit Polo-Cup-Champion René Rast als Sieger, Florian Gruber als Zweitem und Daniel Bauer auf Platz vier fuhren drei ehemalige „Tourenwagen-Schüler“ unter die besten Vier.

Hockenheim: Pole-Position für Olsson – drei Skandinavier im Polo-Cup vorne

Zweite Pole-Position für Patrik Olsson: Der 18 Jahre alte Schwede erzielte beim Saisonauftakt zum ADAC Volkswagen Polo Cup in Hockenheim die beste Trainingszeit

Zweite Pole-Position für Patrik Olsson: Der 18 Jahre alte Schwede erzielte beim Saisonauftakt zum ADAC Volkswagen Polo Cup in Hockenheim die beste Trainingszeit und verwies seinen Landsmann Jimmy Johansson, den Norweger Stian Paulsen sowie Steffen Faas aus Bad Wildbad auf die weiteren Plätze.

Die dritte Reihe stellen Markus Grünewald (Sonneberg) und Andreas Pfister (Obersfeld), während Alexander Rambow aus Zehdenick als Achter hinter Constantin Dressler (Göttingen) sein erstes Zeittraining als bester „Rookie“ beendete. Die ehemalige Motorrad-Straßen-WM-Teilnehmerin Katja Poensgen (Mindelheim) und der mehrmalige Bahnsport-Weltmeister Robert Barth (Memmingen), die beide ein Gastspiel im Polo-Cup geben, gehen am Sonntagnachmittag von den Startplätzen 22 und 24 ins Rennen.

„Der Start in die neue Polo-Cup-Saison ist gelungen. Das ausgeglichene Zeittraining hat gezeigt, dass sich unsere Neueinsteiger sehr gut vorbereitet haben“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Genauso wie im Zeittraining wird es im Rennen darauf ankommen, sich die Reifen optimal einzuteilen. Ich erwarte elf hart umkämpfte Runden.“

Er begann das neue Jahr, wie er das zurückliegende beendet hatte: Patrik Olsson wiederholte zum Auftakt seine Pole-Position vom Saisonfinale 2005. Mit einigen schnellen Runden zu Beginn setzte er sich an die Spitze und wartete dann in der Boxengasse ab. Als die Konkurrenz gegen Ende der halbstündigen Sitzung die Zeiten drückte, ging der langjährige Kart-Pilot noch einmal auf die Piste und setzte mit 2.04,218 Minuten die endgültige Bestmarke. „Nach zwei Pole-Positions und zwei Podiumsplätzen wäre die Zeit eigentlich reif für einen Sieg“, gab Olsson zu Protokoll. „Aber das Rennen wird bestimmt eng. Jimmy und ich sind beide echte Kämpfernaturen.“ Jimmy Johansson, der in diesem Jahr zur Nationalmannschaft des schwedischen Motorsport-Verbandes zählt und entsprechend unterstützt wird, war mit Startplatz zwei zufrieden. „Da die Autos im Polo-Cup alle gleich schnell sind, ist ein gutes Qualifying besonders wichtig. Im Rennen war ich hier immer schnell, daher bin ich sehr zuversichtlich“, meinte der „Vize“-Champion.

Alexander Rambow und Sebastian Voges (Beckum) erzielten bei ihrem ersten Tourenwagen-Zeittraining überhaupt die Startplätze acht und neun. „Meine Taktik für das Zeittraining war die gleiche wie im Kart: drei Runden zum Aufwärmen der Reifen, ein, zwei schnelle Runden und dann abwarten, was die Konkurrenz macht“, verriet der 16-jährige Rambow. „Nun hoffe ich, im Rennen einen Platz in den Top 10 zu schaffen.“ Die Riege der Damen führte Neueinsteigerin Marleen Seilheimer an: Die Mettenheimerin stellte ihren 150 PS starken Renn-Polo bei ihrem Renndebüt auf Startplatz 16 ab, Marlene Dietrich aus Mannheim belegte Rang 19.

Hockenheim: Motorrad-Asse Katja Poensgen und Robert Barth im Polo-Cup

Vier statt zwei Räder: Die Motorrad-Asse Katja Poensgen (Mindelheim) und Robert Barth (Memmingen) treten beim Saisonauftakt des ADAC Volkswagen Polo Cup in Hockenheim (8./9. April) als Gaststarter an.

