Perfekte Leistung: Sébastien Ogier siegt in Australien

19 Prüfungen gewonnen, maximale Punktausbeute erreicht und dem WM-Titel zum Greifen nah gekommen – Sébastien Ogier/Julien Ingrassia fuhren in Australien die Rallye ihres Lebens und feierten ihren sechsten Saisonsieg in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Die zehnte Saisonrallye in Down Under sparte das sportliche Drama bis zur buchstäblichen letzten Minute auf. Auf den letzten 15 Kilometern der sogenannten Powerstage verhinderten zwei Reifenschäden von Konkurrenten den möglichen Titelgewinn von Ogier/Ingrassia – obwohl das Duo absolut fehlerlos blieb. Am Ende fehlte ein einziger Punkt zum frühzeitigen Titelgewinn: Vor dem kommenden Lauf in Frankreich liegen Ogier/Ingrassia 83 Punkte vor ihrem ärgsten Verfolger Thierry Neuville (Ford).

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) steuerten im zweiten Polo R WRC als Vierte wichtige Zähler zum Punktekonto von Volkswagen in der Herstellerwertung bei. Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (N/IRL) beendeten die Rallye Australien als Gesamtsechste.

Dominierend in Down Under – unwiderstehlicher Sieg von Ogier/Ingrassia

22 Wertungsprüfungen, 19 Bestzeiten, zwei Mal Zweiter – Sébastien Ogier und Julien Ingrassia riefen in Australien ihre bislang beste Saisonleistung ab – und sicherten sich so den dominantesten Sieg der Saison. Noch beeindruckender: Gegenüber der idealen Kombination aller Bestzeiten verloren Ogier/Ingrassia gerade einmal 1,8 Sekunden. In Australien stellten sich die Teams dabei unterschiedlichsten Bedingungen: Technische, enge und verwundene Abschnitte charakterisierten den ersten, offeneres Gelände den zweiten und extrem schnelle Abschnitte durch den Regenwald den dritten Rallye-Tag.

Drama, Drama, Drama – Titelentscheidung ein weiteres Mal vertagt

Die Powerstage brachte in Australien die WM-Entscheidung – oder besser gesagt: genau das nicht. Auf der abschließenden Wertungsprüfung „Shipmans“ mit ihrer spektakulären Wasserdurchfahrt wurden zusätzliche Punkte für die ersten Drei vergeben. 15 Kilometer vor dem Ende der knapp 30 Kilometer langen Wertungsprüfung überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst bremste ein Reifenschaden den Versuch von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila ein, die drei Extra-Zähler für die Bestzeit einzufahren. Ein Reifenschaden am Citroën von Mikko Hirvonen sorgte jedoch letztlich dafür, dass die frühzeitige Titelentscheidung zugunsten von Sébastien Ogier/Julien Ingrassia vertagt wurde. Hirvonen büßte Gesamtrang zwei an Thierry Neuville ein, der damit weiterhin eine mathematische Chance auf den Titel besitzt.

Volkswagen unternimmt  großen Schritt in der Herstellerwertung

Auch in Hinblick auf die Hersteller-Wertung der Rallye-Weltmeisterschaft verlief die Rallye Australien für Volkswagen nahezu perfekt – dank des Ogier-Sieges und des vierten Platzes von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), die im zweiten Polo R WRC wichtige WM-Zähler beitrugen. Trotz eines verkorksten Zeittrainings kämpfte sich das finnische Duo in der Gesamtwertung der Rallye Stück für Stück nach vorn. So baute Volkswagen den Vorsprung in Herstellerwertung um 22 auf 48 Punkte aus. Latvala/Anttila entschieden eine Wertungsprüfung für sich und rangierten weitere zehn Mal unter den Top Drei.

Zwischenzeitliche Führung, Rang sechs und wertvolle Punkte: Andreas Mikkelsen

Einen starken Eindruck hinterließen Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (N/IRL) bei ihrem Australien-Debüt. Gleich die erste Wertungsprüfung ging an das Duo im Polo R WRC mit der Startnummer 9. Den ersten Rallye-Tag beendeten Mikkelsen/Nagle am Donnerstag in Führung liegend. Kleinere Fehler ließen das Duo am Freitag allerdings zurückfallen, ehe es sich am Samstag in der Gesamtwertung zurückkämpfte. Am Sonntag verteidigten Mikkelsen/Nagle ihre Position klug und trugen damit indirekt dazu bei, dass Volkswagen den Vorsprung in der Hersteller-Wertung weiter ausbaute.

