Dominanz im Dreierpack – Volkswagen führt weiter in Wales

Eins, zwei, vier – die Volkswagen Piloten zeigten am dritten Tag der Rallye Großbritannien erneut echte Meisterklasse. Beim Saisonfinale der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in Wales liegen vor dem Abschlusstag am Sonntag Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) in Führung.

: Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN), Volkswagen Polo R WRC
: Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN), die den dritten Polo R WRC steuern, verbesserten sich im Gesamtklassement mit einer starken Leistung von der sechsten auf die vierte Position. Das Duo stand damit ihren Markengefährten, die Volkswagen frühzeitig die Weltmeisterschaft* in der Herstellerwertung gesichert hatten, in nichts nach. Es liegt vor den abschließenden 51,92 WP-Kilometern am Sonntag weiterhin in direkter Schlagdistanz zum Podium. So Andreas Mikkelsen: „Ein absolut großartiger Tag für uns. Unsere Zeiten waren gut, zwei davon waren Bestzeiten – ich bin also mehr als nur zufrieden. Besonders deshalb, weil wir heute absolut fehlerfrei gefahren und sauber durchgekommen sind. Wir haben heute viel Zeit gutgemacht und uns um zwei Positionen verbessert. Ich habe mich heute von der ersten Minute an wohl im Polo gefühlt. Es war aber nicht leicht, das Grip-Niveau richtig einzuschätzen, da sich besonders rutschige Abschnitte mit solchen abgewechselt haben, auf denen mehr Grip war. Ich denke, wir haben vorallem am Vormittag einen guten Rhythmus dafür gefunden.“

Nordisch by Nature – die entscheidenden und langen Prüfungen des Rallye-Samstages gingen an Andreas Mikkelsen oder Jari-Matti Latvala und damit nach Norwegen und Finnland. Andreas Mikkelsen setzte seinen Auftrag des Teams, am Ende des Tages auf Platz vier zu liegen, bereits in der ersten Wertungsprüfung „Gartheiniog“ perfekt um, setzte die Bestzeit und ließ auf der anschließenden längsten Prüfung des Tages „Dyfi“ eine weitere folgen. Nur auf einer WP lag der Nachwuchspilot nicht innerhalb der Top Drei. Auch Jari-Matti Latvala zeigte am Samstag seine Klasse, entschied die WPs zwölf bis 14 für sich – die zweiten Durchgänge von Gartheiniog“ und „Dyfi“ sowie „Dyfnant“. Lediglich die beiden Zuschauerprüfungen, die zweimal absolvierte und einzige Asphalt-Prüfung des Tages „Chirk Castle“, ging mit Dani Sordo (Citroën) und Thierry Neuville (Ford) an Konkurrenten von Volkswagen.
Sebastien Ogier zeigte sich zufrieden: „Ich bin zufrieden, wie wir heute durch diesen langen Tag gekommen sind. Das war eine saubere Leistung ohne große Fehler. Erstaunlicherweise war der Grip auf den meisten Prüfungen besser als am Freitag. Für uns ging es darum, den Abstand zu unserem Teamkollegen Jari-Matti konstant zu halten und das hat perfekt funktioniert. Daher haben wir nicht zu viel riskiert und sind die vielen neuen Prüfungen eher vorsichtig angegangen. 20 Sekunden Vorsprung sind zwar einigermaßen beruhigend, aber wenn Jari-Matti morgen noch einmal Tempo macht, müssen wir hellwach sein. Denn sonst ist man, ehe man sich versieht, draußen – und ich will diesmal definitiv das Ziel sehen. Dann wäre es der perfekte Abschluss für eine perfekte Saison.“

Und da war dann noch der natürliche Feind des Motorsportlers: der Ballast. Bei der Rallye Wales bringen die Fahrzeuge am Ende des Tages das ein oder ander er Extra-Kilogramm mit in den Servicepark. Bei Sébastien Ogier waren das 28 Kilogramm an Schlamm und Dreck, die sich in den Radhäusern und am Unterboden des Polo R WRC festgesetzt hatten.

* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Großbritannien – Ergebnisse
Samstag,
16. November 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 10 Gartheiniog 1 14,58 P05
(+ 4,3 Sek.)
P02
(+ 1,2 Sek.)
P01
WP 11 Dyfi 1 21,90 P04
(+ 3,3 Sek.)
P02
(+ 0,2 Sek.)
P01
WP 12 Gartheiniog 2 14,58 P01 P02
(+ 0,7 Sek.)
P03
(+ 1,9 Sek.)
WP 13 Dyfi 2 21,90 P01 P02
(+ 0,6 Sek.)
P04
(+ 3,0 Sek.)
WP 14 Dyfnant 1 21,34 P01 P04
(+ 7,9 Sek.)
P03
(+ 6,4 Sek.)
WP 15 Chirk Castle 1 02,06 P07
(+ 3,9 Sek.)
P04
(+ 1,1 Sek.)
P02
(+ 0,3 Sek.)
WP 16 Chirk Castle 2 02,06 P06
(+ 1,8 Sek.)
P05
(+ 1,4 Sek.)
P02
(+ 0,3 Sek.)
Gesamtwertung P02
(+ 20,3 Sek.)
P01 P04
(+ 1.34,4 Min.)