Am ersten DTM-Wochenende des Jahres werden die ehemalige Motorrad-WM-Fahrerin und der mehrfache Welt- und Europameister im Bahnrennsport zwei 150 PS starke Renn-Polo steuern und sich mit 20 Nachwuchsfahrern und zwei Nachwuchsfahrerinnen messen.

Ihre blonden Zöpfe unter dem Rennhelm haben sie weltweit berühmt gemacht: Als erste Frau sammelte Katja Poensgen im Jahr 2001 Punkte in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Im Moment hängt ihre Ausrüstung allerdings meistens im Schrank, denn seit vergangenem Jahr gilt die ganze Aufmerksamkeit ihrem Töchterchen Hollie Emma. „Ich genieße die Zeit mit meiner kleinen Hollie sehr“, verrät die ADAC Junior Cup-Siegerin von 1995, die ihre Motorsport-Zukunft eher neben als auf der Rennstrecke sieht. „Aber meine Begeisterung für den Motorsport ist immer noch groß. Mit dem Gaststart im Polo-Cup kann ich endlich wieder einmal Rennluft schnuppern. Darum freue ich mich sehr darauf.“ Mit einigen Starts in Markenpokalen hat Katja Poensgen bereits Rennerfahrung auf vier Rädern gesammelt. „Ein Auto ist mit einem Motorrad kaum zu vergleichen, die Unterschiede sind enorm. Aber die Abläufe, die Stimmung und auch die Nervosität vor dem Rennen sind sich ziemlich ähnlich“, sagt die 29-Jährige, die einen Polo im „Dakar“-Design fahren wird und sich schon auf das Duell mit Robert Barth freut: „Wir machen die Motorrad-Wertung unter uns aus.“

Robert Barth tauscht zum ersten Mal die Lederkombi gegen einen feuerfesten Overall und wird seinen Fahrstil zur Premiere im Tourenwagen deutlich umstellen müssen. „Körperkontakt ist im Bahnrennsport ein wichtiger Erfolgsfaktor: Wenn sich die kleinste Lücke bietet, muss man hinein stechen und sich notfalls mit den Ellenbogen Platz verschaffen. Darauf werde ich wohl verzichten müssen, denn mein schöner Castrol-Polo soll ja heil bleiben“, meint der Speedway-Weltmeister von 2002, 2003 und 2005 augenzwinkernd. Auch an die kraftvoll zupackenden Bremsen des Polo muss sich der 37-Jährige erst gewöhnen: Sein rund 75 PS starkes Speedway-Motorrad hat überhaupt keine Bremsanlage. „Beim Bahnrennsport kann man das Tempo allein über den Drift reduzieren, dabei sind wir auf den großen Bahnen gut 190 km/h schnell“, weiß der ADAC Motorsportler des Jahres 2005. „Auch wenn ich im Polo-Cup noch vieles lernen muss: Das Rennen ist für mich etwas ganz Besonderes und ich freue mich riesig darauf.“

Ein „rasender Reporter“ reist als dritter Gaststarter nach Hockenheim: Mit Journalist Thomas Straka (Sport Informations Dienst) umfasst das Starterfeld beim Auftakt insgesamt 25 Renn-Polo.

Polo Cup in Hockenheim: Auch „Tourenwagen-Schule“ mit viel Frauenpower

Nicht nur in der DTM sorgen schnelle Frauen für Furore: Auch im ADAC Volkswagen Polo Cup stehen mit Marlene Dietrich (Mannheim) und Marleen Seilheimer (Mettenheim) zwei Rennfahrerinnen am Start.

Die beiden jungen Damen und ihre 20 männlichen Konkurrenten gehen am kommenden Wochenende in Hockenheim (08./09. April) in das neue Jahr der „Tourenwagen-Schule“, die als DTM-Partnerserie insgesamt zehn Rennen an sieben Wochenenden umfasst. Als Sportgerät dient die 150 PS starke Rennversion des Volkswagen Polo, die für die Saison 2006 technischen Feinschliff erhielt und sich spritziger, spurtstärker und schneller als je zuvor präsentiert.