Richtung WM-Titel: Ogier stürmt davon

Das Volkswagen Duo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) steht unmittelbar vor dem Gewinn der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). In Australien bauten sie vor dem Rallye-Sonntag und ihrem womöglich großen Tag mit dem Polo R WRC dank sechs von sechs möglichen Prüfungsbestzeiten die Führung im Rallye-Klassement aus. Sie liegen vor den abschließenden sechs Wertungsprüfungen am Sonntag mit 45,9 Sekunden vorn. In Down Under rangieren Mikko Hirvonen (Citroën) und Thierry Neuville (Ford) auf den Rängen zwei und drei.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Sollte dieses Klassement der Rallye Australien auch am Sonntag Bestand haben, reicht dem Duo Ogier/Ingrassia Rang zwei in der abschließenden Powerstage, um frühzeitig Weltmeister in Fahrer- und Beifahrerwertung zu werden – unabhängig vom Ergebnis der Konkurrenz. Das große Ziel scheint mit Blick auf die Bilanz der beiden Franzosen in Reichweite: 14 der bisher ausgetragenen 16 Wertungsprüfungen gingen an die WM-Führenden, die verbleibenden zwei an ihre Volkswagen Teamkollegen. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) verbesserten sich am Samstag auf die vierte Position des Gesamtklassements, Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (N/IRL) beendeten den dritten Tag in Down Under auf Gesamtrang fünf.
„Wir befinden uns nun in einer sehr guten Position, um wichtige Punkte für die Hersteller-Meisterschaft einzufahren“, sagte Jari-Matti Latvala. Das war von Anfang an unser Ziel, darauf werden wir uns morgen konzentrieren und weniger auf unsere Platzierung in der Fahrer-Wertung. Ich hatte bislang zwei gute Nachmittage, morgens gab es immer Höhen und Tiefen. Heute Vormittag ist mir auf kalten Reifen in der ersten Kurve der zweiten Prüfung ein Dreher passiert, das war ärgerlich. Für morgen nehmen wir uns fest vor, den ganzen Tag gute Ergebnisse abzuliefern.“

Der abschließende Tag der Rallye Australien hat es noch einmal in sich. 125,14 Prüfungskilometer über schnelle Abschnitte im dichten australischen Dschungel stehen vor den Teilnehmern, unter anderem die atemberaubende WP „Shipmans“ und ihrer Wasserdurchfahrt durch den Tallawudjah Creek. Die knapp 30 Kilometer lange „Shipmans“ bildet zudem beim zweiten Durchgang die sogenannte Powerstage, auf der Zusatzpunkte für die besten Drei vergeben werden und damit womöglich mit über die frühzeitige Vergabe des WM-Titels entscheidet.
„Im Moment bin ich super zufrieden, es war wieder ein perfekter Tag für uns“, meinte dann auch Sébastien Ogier. „Hoffentlich geht es morgen so weiter. Der Polo R WRC war heute einmal mehr optimal abgestimmt. Von außen sieht es vielleicht einfach aus, aber aus der Cockpit-Perspektive ist es das sicher nicht. Es kann jederzeit etwas passieren, das hat man heute bei Kris Meeke gesehen. Mein Ziel für morgen: Ich versuche meinen Rhythmus zu halten, konzentriert zu bleiben und jeden Kilometer draußen zu genießen – denn die Prüfungen sind beeindruckend schön. Außerdem war das Grip-Niveau besonders am Nachmittag hoch. Dazu kommt der kleine Vorteil, als Letzter in die Prüfung zu gehen. Klar ist der WM-Titel zum Greifen nah, aber noch liegt ein langer Tag mit sechs anspruchsvollen WPs vor uns.“