Ogier vor Latvala – Wales-Doppelführung für Volkswagen

Volkswagen auch im Nebel und Matsch von Wales nicht zu stoppen. Neun Wertungsprüfungen, sieben Bestzeiten, zwei Polo R WRC in Führung: Die Konstrukteurs-Weltmeister* bleiben beim Saisonfinale der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) weiter in der Erfolgsspur.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) bauten am zweiten Tag der Rallye Großbritannien ihre Führung im Gesamtklassement vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) aus. Die Weltmeister* nehmen einen Vorsprung von 20,1 Sekunden mit in den Rallye-Samstag. Nach 160,81 von 311,15 Prüfungskilometern liegen Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) mit dem dritten World Rally Car aus Wolfsburg auf der guten sechsten Position des Gesamtklassements. „Das ist wieder eine typische Rallye Großbritannien, so viel steht jetzt schon fest“, sagte Sébastien Ogier. „Man kann sehr leicht mit einem Fehler abfliegen, in der Vergangenheit habe ich die Erfahrung oft genug gemacht. Die Bedingungen sind schwierig, vor allem auf der Prüfung ‚Myherin‘ hat das Grip-Niveau sich oft geändert. Deshalb sind wir nicht immer volles Risiko gefahren. Am Morgen war ich selbst überrascht von meiner Zeit – zum Glück war es eine positive Überraschung. Eine tolle Atmosphäre war auf ‚Sweet Lamb‘, ich bin sicher die vielen Zuschauer hatten ihren Spaß. Man kann fast die komplette Strecke einsehen, mit vielen spektakulären Sprüngen oder der Wasserdurchfahrt.“
Tag zwei der Rallye Großbritannien verdient das Prädikat „typisch Wales“. Tiefe Pfützen, jede Menge Schlamm und Temperaturen in Richtung Gefrierpunkt bildeten den Charakter der Wertungsprüfungen „Hafren“, „Sweet Lamb“ und „Myherin“, die am Freitag jeweils zweimal durchfahren wurden. Die Volkswagen Piloten zeigten sich unter diesen Bedingungen in Topform: Vier der sechs möglichen Bestzeiten gingen an Ogier/Ingrassia, eine an Latvala/Anttila. Der zweite Durchgang der „Hafren“-WP war sogar fest in Volkswagen Hand – mit den Plätzen eins, zwei und drei für die drei Werksduos.

Auch Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor, freut sich: „Ein großartiger Tag für Volkswagen. Bei einer derart fordernden Rallye wie dieser hier in Wales nach etwa der Hälfte der Distanz auf den Plätzen eins, zwei und sechs zu liegen, ist ein umwerfendes Teamergebnis. Sébastien Ogier ragt heute erneut heraus, seine Leistung war wieder Meisterklasse. Doch auch Jari-Matti Latvala steht seinem Teamkollegen in nichts nach und hat stets absolute Topzeiten abgeliefert. Ebenfalls stark im Rennen liegt Andreas Mikkelsen. Alles in allem bin ich stolz auf unsere Jungs. Wir freuen uns auf die kommenden Tage, an denen die neue Startreihenfolge nach dem Rallye-Zwischenstand womöglich für Extra-Würze sorgen wird. Morgen starten die Besten zum Schluss des WRC-Feldes.“

Und da war dann noch die erste Vollbremsung des Tages. Denn um 05:57 Uhr am frühen Freitagmorgen legte der Volkswagen Bulli, der die Volkswagen Fahrer und Beifahrer vom Hotel zum Service-Park bringt, einen eher unfreiwilligen Stopp ein. Ein wichtiges Utensil fehlte dem Weltmeister der Beifahrerwertung: Julien Ingrassia merkte in diesem Moment schlichtweg dass der Aufschrieb für den zweiten Rallye-Tag fehlte. „Juju“ hatte im Morgengrauen versehentlich die Pacenotes eines anderen Tages eingesteckt. Ingrassia stieg kurzerhand in das hinterherfahrende Auto der medizinischen Abteilung um, um den richtigen Aufschrieb zu holen, während seine Teamkollegen die Fahrt zum Service fortsetzten. Selbstverständlich standen alle Volkswagen Duos pünktlich am Start.

* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Großbritannien – Ergebnisse
Freitag,
15. November 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 04 Hafren 1 32,14 P03
(+ 12,0 Sek.)
P01 P07
(+ 23,9 Sek.)
WP 05 Sweet Lamb 1 04,26 P03
(+ 2,1 Sek.)
P02
(+ 1,2 Sek.)
P08
(+ 5,7 Sek.)
WP 06 Myherin 1 32,13 P01 P02
(+ 4,6 Sek.)
P06
(+ 17,2 Sek.)
WP 07 Hafren 2 32,14 P02
(+ 1,7 Sek.)
P01 P03
(+ 13,0 Sek.)
WP 08 Sweet Lamb 2 04,26 P04
(+ 2,7 Sek.)
P01 P06
(+ 4,0 Sek.)
WP 09 Myherin 2 32,13 P02
(+ 2,2 Sek.)
P01 P04
(+ 9,8 Sek.)
Gesamtwertung P02
(+ 20,1 Sek.)
P01 P06
(+ 1.35,6 Min.)

Nachtschwärmer – Volkswagen beginnt mit Führung in Wales

Ogier eins, Latvala drei – Volkswagen ist mit einer starken Leistung die Rallye Großbritannien gestartet. Auf zwei der ersten drei Prüfungen in Wales, die bei absoluter Dunkelheit ausgetragen wurden, gingen die Bestzeiten nach Wolfsburg. Die neuen Rallye-Weltmeister* Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) sicherten sich diese beiden Prüfungssiege und führen nach knapp 25 von über 300 Kilometern das Saisonfinale der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) an.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) liegen nach drei Top-Drei-Zeiten auf der dritten Position des Gesamtklassements und auch das dritte Duo im Polo R WRC, Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) ist als sechstplatziertes in der Spitzengruppe dabei. „Nach dem Qualifying habe ich den ersten Startplatz gewählt und diese Entscheidung war offenbar richtig – ich konnte das Tempo von Sébastien Ogier und Thierry Neuville, die sich entschieden hatten, später zu starten, gut mitgehen“, so Jari-Matti Latvala. „Wir drei an der Spitze haben uns bis jetzt einen engen Kampf geliefert. Die Nachtprüfungen waren dabei ziemlich knifflig, Abschnitte mit gutem Grip wechselten sich mit sehr rutschigen Stellen ab. Für diese Bedingungen den richtigen Rhythmus zu finden und sich sein Tempo clever einzuteilen, ist die Voraussetzung, hier in Großbritannien erfolgreich zu sein. Die ersten beiden Prüfungen liefen für uns richtig gut, auf der dritten war es etwas rutschiger. Ich glaube aber, dass Startplatz eins auch morgen eine gute Wahl sein wird.“

In der Dunkelheit auf den drei Auftaktprüfungen der Rallye Großbritannien war das perfekte Zusammenspiel zwischen Fahrer und Beifahrer gefragt. Die drei WPs „Gwydyr“, „Penmachno“ und „Clocaenog“ in den Wäldern von Wales wurden in den vergangenen zwei Jahren nicht ausgetragen. In der Dunkelheit der Donnerstagnacht war ein möglichst präziser Aufschrieb der Schlüssel zum Erfolg.