„Der ADAC Volkswagen Polo Cup bietet seit Jahren erstklassigen Sport mit packenden Rennen. Das verspricht auch der neue Jahrgang: Aus erfahrenen Piloten, hungrigen Neueinsteigern, zwei schnellen Damen und insgesamt sechs Nationen ergibt sich eine richtig spannende Mischung“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Für Marlene Dietrich beginnt am Wochenende die zweite Saison im Polo-Cup. Nachdem sie im vergangenen Jahr in der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger den sechsten Platz belegte, hat sich die 21 Jahre alte Industriekauffrau neue Ziele gesetzt. „Ich möchte in meiner zweiten Saison natürlich deutlich weiter vorne fahren. Vielleicht gelingt mir ja sogar einmal der Sprung auf das Siegerpodest“, hofft die Mannheimerin vor ihrem Heimspiel, für das bereits im Vorfeld mehr als 45.000 Eintrittskarten verkauft wurden. „Ich kann kaum erwarten, dass die Saison endlich losgeht. Es kribbelt schon richtig“, verrät der Blondschopf mit dem berühmten Namen.

Auch Neueinsteigerin Marleen Seilheimer kann am Auftakt-Wochenende im eigenen Bett schlafen: Die 18 Jahre alte Abiturientin stammt aus dem etwa eine Autostunde entfernten Mettenheim. „Der Renn-Polo fährt sich richtig toll und macht mir viel Spaß. Aber ich weiß, dass ich in meinem ersten Jahr erst einmal viel lernen muss – im Polo-Cup geht es unglaublich eng zu“, meint Marleen Seilheimer, die vor ihrem Wechsel auf die Rundstrecke im Slalom- und Kartsport erfolgreich unterwegs war. Auch „Rookie“ Nico Bastian erlebt seine Premiere im Tourenwagen in gewohnter Umgebung: Der noch 15 Jahre alte Gymnasiast lebt im etwa 35 Kilometer entfernten Hemsbach.

Während der aktuelle Polo-Cup-Champion René Rast nicht mehr startberechtigt ist und mit Volkswagen Unterstützung in den SEAT Leon Supercopa aufsteigt, beginnt in Hockenheim der Kampf um die Meisterschaft von neuem. Neben dem Schweden Jimmy Johansson, im Vorjahr Zweiter und zuletzt Schnellster bei Testfahrten in Oschersleben, zählen unter anderem auch dessen Landsmann Patrik Olsson, Niclas Kentenich aus Neuss, Steffen Faas aus Bad Wildbad oder „Rookie“-Titelträger Markus Grünewald (Sonneberg) zum Favoritenkreis. Die erfahrenen Piloten können sich allerdings nicht ausruhen: Auch Neueinsteiger wie Alexander Rambow (Zehdenick), der Norweger Stian Paulsen oder Sebastian Voges aus Beckum glänzten bei den Testfahrten mit schnellen Rundenzeiten.

Nicht nur das Starterfeld, auch das Sportgerät des Polo-Cup erhielt eine Auffrischung: Der Renn-Polo wurde erstmals mit einem Sperrdifferenzial, einer eigens entwickelten Leichtbau-Schwungscheibe und einer Rennkupplung ausgerüstet. Das Sperrdifferenzial verbessert die Spurtstärke aus Kurven heraus und schont dabei die Reifen, während die Leichtbau-Schwungscheibe und die ebenfalls leichtere Renn-Kupplung den modernen Zweiliter-FSI-Motor noch drehfreudiger und spritziger machen. Beim Einführungslehrgang in Oschersleben, bei dem Testfahrten genauso auf dem Lehrplan standen wie Technik, Fahrphysik oder Medienarbeit, sanken die Rundenzeiten gegenüber dem Vorjahr um mehr als eine Sekunde.