Auch Andreas Mikkelsen sah die Rally skeptisch: „Heute war es nicht gerade einfach, als eines der ersten World Rally Cars auf die Strecke zu gehen. Aber ich habe gestern Fehler gemacht, für die ich heute nochmal bezahlt habe. Es war, als wären wir auf Murmeln gefahren. Aber ich denke, wir haben das Beste daraus gemacht. Die lange, fast 50 Kilometer lange Wertungsprüfung, die wir heute zweimal gefahren sind, war einfach fantastisch und hat viel Spaß gemacht. Mehr natürlich noch am Nachmittag, als die Linie schon etwas sauberer gefegt war. Auf der Wertungsprüfung ‚Valla‘ ist gleich zu Beginn das Auto stark ausgebrochen und ich habe mit dem Heck etwas getroffen. Abgesehen davon, hatte ich auf den WPs heute saubere Durchgänge. Alles in allem bin ich zufrieden.“

Der Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito sah es positiv: „Die Rallye Australien verläuft einfach perfekt für Volkswagen. Der Polo R WRC hat bisher alle Wertungsprüfungen für sich entschieden. Mehr kann man sich als Motorsport Direktor gar nicht wünschen. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben sich in die herausragende Position gebracht, morgen womöglich frühzeitig die Fahrer- und Beifahrer-WM für sich zu entscheiden. Morgen ist also ein entscheidender Tag in der Rallye-WM 2013. Jari-Matti Latvala hat heute weiter Boden gut gemacht und könnte morgen wichtige Punkte in der Hersteller-Wertung beitragen. Andreas Mikkelsen war heute ebenfalls stark unterwegs, obwohl er nicht die beste Startposition hatte. Wir sind zufrieden. Doch vor uns liegt morgen noch ein harter Tag, dem wir mit größtem Respekt begegnen.“

Und da war dann noch „Flying Doctor“ Michael Schmittmann. Der Teamarzt der Volkswagen Mannschaft ist in Australien kein Unbekannter. In Queensland war Schmittmann sieben Jahre als medizinisches Multitalent in Aktion. Ob als Unfallchirurg, Hausarzt oder Geburtshelfer – Schmittmann muss bei seinen Einsätzen als „Flying Doctor“ in Down Under all das sein. Mittlerweile auch für die Sportklinik Bad Nauheim von Dr. Peil tätig, ist der Potsdamer bei ausgewählten Rallyes und Testfahrten das medizinische „Mädchen für alles“ im Volkswagen Team. Und für drei Monate pro Jahr weiter „Flying Doctor“ im Outback.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Australien – Ergebnisse
Samstag,
14. September 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Nagle
WP 11 Nambucca 1 49,90 P03
(+ 14,1 Sek.)
P01 P07
(+ 29,2 Sek.)
WP 12 Valla 1 14,84 P08
(+ 20,2 Sek.)
P01 P06
(+ 10,7 Sek.)
WP 13 Nambucca 2 49,90 P04
(+ 8,6 Sek.)
P01 P06
(+ 18,5 Sek.)
WP 14 Valla 2 14,84 P03
(+ 3,9 Sek.)
P01 P04
(+ 4,3 Sek.)
WP 15 Coffs 5 01,60 P03
(+ 1,1 Sek.)
P01 P05
(+ 2,6 Sek.)
WP 16 Coffs 6 01,60 P03
(+ 1,5 Sek.)
P01 P04
(+ 1,7 Sek.)
Gesamtwertung P04
(+ 1.47,6 Min.)
P01 P05
(+ 2.10,8 Min.)