„Ein prima Start für uns in die Rallye“, sagte Sébastien Ogier. Nach dem guten Qualifying habe ich schnell meinen Rhythmus gefunden. Ich kann alles sehr entspannt angehen, was mir hier entgegen kommt. Denn die Rallye Großbritannien gehört normalerweise nicht zu meinen Favoriten. Es ist extrem einfach, mit einem Fehler auszufallen. Deshalb gilt besonders hier: Die Rallye ist erst mit der letzten Wertungsprüfung geschafft. Es war heute in der Dunkelheit nicht einfach, zudem ist es auf den matschigen Schotterpisten extrem rutschig. In jedem Fall werden die nächsten Tage eine spezielle Herausforderung. Besonders am Samstag und Sonntag sind wir den ganzen Tag unterwegs ohne einen Mittagsservice, was vor allem Auto und Reifen beansprucht.“

Und da waren dann noch  Nikolaus und das Frettchen. Das Tiefdruckgebiet, dass der Rallye Wales während des ersten Rallye-Tages äußerst unbeständiges Wetter, starken Regen und kräftige Sturmböen bescherte, hört auf den Namen Nikolaus. Zum ersten Mal seit der Rallye Schweden wurden im Volkswagen Team deshalb die Winterjacken wieder hervorgeholt. Die werden dank ihres Pelzkragens intern auch gern „Frettchen“ gerufen.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Großbritannien – Ergebnisse
Donnerstag,
14. November 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 01 Gwydyr 06,95 P02
(+ 1,3 Sek.)
P01 P04
(+ 5,3 Sek.)
WP 02 Penmachno 10,51 P02
(+ 0,9 Sek.)
P01 P08
(+ 16,9 Sek.)
WP 03 Clocaenog 1 07,52 P03
(+ 3,4 Sek.)
P02
(+ 0,4 Sek.)
P05
(+ 6,0 Sek.)
Gesamtwertung P03
(+ 5,2 Sek.)
P01 P06
(+ 27,8 Sek.)

100 Prozent Attacke, 100 Prozent Rallye-Lust, 100 Prozent Klassiker

Es gibt vermutlich keinen besseren Ort, um frei von jedem taktischen Zwang das Rallye-Fahren zu genießen, als die Rallye Großbritannien. Für die Volkswagen Werksduos bedeutet das: Vollgas von der ersten Minute an. Egal, ob Sébastien Ogier/Julien Ingrassia, Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila oder Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula – sie alle wollen das Rallye-Jahr 2013 mit einem Top-Resultat abschließen, am liebsten jedoch mit einem Sieg. Dazu kommt ein Extraschuss Motivation: Die Rallye Wales zählt zu den echten Klassikern im Kalender der Rallye-WM, ausgetragen seit dem Jahr 1932.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Viele Wertungsprüfungen sind für aktuelle Rallye-WM-Piloten im Jahr 2013 echtes Neuland, dennoch zählen sie zum Inventar der Rallye Großbritannien – beispielsweise die WP „Great Orme“. Sie führt auf einer kurvenreichen Straße direkt am Meer entlang. Die vielleicht größte Schwierigkeit ist, dass hier mit Schotterreifen gefahren wird, obwohl es eine von insgesamt zwei Asphaltprüfungen der diesjährigen Rallye Großbritannien ist. Außerdem säumen hohe, unnachgiebige Randsteine die Piste – ein Fehler genügt, um die Radaufhängung zu beschädigen. Und das auf der abschließenden Prüfung des Rallye-Jahres.

Über 32 Kilometern lang, ein echter Klassiker: „Hafren“. Die Strecke führt vom Ort Hafren zunächst durch dichten Wald bergauf. Zwischen den Bäumen hält sich Nebel oft sehr lange und wenn es regnet, ist die Piste schmierig und glatt. Im mittleren Abschnitt wird die WP schneller und führt mit lang gezogenen Kurven durch Grasland und Moor. Ebenfalls eine Ikone des Rallye-Sports ist die WP „Sweet Lamb“. Wasserdurchfahrt, Sprung, Haarnadelkurve – all das hat die Prüfung innerhalb eines Teilabschnitts von nur 500 Metern zu bieten. Das Gelände, auf dem sonst Rallye-Fahrkurse abgehalten werden, ist von den Zuschauerplätzen beinahe komplett einzusehen. Hier lassen sich besonders gut Vergleiche zwischen unterschiedlichen Fahrstilen ziehen.

Jetzt wird’s bunt: Andreas Mikkelsen und die Hommage an die Fans

Diese Geste ist eine Verbeugung vor den Fans: In Wales starten Andreas Mikkelsen und Mikko Markkula mit einer Sonderlackierung des Polo R WRC mit der Startnummer 9. Knapp 4.000 Fotos von Fans wurden via Internet gesammelt, die auf dem 315 PS starken World Rally Car aus Wolfsburg platziert wurden. Im Internet können die Fans, die als zusätzliche „Beifahrer“ von Mikkelsen in Wales dabei sind, ihr platziertes Foto heranzoomen und sich das 315 PS starke World Rally Car im Fan-Look aus allen Perspektiven in einer 3-D-Darstellung ansehen.
Volkswagen in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)

Mit dem Start in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) schreibt Volkswagen seine erfolgreiche Geschichte im Motorsport fort. Nach den drei Erfolgen mit dem Race Touareg bei der Rallye Dakar ist der Polo R WRC das erste World Rally Car der Wolfsburger, die in dieser Saison erstmals mit einem eigenen Werksteam in der Königsklasse des Rallye-Sports antreten. Dort bietet sich für Volkswagen die Möglichkeit, sich im direkten sportlichen Wettstreit global zu beweisen. Kein Modell eignet sich dafür besser als der Polo, eines der weltweit hergestellten und vertriebenen Modelle von Volkswagen.