Polo Cup 2006: Reglement und technische Daten

Reglement und technische Daten

Die Kernpunkte des Reglements

  • Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss eines Sichtungslehrgangs
  • Zugelassen sind Fahrerinnen und Fahrer der Jahrgänge 1982 bis 1990
  • Die Einschreibegebühr für eine Saison beträgt pro Fahrer 33.500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und umfasst Vorbereitung, Wartung und Einsatz des Einsatzfahrzeuges
  • Die Fahrer dürfen keinerlei Änderungen am Fahrzeug vornehmen. Lediglich der Frontstabilisator ist justierbar, zudem darf der Luftdruck der Reifen vom Fahrer bzw. seinem Helfer angepasst werden
  • An Fahrzeug und Rennoverall sind Flächen für persönliche Sponsoren des Teilnehmers definiert
  • Pro Rennwochenende und Fahrer sind maximal sechs Dunlop-Slick-Reifen zugelassen. Die Menge an Dunlop-Regenreifen ist nicht festgelegt
  • Für die Teilnehmer wird inklusive Helm und feuerfester Kleidung ein Gewicht von 80 Kilogramm zu Grunde gelegt. Piloten, die weniger auf die Waage bringen, erhalten entsprechende Ausgleichsgewichte, die unter dem Fahrersitz montiert werden
  • Pro Veranstaltung sind ein Freies Training und ein Zeittraining von jeweils 30 Minuten vorgesehen
  • Jeweils nach dem Freien Training und dem Zeittraining wird unter den fünf Bestplatzierten ein Fahrer ausgelost, der die Datenaufzeichnung seiner schnellsten Runde für alle anderen Teilnehmer offen legt
  • Die Rennen werden stehend gestartet und führen über eine Distanz von etwa 50 Kilometern zuzüglich zweier Einführungsrunden. Die Rennen sind auf eine Gesamtdauer von 30 Minuten begrenzt
  • Ein Rennsieg wird mit 60 Punkten belohnt, Rang zwei ist 48, Rang drei ist 40 Zähler wert, für den 20. Platz werden noch zwei Punkte vergeben
  • Bei den ersten beiden Rennen der Saison werden maximal 30 Punkte vergeben, um den Vorteil der erfahrenen Piloten gegenüber den Neueinsteigern zu reduzieren
  • Für einen Rennsieg erhält der Sieger 600 Euro, Platz 15 ist 100 Euro wert. Pro Lauf werden insgesamt 4.550 Euro vergeben. In der Jahresendwertung werden die besten drei Piloten mit 2.500, 1.500 und 500 Euro belohnt. Insgesamt umfasst der Preisgeldtopf 50.000 Euro
  • Zugelassene Gaststarter erhalten keine Punkte und kein Preisgeld. Eingeschriebene Teilnehmer rücken in der Punkte- und Preisgeld-Wertung auf
  • Der Titelträger darf im Folgejahr nicht mehr im ADAC Volkswagen Polo Cup starten
  • Eingeschriebenen Teilnehmern ist während der Saison die Teilnahme an anderen und Tourenwagen- und Formel-Serien im In- und Ausland verboten

Polo Cup 2006
Technische Daten: Volkswagen Polo (Rennversion)

Motor
Bauweise
Reihen-Vierzylinder-Ottomotor mit FSI-Benzindirekteinspritzung, vier Ventile pro Zylinder, zwei obenliegende Nockenwellen

Hubraum
1984 cm³

Leistung
110 kW (150 PS) bei 6000 Umin-1

Drehmoment
200 Nm bei 3500 Umin-1

Motormanagement
Bosch MED9 mit E-Gas

Auspuffanlage
angepasste Abgasführung mit Fächerkrümmer, Katalysator

Kraftstoff
Aral ultimate

Kraftübertragung

Getriebe
Frontantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe, angepasste Übersetzung und Gangräder, Leichtbau-Schwungrad, Differenzialsperre

Kupplung
Hydraulisch betätigte Sintermetall-Renn-Kupplung

Fahrwerk

Vorderachse
McPherson-Federbeinachse mit Dreieckslenker

Hinterachse
Verbundlenkerachse mit Längslenkern

Dämpfer/Federn
H&R-Gewinde-Fahrwerk, Dämpfer in Zug- und Druckstufe auf Renneinsatz abgestimmt

Lenkung
elektro-hydraulisch unterstützte Zahnstangenlenkung

Bremsanlage
ATE-Rennsport-ABS, ATE-Zweikolben-Faustsattel-
Scheibenbremsen vorne, innenbelüftet, Durchmesser 334 mm, TRW-Einkolben-Faustsattel-Scheibenbremsen hinten, Durchmesser 232 mm

Räder
RH-Alurad-Leichtmetallfelgen, Größe 7,5 x 17 Zoll ET43

Reifen
Dunlop 200/605-17 (Slick- und Regenreifen)

Karosserie

Aufbau
selbst tragende Karosserie, Überrollkäfig nach FIA-Norm, verbreiterte Kunststoff-Kotflügel vorne, Aerodynamik-Bausatz

Cockpit
Volkswagen Airbag-Sportlenkrad, Recaro-Rennsitz mit gepolstertem Kopfprotektor, Sechspunkt-Sicherheitsgurt, Sicherheits-Gitternetz auf der Fahrerseite, Feuerlöschanlage, Aim-Memotec-Datenaufzeichnung mit Display (Ganganzeige, Schaltlampen und Darstellung von Rundenzeiten und wichtiger Betriebs-Parameter)

Dimensionen

Länge/Breite/Höhe
3897/1670/1420 mm

Spurweite
1455 mm vorne, 1415 mm hinten

Radstand
2460 mm

Leergewicht
1060 kg

Der Renn-Polo für die Saison 2006

Der Renn-Polo hat sich in den beiden zurückliegenden Jahren als hervorragendes Fahrzeug im Tourenwagen-Sport bewährt.