Meisterklasse – Ogier in Australien vorn

Acht Wertungsprüfungen, sieben Bestzeiten – das Volkswagen Werksduo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) hat der Rallye Australien seinen Stempel aufgedrückt. Die Führenden in der Fahrer- und Beifahrerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) entschieden am Rallye-Freitag des zehnten Saisonlaufs jede einzelne Sonderprüfung für sich und setzten sich damit um 20,0 Sekunden vom ärgsten Verfolger und dreimaligen Australien-Sieger, Mikko Hirvonen (Citroën) ab. Das Volkswagen Duo Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sicherte sich im ersten Rallye-Drittel die fünfte Position im Gesamtklassement – trotz ihrer ungünstigen Startposition. Sie fegten als eines der ersten World Rally Cars auf den Wertungsprüfungen die Strecke vom losen Staub und Schotter frei. Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (N/IRL) beendeten die ersten 94,54 von insgesamt 352,36 Kilometer auf Zeit als Siebte des Gesamtklassements.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Die Rallye Australien erlebt am Samstag den längsten Tag. Auf sechs Wertungsprüfungen stehen insgesamt 132,68 weitere WP-Kilometer auf der Agenda, unter anderem auf der zweimal zu bewältigenden „Nambucca“, die über 49,90 Kilometer verläuft und die längste Sonderprüfung des zehnten Saisonlaufs darstellt.
„Mit unserer Zielsetzung, auf Nummer sicher zu gehen und in erster Linie Punkte für die Herstellerwertung einzufahren, liegen wir im Moment im Plan“, sagte Jari-Matti Latvala. „Am Vormittag war unsere frühe Startposition sicher kein Vorteil, es war sehr rutschig und wir mussten für die nachfolgenden Autos die Fahrspur säubern. Der Nachmittag lief viel besser, wir haben uns von Platz acht auf Rang fünf nach vorn gearbeitet, was uns für Samstag eine bessere Startposition ermöglicht. Der Samstag könnte für die Rallye entscheidend werden: Die Prüfung Nambucca ist fast 50 Kilometer lang, dort werden alle sehr auf ihre Reifen achten müssen.“

Auch für Sébastien Ogier war dies ein perfekter Tag: „Ein richtig guter Start in die Rallye. Am Morgen war es extrem rutschig auf den Prüfungen, man musste höllisch aufpassen. Auf den Pisten war sehr viel lockerer Schotter, dadurch war es schwierig eine gute Linie zu finden. Aus dem Grund haben wir auch nicht maximal attackiert, denn wir wollten auf keinen Fall durch einen dummen Fehler früh aus der Rallye ausscheiden. Am Nachmittag war das Grip-Niveau dann wesentlich höher, sodass Julien und ich jede Menge Spaß im Polo R WRC hatten. Ein spezieller Dank an die Organisatoren dafür, dass sie den Startabstand auf vier Minuten ausgeweitet haben, denn der Staub der vorausfahrenden Rallye-Autos war heftig. Morgen werden die Karten wieder neu gemischt, denn heute Nacht erwarten die Wetterexperten Regen.“
„Auf der Schleife am Morgen lief es wirklich gut, bis wir an eine Stelle kamen, an der unserer Aufschrieb zu optimistisch war“, sagte Andreas Mikkelsen. „Die Strecke führte über eine blinde Kuppe und anschließend in eine Linkskurve, die immer stärker zumachte – mehr als ich es erwartet hatte. Zum Glück war dort ein Abzweig und ich konnte in den Notausgang abbiegen. Danach standen wir wie blind im Staub. Wir mussten warten, bis er verzogen war, bevor es weiterging. Einen weiteren Schreckmoment erlebte ich am Nachmittag, als ich breitseits ein Erdwall traf. Danach fühlte sich das Auto so an, als habe es einen schleichenden Plattfuß. Zum Glück war das nicht der Fall. Alles in allem sind wir dennoch mit dem Erreichten zufrieden. Doch die Rallye ist noch lange nicht zu Ende.“
Auch Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor, spricht von einem sehr erfolgreichen Tag für Volkswagen bei der Rallye Australien„Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben heute eine absolute Topform bewiesen. Besser geht es nicht. Auch Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila haben das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht, obwohl sie damit zu kämpfen hatten, dass sie nach ihrem enttäuschenden Qualifying als eines der ersten World Rally Cars heute die Strecke buchstäblich freigefegt haben. Platz fünf in der Gesamtwertung ist unter diesen Umständen ein richtig gutes Ergebnis. Andreas Mikkelsen und Paul Nagle haben heute ebenfalls starke Wertungsprüfungen gezeigt. Alles in allem sind wir nach dem ersten Drittel in Down Under zufrieden. Doch in den kommenden zwei Tagen kommen anspruchsvolle Herausforderungen auf alle Teilnehmer zu. Bis zum Schluss ist höchste Konzentration und für das gesamte Team harte und fehlerfreie Arbeit gefragt.“