Eine Rallye zum Genießen – Volkswagen gibt Vollgas beim Rallye-WM-Finale in Wales

Dieses Finale wird Volkswagen in vollen Zügen genießen: die Rallye Großbritannien in Wales. Nach dem Gewinn sämtlicher Wertungen der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)* gönnt sich Volkswagen keine Verschnaufpause und startet vom 14. bis 17. November beim letzten WM-Lauf der Saison mit unvermindert hoher Motivation. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sowie Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) reisen mit dem Ziel nach Wales, sich mit einer starken Teamleistung in die kurze Winterpause der Rallye-WM zu verabschieden. Bereits Mitte Januar feiert die Saison 2014 bei der legendären Rallye Monte Carlo ihren Auftakt.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Doch bevor der Rallye-Klassiker in den französischen Seealpen auf dem Programm steht, freuen sich die Weltmeister* aus Wolfsburg auf eine ebenso traditionsreiche wie herausfordernde Rallye, die vornehmlich über rutschige Schotterpisten durch die Wälder von Wales führt. Anders als in der jüngeren Rallye-WM-Vergangenheit befindet sich das Rallye-Zentrum in diesem Jahr wieder im Norden von Wales. Dieser Umzug geht mit dem Comeback einiger beliebter Wertungsprüfungen einher. Keiner der aktuellen Rallye-WM-Piloten kann auf echte Erfahrung auf Prüfungen wie „Gwydyr“, „Penmachno“, „Clocaenog“ und „Penllyn“ verweisen, die zuletzt in den 90er-Jahren Bestandteil des britischen WM-Laufs waren.

„Die Rallye Großbritannien ist ein prestigeträchtiger WM-Lauf, den jeder Fahrer gern gewinnen möchte“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Die Bedingungen sind mit denen keiner anderen WM-Rallye vergleichbar und bieten viele Herausforderungen. Neun von zwölf Rallyes haben wir für uns entschieden, gern wollen wir unseren Schwung dazu nutzen, auch den zehnten Siegerpokal nach Wolfsburg holen. Jeder Einzelne im Team ist heiß auf die Rallye Großbritannien und möchte ohne den Druck, noch um die WM zu kämpfen, einen erfolgreichen Saisonabschluss feiern.“

Liebste Rallye, großes Ziel: Latvala/Anttila mit Ambitionen auf WM-Rang zwei

Die vergangenen beiden Ausgaben haben sie für sich entschieden, der dritte Coup in Folge ist ihr großes Ziel: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila stellen sich mit dem Polo R WRC einer Mammutaufgabe. Das finnische Duo hat sich vorgenommen, beim Saisonfinale Rang zwei der Gesamtwertung in Fahrer- und Beifahrerwertung zu erobern und damit Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Ford) in letzter Minute zu verdrängen. Dazu müssten Latvala/Anttila 14 Punkte gutmachen – bei noch maximal 28 zu vergebenden Zählern. Selbst im Falle eines Sieges bei der Rallye Großbritannien sowie dem zusätzlichen Gewinn der sogenannten Powerstage, in der Zusatzzähler für die ersten drei vergeben werden, ist das aus eigener Kraft nicht zu schaffen. Helfen könnten beispielsweise die eigenen Volkswagen Teamkollegen: Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen.

100 Prozent Attacke, 100 Prozent Rallye-Lust, 100 Prozent Klassiker

Es gibt vermutlich keinen besseren Ort, um frei von jedem taktischen Zwang das Rallye-Fahren zu genießen, als die Rallye Großbritannien. Für die Volkswagen Werksduos bedeutet das: Vollgas von der ersten Minute an. Egal, ob Sébastien Ogier/Julien Ingrassia, Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila oder Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula – sie alle wollen das Rallye-Jahr 2013 mit einem Top-Resultat abschließen, am liebsten jedoch mit einem Sieg. Dazu kommt ein Extraschuss Motivation: Die Rallye Wales zählt zu den echten Klassikern im Kalender der Rallye-WM, ausgetragen seit dem Jahr 1932.

Viele Wertungsprüfungen sind für aktuelle Rallye-WM-Piloten im Jahr 2013 echtes Neuland, dennoch zählen sie zum Inventar der Rallye Großbritannien – beispielsweise die WP „Great Orme“. Sie führt auf einer kurvenreichen Straße direkt am Meer entlang. Die vielleicht größte Schwierigkeit ist, dass hier mit Schotterreifen gefahren wird, obwohl es eine von insgesamt zwei Asphaltprüfungen der diesjährigen Rallye Großbritannien ist. Außerdem säumen hohe, unnachgiebige Randsteine die Piste – ein Fehler genügt, um die Radaufhängung zu beschädigen. Und das auf der abschließenden Prüfung des Rallye-Jahres.

Feierliche Krönung einer unglaublichen Saison

Feierliche Krönung einer unglaublichen Saison: Der Volkswagen Vorstand für Technische Entwicklung, Dr. Heinz-Jakob Neußer, und die Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben in Paris die WM-Trophäen der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) überreicht bekommen.