Sportlich gestärkt und mit vorbildlichem Sicherheitspaket präsentiert sich die Rennversion des Volkswagen Polo für die Saison 2006. Das Sportgerät für Nachwuchs-Rennfahrer erhielt für die dritte Saison im ADAC Volkswagen Polo Cup technischen Feinschliff, der seinen Charakter als waschechter Renn-Tourenwagen unterstreicht. Gleichzeitig bietet das vorbildliche Sicherheitspaket des Polo den jungen Talenten ein Höchstmaß an aktiver und passiver Sicherheit und setzt damit Maßstäbe im Markenpokal-Sport.

„Der Renn-Polo hat sich in den beiden zurückliegenden Jahren als hervorragendes Fahrzeug im Tourenwagen-Sport bewährt. Fahrverhalten, Sicherheit und Zuverlässigkeit liegen in jeder Situation auf höchstem Niveau“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Dennoch gibt es im Motorsport keinen Stillstand. Im vergangenen Jahr haben wir uns auf die Außenhaut des neuen Polo konzentriert, nun haben wir mit Feinschliff unter der Haube für noch mehr Sportlichkeit gesorgt.“

Sperrdifferenzial und Leichtbau-Schwungrad für mehr Dynamik

Für mehr Spurtstärke speziell aus engen Kurven heraus sorgt das im Polo-Cup erstmals eingesetzte Sperrdifferenzial. „Während bei normalen Differenzialen das entlastete kurveninnere Rad beim Beschleunigen zum Durchdrehen tendiert und damit Vortrieb verloren geht, verteilt ein Sperrdifferenzial mehr Kraft auf das kurvenäußere Rad und verbessert damit die Beschleunigung deutlich“, erläutert Hans Marschall, Technischer Projektleiter für den Polo-Cup bei Volkswagen Motorsport. „Gleichzeitig sinkt durch den reduzierten Schlupf der Reifenverschleiß, was konstantere Rundenzeiten ermöglicht.“

Das Leichtbau-Schwungrad wurde speziell für den Einsatz im ADAC Volkswagen Polo Cup entwickelt. In Kombination mit einer Sintermetall-Renn-Kupplung sank das Gewicht um fast 50 Prozent auf rund neun Kilogramm. „Die Massenträgheit wird durch die neuen Komponenten drastisch reduziert, was den ohnehin kräftigen Zweiliter-FSI-Motor des Polo noch drehfreudiger und spritziger macht“, erklärt Hans Marschall.

Umfassendes Sicherheitspaket für hervorragenden Schutz

Auf Basis des hohen Sicherheitsstandards des serienmäßigen Polo und über die im Motorsport gültigen Vorschriften hinaus verfügt der Renn-Polo über ein Sicherheits-Paket, das den jungen Fahrerinnen und Fahrern im Falle einen Unfalls hervorragenden Schutz bietet. So ist im von ADAC und Volkswagen gemeinsam ausgeschriebenen Polo-Cup das HANS-System (Head and Neck Support), das sich auch in der Formel 1, der DTM und anderen professionellen Kategorien bewährt, für alle Piloten obligatorisch. Eine Kohlefaser-Schale, die mit den 6-Punkt-Sicherheitsgurten auf den Schultern des Piloten fixiert wird und durch Gurte mit dem Helm verbunden ist, reduziert im Falle eines schweren Aufpralls das Überdehnen der Wirbelsäule.

Ergänzt wird der Schutz durch einen Recaro-Rennsitz mit gepolstertem Protektor, der den Kopf des Piloten seitlich umgibt. Darüber hinaus verfügt der Polo über eine komplexe Sicherheitszelle mit erhöhter Widerstandsfähigkeit, welche den Bestimmungen des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund e.V.) Rechnung trägt. Ein stabiles Türkreuz aus Stahlrohr und ein Sicherheits-Gitternetz im Fenster schützen die Piloten zusätzlich vor möglichen Folgen seitlicher Kollisionen und Überschlägen. Das Volkswagen Sportlenkrad ist wie ein Serienmodell mit einem Airbag ausgerüstet und eine im Fahrzeugheck integrierte Feuerlöschanlage wird im Brandfall in Cockpit und Motorraum aktiviert.