Und da war dann noch die allererste Australien-Rallye von Miikka Anttila – mit einem Volkswagen Polo „made in Hannover“. Anno 1999 startete Anttila, heute Beifahrer von Jari-Matti Latvala, an der Seite seines Landsmanns Janne Tuohino mit einem gerade einmal 120 PS starken Gruppe-N-Polo , der als Kundenauto am heutigen Standort der Volkswagen Motorsport GmbH in der Ikarusallee aufgebaut worden war. Der erste Übersee-Einsatz endete für Tuohino/Anttila leider frühzeitig. Der Polo fand eine neue Heimat, ging nach der Rallye an einen neuen Besitzer und blieb damit in Australien.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Australien – Ergebnisse
Freitag,
13. September 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Nagle
WP 03 Tuckers Nob 1 08,44 P08
(+ 17,2 Sek.)
P01 P05
(+ 4,9 Sek.)
WP 04 Bellingen 1 10,72 P08
(+ 12,7 Sek.)
P01 P05
(+ 7,2 Sek.)
WP 05 Newry 1 24,91 P07
(+ 15,1 Sek.)
P01 P08
(+ 26,4 Sek.)
WP 06 Tuckers Nob 2 08,44 P05
(+ 3,3 Sek.)
P01 P06
(+ 4,9 Sek.)
WP 07 Bellingen 2 10,72 P04
(+ 1,9 Sek.)
P01 P05
(+ 4,1 Sek.)
WP 08 Newry 2 24,91 P04
(+ 6,8 Sek.)
P01 P07
(+ 16,7 Sek.)
WP 09 Coffs 3 01,60 P04
(+ 1,4 Sek.)
P01 P02
(+ 1,0 Sek.)
WP 10 Coffs 4 01,60 P01 P02
(+ 0,1 Sek.)
P03
(+ 0,2 Sek.)
Gesamtwertung P05
(+ 58,2 Sek.)
P01 P07
(+ 1.03,8 Min.)

Auftakt in Down Under: Mikkelsen auf Platz eins

Volkswagen ist mit zwei Prüfungsbestzeiten in die Rallye Australien gestartet. In Down Under gelangen den drei Werksduos aus Wolfsburg mit dem Polo R WRC bei zwei spektakulären Sprints Spitzenpositionen. Den ersten Durchgang der zweimal durchfahrenen Zuschauerprüfung in der Innenstadt von Coffs Harbour ging an Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (N/IRL). Die zweite Bestzeit markierten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in der Fahrer- und Beifahrerwertung anführen. Andreas Mikkelsen führt die Rallye über Nacht an, Sébastien Ogier geht als Vierter in den Freitag. Knapp davor: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) auf Platz drei.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Die Rallye Australien wird im Umkreis von etwa 50 Kilometern um Coffs Harbour ausgetragen. Der australische Frühling im Bezirk New South Wales bietet perfekte Bedingungen: Strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen erwartet die Teilnehmer am Freitag.
„Die Zuschauerprüfungen in Coffs Harbour waren ein kurzes Warm-up, ab morgen folgen drei sehr unterschiedliche und anspruchsvolle Tage – angefangen von engen, technisch anspruchsvollen Strecken über schnelle, flüssige Abschnitte bis hin zu schmalen Pisten durch die Wälder“, sagte Jari-Matti Latvala. „Das Qualifying ist mir leider nicht ganz gelungen: Ich war mit dem weicheren Reifentyp wohl etwas zu vorsichtig, dementsprechend früh muss ich in die Prüfungen starten. Da die Rallye für alle sehr schwierig werden dürfte, ist dadurch aber noch nichts verloren. Nachdem die zurückliegenden Rallyes in Finnland und Deutschland nicht zufriedenstellend waren, hoffe ich sehr, hier wieder ein gutes Ergebnis einzufahren und möglichst viele Punkte für die Herstellerwertung zu holen.“
Nach dem frühen Aus bei der Rallye Deutschland ist das Ziel in Australien, wieder auf dem Podium zu landen. So Sébastien Ogier: „Natürlich will ich hier gewinnen und weitere wichtige Punkte auf dem Weg zum WM-Titel holen. Das Qualifying lief war zwar nicht zu hundert Prozent optimal, aber ich bin zufrieden. Auch wenn mich Kris Meeke mit seiner starken Zeit überrascht hat, haben wir bei den rutschigen Schotterbedingungen hier in Coffs Harbour eine gute Startposition. Entscheidend ist sowieso die Rallye und die geht erst ab morgen richtig los. Ich freue mich unheimlich auf die Prüfungen. Bei der Recce konnte man sehen, dass hier einige Wertungsprüfungen extrem schnell sind, so wie es mir am meisten Spaß macht. Dazu kommt, dass die Natur hier in Down Under wirklich faszinierend ist. Das einzige wovor ich mir etwas Sorgen mache, sind die Schlangen draußen im Busch – von daher bin ich froh, im Auto zu sitzen.“