Dr. Heinz-Jakob Neußer, Julien Ingrassia, Sébastien Ogier
Dr. Heinz-Jakob Neußer, Julien Ingrassia, Sébastien Ogier

Volkswagen hatte sich bei der WM-Premiere mit dem 315 PS starken Polo R WRC in diesem Jahr sämtliche Titel in der Königsklasse des Rallye-Sports gesichert. Bei der glamourösen Abschluss-Gala in Paris überreichte FIA-Präsident Jean Todt persönlich die Trophäen an die Volkswagen Mannschaft. Auch Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und die Langstrecken-Weltmeister von Audi nahmen ihre Ehrungen im spektakulären Filmstudio „Cité du Cinéma“ des Hollywood-Starregisseurs Luc Besson entgegen.

So hatte Volkswagen die Pokale nach Wolfsburg geholt: Bei der zwölften von 13 Rallyes in Spanien machte Volkswagen den dritten Titel in der Debütsaison perfekt: Die Fahrer/Beifahrer-Paarungen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) und Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) bescherten Volkswagen den Sieg in der Hersteller-Wertung. Nie zuvor gewann ein Hersteller in seiner Debütsaison diesen Titel. „Wir sind sehr stolz, an diesem glamourösen Abend mit allen drei FIA-Trophäen ausgezeichnet zu werden“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Wir haben in unseren kühnsten Träumen nicht an so ein Ergebnis in unserer ersten Rallye-WM-Saison gedacht. Ich möchte dem gesamten Volkswagen Team einen großen Dank aussprechen. Von unseren Mechanikern bis zu den Lkw-Fahrern, von den Renningenieuren bis zur Marketingabteilung – die Hingabe jedes Einzelnen hat den größten Erfolg in der Motorsport-Geschichte von Volkswagen ermöglicht. Was man nicht vergessen darf: Der Polo R WRC war nicht nur von Beginn an schnell, sondern extrem zuverlässig. Unsere drei Fahrer/Beifahrer-Paarungen zeigten zudem herausragende Leistungen. Insbesondere Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben sich den Titel in der Fahrer- und Beifahrer-Wertung mit neun Saisonsiegen mehr als verdient.“

Das französische Duo Ogier/Ingrassia hatte den Fahrer- und den Beifahrer-Titel bereits im Oktober in Frankreich eingefahren und damit die Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb/Daniel Elena (Citroën) abgelöst, die zuletzt neun Mal in Folge die Rallye-WM für sich entschieden hatten. Nach einer historischen Saison sagte der neue Rallye-Weltmeister Ogier: „Ich blicke auf ein unglaubliches Jahr zurück. Wenn uns irgendjemand vor der Saison gesagt hätte, dass Julien und ich die Saison mit neun Siegen und dem WM-Titel beenden würden, hätten wir ihn wahrscheinlich direkt zum Mannschaftsarzt geschickt. Für Julien und mich wird ein Traum wahr und wir sind beide extrem stolz und geehrt, die FIA-Trophäe endlich in den Händen zu halten.“

Caschi d’Oro 2013
Weltmeister Ogier mit „Goldenem Helm“ geehrt

Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier darf sich über eine weitere bedeutende Trophäe freuen. Der Volkswagen Pilot wurde in Bologna mit dem „Caschi d’Oro“, dem Goldenen Helm, ausgezeichnet. Auch Volkswagen erhielt für die herausragenden Leistungen in der diesjährigen FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) einen Pokal. Der Vater des Rallye-WM-Projekts, Dr. Ulrich Hackenberg, Vorstandsmitglied der Audi AG, nahm den Preis, der jedes Jahr vom italienischen Fachmagazin „Autosprint“ vergeben wird, stellvertretend für die Marke aus Wolfsburg entgegen. Den Goldenen Helm erhielten in der Vergangenheit bereits bedeutende Motorsport-Größen wie die Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna, Niki Lauda oder James Hunt. Sébastien Ogier flog unmittelbar nach der Preisverleihung zurück nach Frankreich, wo sich Volkswagen bei Testfahrten derzeit intensiv auf den Saisonstart 2014, die Rallye Monte Carlo, vorbereitet.

Kompakt und fordernd: die Rallye Australien

„Natürlich wild“, kompakt und fordernd: die Rallye Australien

Andreas Mikkelsen (N), Volkswagen Polo R WRC
Andreas Mikkelsen (N), Volkswagen Polo R WRC

Der Veranstalter nennt die Rallye Australien „natürlich wild“, die Fahrer und Beifahrer mögen sie wegen ihrer enormen Kompaktheit. Alle Wertungsprüfungen liegen innerhalb eines Radius’ von 55 Kilometern im Hinterland des Rallye-Zentrums der Hafenstadt Coffs Harbour. Und sie zeigen zwei unterschiedliche Gesichter. Sie führen allesamt über Schotter, über gesperrte öffentliche Straßen mit schnellem, flüssigem Charakter einerseits und über enge und verwundene Abschnitte im dichten Wald andererseits.

Der geringen Einwohner-Dichte zum Trotz kann sich die Rallye Australien eines hohen Zuspruchs der Fans sicher sein. Ein Grund dafür sind die in Australien sehr beliebten Zuschauerprüfungen, die mit großem Begleitprogramm wie Konzerten oder Feuerwerken perfekt inszeniert werden. Die SS „Coffs“ wird bei Dunkelheit direkt am Hafen der Kleinstadt inmitten des Serviceparks ausge tragen, einen Steinwurf vom Pazifischen Ozean entfernt. Im leicht hügeligen Hinterland der Coffs Coast steht zudem die wunderschöne WP „Shipmans“ auf der Rallye-Agenda. Ihre 29,03 Schotter-Kilometer sind beim zweiten Durchgang am Rallye-Sonntag Abschluss der Rallye und Austragungsort der sogenannten Powerstage, in der Zusatzpunkte für die besten Drei vergeben werden. Highlight dieser Wertungsprüfung ist zweifellos die spektakuläre Wasserdurchfahrt durch den Tallawudjah Creek nach etwa 4,5 Kilometern. Dieser „Watersplash“ befindet sich hinter einer schnellen Linkskurve, nach der die Piloten meist im Powerslide auf das Wasser zufliegen.