Datenaufzeichnungssystem zur Analyse des Fahrstils

Um den Motorsport-Nachwuchs noch besser für den Aufstieg in höhere Kategorien vorzubereiten, hat Volkswagen den Polo für die Rennstrecke mit einem professionellen Datenaufzeichnungssystem ausgerüstet. „Das System ermöglicht mit Hilfe verschiedener Parameter, wie Geschwindigkeit sowie Brems-, Schalt- und Einlenkpunkten, eine detaillierte Analyse aller gefahrenen Runden“, erklärt Hans Marschall. „So können die Nachwuchspiloten ihren eigenen Fahrstil gezielt optimieren.“ Und dies sogar im direkten Vergleich mit ihren Konkurrenten, denn einer der fünf Trainingsschnellsten muss nach einem Losverfahren seine Daten offen legen. Im Cockpit wird das Datenaufzeichnungs¬system durch ein modernes Digital-Display sichtbar, das neben dem eingelegten Gang und der maximalen Schaltdrehzahl auch die aktuellen Rundenzeiten wiedergibt.

Bewährte Technik für hohes Leistungsniveau

Der 150 PS starke FSI-Zweiliter-Vierzylinder-Motor im Renn-Polo wird modernen Ansprüchen an Verbrauch und Emissionen voll gerecht. Das Triebwerk, das im Polo-Cup mit Motoröl von Castrol läuft, entspricht weitgehend dem Serienmotor aus den Volkswagen Modellen Golf und Touran und hat dank seiner Durchzugsstärke leichtes Spiel mit dem 1060 kg wiegenden Renn-Polo. Für den Motorsport-Einsatz wurden Steuergerät, Motoraufhängung, Ansaugtrakt und Auspuffanlage angeglichen. Auch das agile Fahrwerk des Polo-Serienmodells wurde für die Rennstrecke weiter entwickelt, hier kommen Feder-Dämpfer-Einheiten von H&R zum Einsatz. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Schaltgetriebe, dessen Gangräder und Übersetzung angepasst wurden, auf die Vorderräder.

Die vordere Bremsanlage im Renn-Polo ist mit 334 Millimeter messenden Bremsscheiben großzügig ausgelegt, wurde mit einem Rennsport-ABS kombiniert und verfügt über enorme Leistungsreserven. Der Polo rollt in der Rennversion auf speziellen Dunlop- Rennreifen für trockene und nasse Bedingungen, die auf 17 Zoll großen Leichtmetallfelgen von RH Alurad montiert sind.

Konzern-Ressourcen zur effizienten Fertigung

Wie die Volkswagen Serienmodelle wurde auch die Rennversion des Volkswagen Polo in Wolfsburg erdacht und weiter entwickelt. „Dort verfügen wir über umfangreiche Entwicklungs- und Fertigungstechnologien und nutzen parallel die weit reichenden Möglichkeiten des Volkswagen Konzerns, die einen effizienten Bau der Fahrzeuge ermöglichen“, sagt Hans Marschall. So wurden die im Polo verwendeten Sechsgang-Getriebe im Getriebewerk Kassel mit renntauglichen Gangrädern ausgestattet. Der Aufbau der Rennfahrzeuge erfolgte im slowakischen Volkswagen Werk Bratislava, wo die Polo-Rennfahrzeuge in einer eigenen Halle neben den Serienmodellen vom Band liefen.

Anschließend wurden die Fahrzeuge ins bayerische Kempten überstellt, wo sie von Abt Sportsline als Generalunternehmer zentral vorbereitet und von dort aus eingesetzt werden. Für die neue Saison hat das Einsatzteam die Fahrzeuge optimal vorbereitet: Motoren, Getriebe und Stoßdämpfer wurden sorgfältig revidiert, Verschleißteile wie Bremsscheiben und -beläge erneuert und die in sechs verschiedenen Farben (silber, schwarz, weiß, rot, gelb, blau) lackierten Karosserien auf Hochglanz gebracht.