„Zwei kurze Testtage, zwei Durchgänge freies Training, das Zeittraining und die zwei Super Special Stages heute – viel mehr habe ich mit Paul Nagle als meinem Co-Piloten noch nicht bestritten“, sagte Andreas Mikkelsen. „Umso besser, dass unsere Zusammenarbeit bisher absolut reibungslos läuft. Doch so richtig werden das erst die kommenden drei Rallye-Tage zeigen. Sie bieten drei Rallyes in einer: eng und technisch am Freitag, offene Landschaft am Samstag und Vollgas durch die Wälder am Sonntag. Dazu die einfach atemberaubende Umgebung – ich freue mich auf die kommenden Tage. Und wenn ich Volkswagen oder Sébastien Ogier beim Kampf um die WM-Titel in irgendeiner Form helfen kann, würde ich das gern tun. Dass der Auftakt mit Platz eins und zwei auf den Zuschauerprüfungen für uns richtig gut verlief, ist in dieser Hinsicht eine gute Nachricht.“
Auch Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor, sieht die Rallye positiv: „Die beiden Zuschauerprüfungen heute haben einen stimmungsvollen Auftakt zur Rallye Australien gebildet. Doch eine große sportliche Aussagekraft haben sie nicht. Sie helfen lediglich dabei, mit einem guten Gefühl in die kommenden Tage zu starten, wenn es richtig ernst wird. Die Rallye Australien ist extrem fordernd, sowohl für Fahrer und Beifahrer als auch für das Material. Hier ist volle Konzentration gefragt. Doch unser Team, die Fahrer und Beifahrer haben gezeigt, dass sie von Beginn an hellwach sind.“

Und da war dann noch das „Heimspiel“ in Down Under. „Heimspiel“ in Down Under? Das Hafenstädtchen Coffs Harbour an der Ostküste Australiens, im landschaftlich attraktiven New South Wales gelegen, wurde 1847 nach John Korff benannt. Dessen Vater John Conrad Korff wanderte einst nach Australien aus – und stammte aus Deutschland, genau genommen Braunschweig. Und das liegt zwischen der Volkswagen Zentrale in Wolfsburg und der Motorsport-Abteilung in Hannover. Grund genug also, sich in „Korffs Hafen“ ein bisschen heimisch zu fühlen.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Australien – Ergebnisse
Donnerstag,
12. September 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Nagle
WP 01 Coffs 1 01,60 P03
(+ 1,2 Sek.)
P05
(+ 1,6 Sek.)
P01
WP 02 Coffs 2 01,60 P05
(+ 0,3 Sek.)
P01 P02
(+ 0,1 Sek.)
Gesamtwertung P03
(+ 1,4 Sek.)
P04
(+ 1,5 Sek.)
P01

Neuer Co-Pilot für Mikkelsen

Neuer Co-Pilot für Mikkelsen: Paul Nagle vertritt Markkula

Der Ire Paul Nagle übernimmt bei der Rallye Australien die Aufgabe des Co-Piloten von Volkswagen Werksfahrer Andreas Mikkelsen (N). Nagle vertritt den derzeit an zwei Brustwirbeln verletzten Mikko Markkula (FIN). Das norwegisch-finnische Duo hatte seinen Start bei der Rallye Deutschland in der vergangenen Woche kurzfristig absagen müssen, da Markkulas Verletzung eine Teilnahme am Heimspiel von Volkswagen nicht zugelassen hatte. Um Markkula ausreichend Zeit für eine vollständige Genesung zu gewähren, hat sich nun Nagle bereit erklärt, den Beifahrer-Platz im Polo R WRC mit der Startnummer 9 einzunehmen.