Latvala/Anttila und Australien – „Nordisch by Nature“ trifft „Wild by Nature“

Der finnische Fahrstil passt scheinbar perfekt zu den Bedingungen mit schnellen, flüssig zu durchfahrenen Schotter-Abschnitten, wie sie bei der Rallye Australien herrschen. Denn die vergangenen drei Ausgaben in den Jahren 2011, 2009 und 2006 gingen allesamt an Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen, die in dieser Saison für Citroën an den Start gehen. Und auch das finnische Duo Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, seit 2013 Werksfahrer von Volkswagen, verbindet die Rallye Australien mit positiven Resultaten: 2006 wurden sie Sechste, 20 09 Vierte und 2011 Zweite – die Tendenz zeigt nach oben.

Neuland – die Entdeckung von Terra Australis für Mikkelsen/Nagle

Für Volkswagen Werksfahrer Andreas Mikkelsen bedeutet die Rallye Australien die Entdeckung des Neuen. Erstmals setzt Mikkelsen unmittelbar vor der zehnten Saisonrallye den Fuß auf diesen Kontinent und erlebt dort seine Wettbewerbspremiere. Und auch, wenn das Cockpit des Polo R WRC die vertrauteste Umgebung für Mikkelsen im „südlichen Land“ darstellt, muss er sich auch hier auf neue Gegebenheiten einstellen. Da sein Stammbeifahrer Mikko Markkula (FIN) verletzungsbedingt pausieren muss, steht Mikkelsen mit Paul Nagle (IRL) ein erfahrener Ersatzmann zur Seite. Nagle gewann wie Mikkelsen seinerzeit die Intercontinental Rally Challenge (IRC).
Bei der Rallye Australien hat Sébastien Ogier zum zweiten Mal die Gelegenheit, alles klarzumachen. Voraussetzung hierzu ist, dass er neun WM-Punkte mehr einfährt als sein derzeit schärfster Verfolger Thierry Neuville (Ford) und einen mehr als Volkswagen Teamkollege Jari-Matti Latvala. Beim Blick auf die weiteren Verfolger genügt es, den Vorsprung zu wahren. Sollte Ogier die Rallye sowie die abschließende Powerstage gewinnen, müsste Neuville jeweils Zweiter werden, um die Entscheidung in der Fahrer-WM zu vertragen. Eine mögliche Variante, wenn auch nicht die wahrscheinlichste: gelänge Volkswagen zum ersten Mal überhaupt ein Doppelsieg, bei dem Ogier die Rallye gewinnt und in der Powerstage mindestens Zweiter wird, wäre die Fahrer-WM zugunsten des Franzosen entschieden.

RALLYE AUSTRALIEN – Jetzt wird’s wild

„Wild by nature – natürlich wild“ – unter diesem Motto startet die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) vom 12. bis 15. September in Australien zu ihrem zehnten Saisonlauf. Für Volkswagen bietet die Rallye im Land der Koalas, Kängurus und Krokodile das Potenzial, ein sportlicher Meilenstein der Marke zu werden. Denn in Down Under könnte Volkswagen den WM-Titel in Fahrer- und Beifahrer-Wertung frühzeitig nach Wolfsburg holen – und das in der Premierensaison des Polo R WRC. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) starten mit komfortabler Führung von 75 Zählern in der WM, müssen bei voller Punktausbeute aber gleichzeitig darauf hoffen, dass die Konkurrenz ihrerseits nicht allzu viel punktet. Zum Beispiel dank der Mithilfe ihrer Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) oder Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (N/IRL). Die Rallye Australien markiert die Rückkehr auf Schotter und den insgesamt siebten Saisonlauf auf diesem Untergrund.

Andreas Mikkelsen (N), Volkswagen Polo R WRC
Andreas Mikkelsen (N), Volkswagen Polo R WRC

„Wir reisen mit maximaler Motivation nach Australien“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Nach dem zuletzt enttäuschenden Heimspiel, bei dem wir erstmals in der Saison einen Podestplatz verpasst haben, wollen wir zurück auf das Siegerpodium. Unsere Chancen auf den WM-Titel sind nach wie vor gut – mehr Kick braucht es für Fahrer, Beifahrer, Mechaniker und Ingenieure sicher nicht. Um erfolgreich zu sein, ist wie immer in der Rallye-WM perfekte Arbeit nötig, wie sie uns schon mehrmals in dieser Saison gelungen ist. Ich kann versichern: Jeder im Team ist fokussiert auf die anstehende Aufgabe und heiß darauf, in Australien alles zu geben. Doch wir haben in Deutschland gesehen, dass eine WM-Chance zu besitzen nicht automatisch heißt, dass man sie auch nutzt. Die Rallye-WM bleibt unvorhersehbar – das macht sie so interessant.“

Was wäre wenn? Ogiers WM-Chancen in Down Under

Bei der Rallye Australien hat Sébastien Ogier zum zweiten Mal die Gelegenheit, alles klarzumachen. Voraussetzung hierzu ist, dass er neun WM-Punkte mehr einfährt als sein derzeit schärfster Verfolger Thierry Neuville (Ford) und einen mehr als Volkswagen Teamkollege Jari-Matti Latvala. Beim Blick auf die weiteren Verfolger genügt es, den Vorsprung zu wahren. Sollte Ogier die Rallye sowie die abschließende Powerstage gewinnen, müsste Neuville jeweils Zweiter werden, um die Entscheidung in der Fahrer-WM zu vertragen. Eine mögliche Variante, wenn auch nicht die wahrscheinlichste: gelänge Volkswagen zum ersten Mal überhaupt ein Doppelsieg, bei dem Ogier die Rallye gewinnt und in der Powerstage mindestens Zweiter wird, wäre die Fahrer-WM zugunsten des Franzosen entschieden.