Polo Cup 2006: Mit neuem Schwung und vielen neuen Gesichtern

Der Polo-Cup hat sich längst über Grenzen hinweg einen Namen als herausragende Nachwuchs-Liga zu überschaubaren Kosten gemacht

Mit neuem Schwung und vielen neuen Gesichtern startet der ADAC Volkswagen Polo Cup in die Saison 2006: Der 150 PS starke Renn-Polo erhielt für seine dritte Saison technischen Feinschliff und das Starterfeld eine Auffrischung mit neuen Nachwuchstalenten aus sechs Nationen.

Die 22 jungen Tourenwagen-Piloten zwischen 16 und 24 Jahren – darunter zwei schnelle Damen – messen sich vor großem Publikum: Durchschnittlich 84.000 Besucher kamen im zurückliegenden Jahr zu den attraktiven DTM-Rennwochenenden, in deren Programm die packenden Polo-Cup-Rennen seit Jahren einen festen Platz haben. 2006 umfasst die „Tourenwagen-Schule“ für ausgewählte Motorsport-Junioren insgesamt zehn Rennen an sieben Wochenenden, allesamt auf renommierten Rennstrecken.

„In den beiden zurückliegenden Jahren hat der ADAC Volkswagen Polo Cup unzählige packende Rennen geboten. Das einzigartige Konzept mit bis ins kleinste Detail identischen Rennautos und zentralem Einsatz sowie die ausgesuchten ,Schüler‘ haben das ermöglicht“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Auch das diesjährige Starterfeld verspricht erstklassigen Sport. Die Saison wird sicher spannend.“

Nachwuchs-Liga mit internationalem Flair

Der Polo-Cup hat sich längst über Grenzen hinweg einen Namen als herausragende Nachwuchs-Liga zu überschaubaren Kosten gemacht: In der neuen Saison müssen für die Siegerehrungen sechs verschiedene Nationalflaggen bereitgehalten werden. Neben den 15 schnellen Deutschen stehen mit Jimmy Johansson und Patrik Olsson zwei schwedische Talente, mit Martin Marill und Christoffer Nygaard zwei Dänen und mit Stian Paulsen ein Nachwuchsfahrer aus Norwegen am Start. Michael Schöch vertritt die österreichischen Nationalfarben und Markus Brun, Sohn des ehemaligen Sportwagen-Rennfahrers Walter Brun, stammt aus der Schweiz. „Schüleraustausch-Programme“ mit Südafrika und Japan unterstreichen das internationale Flair im Polo-Cup.

Nachdem im vergangenen Jahr Marlene Dietrich aus Eich als einzige Frau im Feld auf sich allein gestellt war, hat sie nun eine neue Mitstreiterin: Marleen Seilheimer aus Mettenheim erlebt im Polo-Cup ihr Debütjahr im Tourenwagen.

Bewährte Technik in Details überarbeitet

Der Renn-Polo verkörpert einen modernen, seriennahen Rennwagen, der gezielt für den Einsatz als einheitliches Sportgerät für den Tourenwagen-Nachwuchs entwickelt wurde. Mit einem 150 PS starken Zweiliter-Motor mit FSI-Direkteinspritzung verfügt das Fahrzeug über eine hochmoderne und angemessen kräftige Antriebsquelle, die für den Renn-Einsatz in Details modifiziert wurde. Neben einer umfangreichen Sicherheitsausstattung besitzt der Polo ein modernes Renn-Fahrwerk. Die Abstimmung ist festgelegt; den Nachwuchspiloten bietet sich aber die Möglichkeit, über die Justierung des Frontstabilisators und die Wahl des Reifenluftdrucks das Fahrzeug an die Rennstrecke und den eigenen Fahrstil anzupassen. Die Veränderungen für die Saison 2006 stärken den Charakter eines waschechten Renn-Tourenwagens zusätzlich: Dank eines erstmals eingesetzten Sperrdifferenzials, eines eigens entwickelten Leichtbau-Schwungrades sowie einer Renn-Kupplung zeigt sich der Polo nun spurtstärker und drehfreudiger als je zuvor. Positiver Nebeneffekt: Das Sperrdifferenzial senkt den Reifenverschleiß, was noch konstantere Rundenzeiten verspricht.