Paul Nagle (IRL)
Paul Nagle (IRL)

Für Mikkelsen ist Nagle kein Unbekannter. Die beiden kennen sich, seitdem sie 2007 bei der Rallye Irland gegeneinander antraten. Damals war Nagle der Co-Pilot des Briten Kris Meeke, mit dem er 2009 die Intercontinental Rally Challenge (IRC) gewann. Im Jahr darauf gewann übrigens Markkula den Beifahrer-Titel in der IRC, bevor sich schließlich Mikkelsen in den beiden zurückliegenden Jahren die IRC-Fahrerkrone sicherte.

„Wir freuen uns, dass nach Mikkos Ausfall so schnell ein adäquater Ersatz gefunden wurde“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Paul verfügt über reichlich Erfahrung im Rallye-Sport und wird mit seiner professionellen Einstellung unsere Erwartungen sicherlich erfüllen. Wir wünschen Mikko eine möglichst schnelle Genesung. Er kann sich nun in aller Ruhe darauf konzentrieren, wieder vollständig fit zu werden. Sobald er seine Verletzung auskuriert hat, wird er auf seinen Platz neben Andreas zurückkehren.“

„Es ist natürlich sehr schade, dass Mikko auch bei der Rallye Australien ausfällt. Doch die positive Nachricht lautet: Wir haben einen guten Ersatz verpflichtet“, ergänzt Mikkelsen. „Mir war wichtig, dass wir einen Co-Piloten finden, mit dem ich im Cockpit auf Englisch kommunizieren kann. Mikko und ich haben vor der Saison unsere Art des Aufschriebs verändert und haben dabei jeweils von unserer Muttersprache ins Englische gewechselt. Es ist ein Vorteil, dass ich nicht erneut die Sprache wechseln muss.“

Die Rallye Australien (12.–15. September) ist der zehnte Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2013. Nach fünf Siegen in neun Rallyes führt Volkswagen Werksfahrer Sébastien Ogier mit seinem Beifahrer Julien Ingrassia (beide F) die Fahrerwertung an, ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) liegen auf Rang drei. Volkswagen belegt in der Herstellerwertung derzeit ebenfalls den ersten Platz.

Kurz-Biografie Paul Nagle (IRL)
Geburtsdatum
29. August 1978

Debüt in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)
Rallye Spanien 2004

Größter Erfolg
Gesamtsieg Intercontinental Rally Challenge (IRC) 2009

Runde mit Rallye-Pilot Sébastien Ogier ließ Herzen von Diego, Naldo & Co. schneller schlagen

Einen ganz besonderen Nachmittag erlebten die Fußballprofis des VfL Wolfsburg. Nicht nur, dass sie auf dem Volkswagen Prüfgelände bei Ehra-Lessien auf Asphalt und offroad ein exklusives Fahrsicherheitstraining erhielten. Darüber hinaus bot sich ihnen die einmalige Gelegenheit, die sportlichsten Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns hautnah kennenzulernen. Emotionaler Höhepunkt für Diego, Naldo & Co.: Sie nahmen auf dem Beifahrersitz Platz und drehten mit Sébastien Ogier, dem Führenden der Rallye-Weltmeisterschaft, ein paar schnelle Runden.

Leistung unbelohnt: Latvala/Anttila herausragend auf Asphalt

Seine bislang beste Leistung auf Asphalt blieb für Jari-Matti Latvala sowie seinen Beifahrer Miikka Anttila unbelohnt. Das finnische Duo hatte zu Beginn des zweiten Rallye-Tages die Führung übernommen und bis zur elften Wertungsprüfung kontinuierlich ausgebaut. Auf der elften WP „Arena Panzerplatte“ trafen Latvala/Anttila einen der berüchtigten Hinkelsteine mit der Beifahrerseite des Polo R WRC. In der Folge kämpfte das Duo mit einer immer wieder aufspringenden Tür. Auf der zwölften Sonderprüfung bedingte dieses Problem, bei dem Beifahrer Miikka Anttila mit Rechts die Tür zuhalten und mit Links im Aufschrieb blättern musste, dass eine Ansage minimal zu spät war – Latvala/Anttila rutschen von der Strecke und schieden vorzeitig aus. Wie ihre Teamkollegen tags zuvor kehrten sie unter Rally-2-Reglement zurück und erkämpften für sich und Volkswagen wertvolle Punkte in Fahrer-, Beifahrer und Hersteller-WM. In der sogenannten Powerstage ernteten sie als Dritte einen weiteren Zähler.