„Natürlich wild“, kompakt und fordernd: die Rallye Australien

Der Veranstalter nennt die Rallye Australien „natürlich wild“, die Fahrer und Beifahrer mögen sie wegen ihrer enormen Kompaktheit. Alle Wertungsprüfungen liegen innerhalb eines Radius’ von 55 Kilometern im Hinterland des Rallye-Zentrums der Hafenstadt Coffs Harbour. Und sie zeigen zwei unterschiedliche Gesichter. Sie führen allesamt über Schotter, über gesperrte öffentliche Straßen mit schnellem, flüssigem Charakter einerseits und über enge und verwundene Abschnitte im dichten Wald andererseits.

Volkswagen ist Weltmeister -Titel nach Doppelsieg in Spanien

Weltmeister-Story, zweiter Teil: Volkswagen hat den Gewinn des Hersteller-Titels in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) mit einem herausragenden Doppelsieg bei der Rallye Spanien gefeiert. Damit gehen sämtliche Rallye-WM-Titel* des Jahres 2013 nach Wolfsburg. Bereits bei der Rallye Frankreich vor drei Wochen krönten sich Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) zu Weltmeistern in Fahrer- und Beifahrerwertung. Dank ihres bemerkenswerten achten Saisonsieges vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) bei der Rallye Spanien ist Volkswagen bereits einen WM-Lauf vor Saisonende nicht mehr von der Spitze der Herstellerwertung zu verdrängen. Der Gewinn dreier Titel im Debüt-Jahr mit dem Polo R WRC markiert den größten Erfolg von Volkswagen im Motorsport.

Titelgewinne für die Geschichtsbücher – das Hersteller-Debüt von Volkswagen

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Volkswagen erreichte in der Rallye-WM-Saison 2013 etwas noch nie Dagewesenes. Beim Debüt der Marke in der Top-Kategorie FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gingen sämtliche Titel nach Wolfsburg, sowohl in Fahrer- und Beifahrerwertung als auch in der Herstellerwertung. Noch keinem Hersteller ist es in der Historie der Rallye-WM gelungen, im Debütjahr auf Anhieb eine WM zu gewinnen. Selbst in der Geschichte der Formel 1 ist noch kein Automobilhersteller auf Anhieb aus eigener Kraft mit einem Titelgewinn eingestiegen. Volkswagen übertrifft damit alle Erwartungen. Ursprünglich galten Podiumsresultate im ersten, Laufsiege im zweiten und der Kampf um WM-Titel im dritten Jahr als ehrgeizige Zielsetzung.

Volkswagen Piloten glänzen unter Extrembedingungen

Die Rallye Spanien geriet am Finaltag zum echten Krimi zwischen den Volkswagen Piloten Ogier/Ingrassia und Latvala/Anttila. Ogier ging nach einem Reifenschaden am Vortag als Gesamtvierter in die abschließenden 138,54 Kilometer auf Schotter, Latvala als Führender. Unterschiedliche Herausforderungen am Finaltag, große Leistungen der Volkswagen Duos – während Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila auf den abschließenden Schotterprüfungen der Rallye Spanien die Strecke eröffneten und damit die Ideallinie für die Nachfolgenden sauberfegten, sahen sich Sébastien Ogier/Julien Ingrassia mit einem anderen Problem konfrontiert. Die neuen Rallye-Weltmeister* fuhren als viertes Auto auf der Strecke im Staub ihrer ärgsten Gegner im Kampf um den Laufsieg. Ein Umstand, der das dominierende Duo der Saison scheinbar nicht ernstlich einbremste: Vier der sechs Prüfungsbestzeiten gingen allein am Sonntag an Ogier/Ingrassia, plus zwei weitere Top-3-Zeiten. Nur eine Fahrer/Beifahrer-Paarung konnte am Sonntag ebenfalls Glanzpunkte setzen: Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula gelangen im dritten Polo R WRC zwei Prüfungsbestzeiten.

Zusätzliche Augen für den Blindflug: Beifahrer am Sonntag mitentscheidend

Stehende Staubfahnen des Vordermanns, tief stehende Sonne am Morgen – die Bedingungen am Sonntag bildeten eine große Herausforderung für Fahrer und Beifahrer. Dank des präzise vorgelesenen Aufschriebs machten beispielsweise Ogier/Ingrassia im dichten Staubnebel im Vergleich zur Konkurrenz trotz schlechter Sicht bis zu 20 Sekunden auf die direkte Konkurrenz gut – eine Frage des Vertrauens zwischen Fahrer und Beifahrer. Die Beifahrer müssen sich beim Verlesen des sogenannten Gebetbuchs dabei ganz und gar auf ihren Instinkt verlassen – Anhaltspunkte sind bei Null Sicht echte Mangelware. „Das war definitiv Schwerstarbeit für uns Beifahrer“, so Julien Ingrassia, Co-Pilot von Sébastien Ogier.

Der Allrounder: 13 von 15 Prüfungsbestzeiten gehen an den Polo R WRC

Die Rallye Spanien bildete den einzigen Saisonlauf der Rallye-WM, der sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter ausgetragen wird. Der Volkswagen Polo R WRC bewies unter diesen besonderen Bedingung echte Allrounder-Qualitäten: 13 von 15 Prüfungsbestzeiten, 26 von 45 möglichen Top-3-Zeiten gingen an das World Rally Car aus Wolfsburg. Sieben Mal war der Allradler auf den neun Asphalt-Prüfungen erfolgreich sowie auf allen sechs Schotter-Teilabschnitten. Seit dem ersten Start des Polo R WRC in der Rallye-WM bei der Rallye Monte Carlo schlagen insgesamt 132 von 215 möglichen Prüfungsbestzeiten zu Buche – eine Quote von 61,4 Prozent. Allein Sébastien Ogier verbuchte im Jahr 2013 bis heute 101 Prüfungsbestzeiten.