Für eine Tourenwagen-Nachwuchsserie einmalig ist die technische Betreuung der Autos gelöst: Nicht etwa einzelne Teams, sondern das seit Jahren bewährte Team von Abt Sportsline unter Leitung von Hans Top übernimmt den Einsatz aller Fahrzeuge, wodurch für alle Teilnehmer gleiche technische Voraussetzungen sicher gestellt sind. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Einsatzfahrzeuge unter den Piloten neu zuzuordnen. Letztlich unterscheiden sich die Autos für den Renneinsatz nur in einem Merkmal: in der Farbe der Lackierung, die in blau, rot, gelb, schwarz, weiß und silber erhältlich ist.

Design des Renn-Polo bald auch auf der Straße

Über das attraktive Äußere der Serienversion hinaus entwickelte das Volkswagen Design Studio in Braunschweig eine eigenständige Außenhaut für den Renneinsatz. „Die im Windkanal entwickelten Schürzen senken im Zusammenspiel mit dem Dachspoiler den aerodynamischen Auftrieb und erhöhen somit spürbar die Fahrstabilität“, erläutert Helmut Schmid, Leiter Design Motorsport und Individual der Volkswagen AG. „Gleichzeitig verkörpert der Polo noch stärker sein hohes Leistungsvermögen.“ Neben den großen Lufteinlässen in der Frontschürze fällt die Form des Dachspoilers ins Auge: Wie der Rallye-Prototyp Race Touareg 2, mit dem Volkswagen bei der Rallye Dakar im Januar Platz zwei erzielte, verfügt der Polo über zwei markante, senkrechte Finnen.

Nachdem das Design des Renn-Polo auf Anhieb großen Anklang gefunden hat, wird die sportliche Außenhaut bald auf der Straße zu erleben sein: Volkswagen Individual bringt im Lauf der Saison eine limitierte Sonderserie auf den Markt – den Polo GTI Cup Edition. Dieser präsentiert sich basierend auf dem sportiven Design des Renn-Polo unter anderem mit gleichem dynamischen Front- und Stossfänger sowie dem Dachspoiler. Erstmalig wird Volkswagen Individual diese Version beim Polo-Cup-Auftakt in Hockenheim zeigen.

Renn-Polo mit umfangreichem Sicherheitspaket

„Der Polo entspricht neuesten Erkenntnissen der Sicherheit und Technik, um den jungen Talenten ein modernes und sorgfältig vorbereitetes Sportgerät anzubieten“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. Damit engagiert sich Volkswagen gemeinsam mit seinem Partner ADAC für die Förderung von Tourenwagen-Nachwuchsfahrern auf hohem Niveau zu vertretbaren Kosten. Bei der Entwicklung des Renn-Polo galt die Sicherheit der Piloten als oberste Richtlinie.

Mit einem Datenaufzeichnungssystem lernen die jungen Talente früh, an Hand von elektronisch erfassten Daten ihren eigenen Fahrstil genau zu analysieren und gezielt zu verbessern. Dazu dürfen sie sogar den Gegnern in die Karten schauen: Jeweils einer der fünf schnellsten Fahrer jeder Trainingssitzung wird durch eine Auslosung dazu bestimmt, seine Daten offen zu legen. „Diese Regelung ist sehr fair, da sie nicht automatisch den Schnellsten trifft, aber gleichzeitig den anderen ermöglicht, ihre Rundenzeiten zu optimieren“, betont Kris Nissen.

Sportliches Reglement bietet große Chancengleichheit

Startberechtigt sind Fahrer der Jahrgänge 1982 bis 1990, welche die Sichtungslehrgänge erfolgreich absolviert haben. In der Regel zwei Jahre lang dürfen die Fahrer in der Serie antreten. „Der Lernprozess kann bei den Piloten sehr unterschiedlich ausfallen. Jüngeren Fahrern gelingen teilweise sehr große Leistungssprünge, während ältere Teilnehmer mit Führerschein zu Beginn einen gewissen Vorteil haben können. Daher wird im Einzelfall darüber entschieden, wem wir ein drittes Jahr ermöglichen“, erläutert Kris Nissen.

Der Rennkalender umfasst zehn Rennen bei sieben DTM-Veranstaltungen, die auf renommierten Kursen wie Hockenheimring, Nürburgring, Zandvoort und dem Nürnberger Norisring ausgetragen werden. Für einen Rennsieg wird einem Fahrer das Maximum von 60 Punkten gutgeschrieben, wobei bei den ersten beiden Saisonrennen mit Rücksicht auf die Neueinsteiger nur die halbe Summe vergeben wird. Die besten Neueinsteiger werden zusätzlich zum Gesamtklassement in der „Rookie“-Wertung berücksichtigt.