Dreikampf in Spanien – Volkswagen vor Citroën und Ford

Je zwei Volkswagen, Citroën und Ford in den Top Sechs – die Rallye Spanien hat sich am zweiten von drei Tagen zum packenden Markendreikampf entwickelt. Das Volkswagen Werksduo Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) liegt mit dem Polo R WRC nach den neun Asphaltprüfungen des zwölften Saisonlaufs der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) knapp in Führung. Latvala/Anttila nehmen einen Vorsprung von 1,6 Sekunden auf Asphalt-Spezialist Daniel Sordo (Citroën) in den Rallye-Sonntag mit.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Die Rallye Spanien ändert sich in ihrem Charakter nun abrupt. Am Finaltag stehen die Schotterprüfungen des einzigen WM-Laufs, der sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter ausgetragen wird, auf dem Programm. Das Volkswagen Team baut am Samstagabend im längsten Service des Jahres (75 Minuten) die Polo R WRC von Asphalt- auf Schotterkonfiguration um. Dabei werden Aufhängungsteile, Dämpfer, Federn und Differenziale gewechselt. Schwerstarbeit für die Mechaniker.
„Natürlich bin ich zufrieden, die Rallye Spanien nach zwei Tagen anzuführen“, sagte Jari-Matti Latvala. „Doch nun steht der Wechsel von Asphalt auf Schotter an. Das ist keine leichte Situation, denn als Führender muss man die Strecke eröffnen und ich säubere so für die nachfolgenden Autos die Ideallinie. Trotzdem haben wir heute in keiner Sekunde taktiert, sondern stattdessen versucht, einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Ich hoffe, dass mir das Wetter morgen zusätzlich hilft und die Feuchtigkeit wenigstens in der Früh für mehr Grip sorgt. Es wird auf jeden Fall spannend, denn vier Fahrer haben noch die Chance auf den Sieg. Wenn wir unsere Chancen wahren wollen, müssen wir 100 Prozent geben.“

Die neuen Rallye-Weltmeister* Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) mussten einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Ein Reifenschaden auf der sechsten WP der Rallye Spanien warf das Volkswagen Duo um etwa 50 Sekunden zurück. Sie rangieren dank vier WP-Bestzeiten und drei zusätzlicher Top-3-Zeiten dennoch auf Rang vier des Gesamtklassements, 46,5 Sekunden hinter ihren Teamkollegen Latvala/Anttila. Dennoch sind die Siegchancen von Ogier/Ingrassia intakt: Am Sonntag profitieren sie als viertes Auto auf der Strecke davon, dass ihre größten Konkurrenten die Ideallinie bereits gesäubert haben. Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN), die den dritten Polo R WRC steuern, mussten nach einem Fahrfehler auf der ersten WP des Rallye-Samstags mit Aufhängungsschaden frühzeitig aufgeben. Sie kehren am Sonntag unter Rally-2-Reglement zurück.

„Der Tag lief für uns ganz gut, bis zur sechsten Prüfung“, so Sébastien Ogier. „Bei Kilometer 15 haben wir uns vorn links leider einen Plattfuß eingefangen. Damit sind wir zwar bis zum Ende der Prüfung gekommen, aber das hat uns mehr als 50 Sekunden gekostet. Und auch wenn eine hintere Startposition auf Schotter morgen ein Vorteil ist, war das bestimmt keine Strategie! In jedem Fall wird es morgen schwer, noch ganz nach vorn zu fahren – aber ich gebe niemals auf. Wir werden definitiv voll auf Angriff fahren.“

WP acht der Rallye Spanien bildete am Samstag die sogenannte Powerstage, in der Zusatzpunkte in der Fahrerwertung vergeben werden. Ogier/Ingrassia verdienten sich als Zweite hinter Thierry Neuville (Ford) zwei Zähler, Latvala/Anttila als Dritte einen. Ogier/Ingrassia führten damit ihre unwiderstehliche Serie fort: In sämtlichen ausgetragenen Powerstages des Jahres 2013 sammelten die Weltmeister* Extra-Punkte. Insgesamt beläuft sich der Bonus der Champions bisher auf 28 Punkte – so viel wert wie ein Lauf- plus Powerstage-Sieg. Voraussetzung, die Zusatzpunkte von heute auch gutgeschrieben zu bekommen, ist die Zielankunft am Sonntag.

Und da war dann noch „El Classico“. Das 258. Duell der beiden großen Fußballvereine Spaniens, FC Barcelona – Real Madrid, beschäftigte auch die Rallye-Legenden Carlos Sainz und Luis Moya. Sainz ist Vereinsmitglied und glühender Anhänger der „Königlichen“, sein ehemaliger Beifahrer Moya schwärmt für den FC Barcelona. Moya kommentiert Fußball-Spiele übrigens live im Radio – beim Sender Cadena SER. Beide gehören zum Team von Volkswagen Motorsport in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC).

Und da war dann außerdem noch Sami, der ältere Bruder von Miikka Anttila. Er gratulierte dem Beifahrer von Jari-Matti Latvala mit einem Augenzwinkern zum allerersten Asphalt-Rallye-Sieg. Ein Triumph auf diesem Untergrund steht für das Duo noch aus. Da am Samstagabend die Asphalt-Prüfungen der Rallye Spanien komplett abgeschlossen sind und Finnen derzeit in Führung liegen, für Sami Grund genug, das Zwischenresultat entsprechend zu würdigen.

* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Spanien – Ergebnisse
Samstag,
26. Oktober 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 04 Riudecanyes 2 16,35 P01 P03
(+ 3,2 Sek.)
P20
(+ 59,3 Sek.)
WP 05 El Priorat 1 42,04 P03
(+ 4,3 Sek.)
P02
(+ 2,9 Sek.)
nicht gestartet
WP 06 Colldejou 1 26,48 P01 P12
(+ 53,8 Sek.)
WP 07 El Priorat 2 42,04 P02
(+ 0,6 Sek.)
P01
WP 08 Colldejou 2 26,48 P03
(+ 3,2 Sek.)
P02
(+ 2,8 Sek.)
WP 09 Salou 02,24 P01 P04
(+ 0,7 Sek.)
Gesamtwertung P01 P04
(+ 46,5 Sek.)