Das Ende schon vor dem Beginn: Mikkelsen/Markkula

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Andreas Mikkelsen und Mikko Markkula (N/FIN) mussten aus gesundheitlichen Gründen auf die Rallye Deutschland verzichten. Beifahrer Mikko Markkula hatte sich vermutlich bei der Rallye Finnland vor knapp drei Wochen eine Fraktur des siebten sowie teilweise des achten Brustwirbels zugezogen, die erst unmittelbar vor der Rallye Deutschland diagnostiziert wurde. Daraufhin zog Volkswagen Motorsport die Nennung von Mikkelsen/Markkula aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen zurück. Bereits bei der Rallye Finnland hatte Mikko Markkula über Rückenbeschwerden geklagt, die nach der Rallye nachließen. Bei den „Recce“-Fahrten am Montag in Deutschland kehrten die Schmerzen jedoch zurück. Das Team entschloss sich zu einer MRT-Untersuchung, die letztendlich die Gewissheit brachte, auf einen Start aus gesundheitlichen Gründen zu verzichten.

Prominente und Entscheider: Volkswagen begrüßt viele Gäste beim Heimspiel

Die Schauspieler Erol Sander und Ingo Naujoks ließen es sich nicht nehmen beim Heimspiel vorbei zu schauen, die Moderatorin Andrea Kaiser und der Stratosphären-Springer Felix Baumgartner waren ebenfall in Trier um dem Team wie die Motorsport-Legenden Carlos Sainz, Luis Moya und Jacky Ickx die Daumen zu drücken. TV-Koch Mario Kotaska sorgte mit seinem „Bratwerk“ für reichlich Currywurst-Nachschub. Entscheider des Volkswagen Konzern statteten den Motorsportler ebenfalls eine Visite ab – darunter Dr. Heinz-Jakob Neußer, der seit Anfang Juli als Markenvorstand für Technische Entwicklung Dr. Ulrich Hackenberg ablöste.

Für Volkswagen Botschafter Felix Baumgartner lohnte sich der Besuch der Rallye Deutschland doppelt: Er bekam im Service von Volkswagen sein neues Dienstfahrzeug überreicht – einen Touareg V8 TDI mit einem 4,2-Liter-Achtzylinder-Motor und 340 PS.

So ärgerte sich Jari-Matti Latvala durchaus noch über den enttäuschenden Ausfall gestern: „Um mit dem Positiven zu beginnen: Meine Leistung auf Asphalt hat sich im Vergleich zur Vergangenheit verbessert. Noch nie hatte ich zuvor eine Asphalt-Rallye angeführt und auch die Zeiten zeigen, dass ich auf diesem Untergrund besser geworden bin. Natürlich ist immer noch Luft nach oben, doch nach meinem enttäuschenden Ausfall gestern freue ich mich, dass ich dem Team noch einmal Punkte für die Herstellerwertung gesichert habe, auch wenn der Ausgang für mich persönlich alles andere als perfekt war. Dennoch gehe ich zuversichtlich in die kommenden Rallyes und werde alles dafür geben, mein Team im Kampf um die Hersteller-WM so gut wie nur irgend möglich zu unterstützen. Ich freue mich für Dani Sordo, der hier in Deutschland seinen ersten Rallye-WM-Sieg gefeiert hat. Ich kann nachfühlen, wie sich Dani jetzt fühlt. Er hat den Sieg verdient.“

Licht und Schatten beim Rallye-WM-Heimspiel

Volkswagen hat ausgerechnet beim Heimspiel erstmals seit dem Einstieg in die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) im Januar 2013 die eigenen Ziele verpasst. Nach zuvor sechs Siegen bei acht Läufen und Podiumsresultaten bei bisher allen Auftritten in der WM verfehlte Volkswagen bei der Rallye Deutschland einen Podestplatz. Und das, obwohl sowohl die Führenden in der Fahrer- und Beifahrer-WM, Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), als auch Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) vor etwa 200.000 heimischen Fans mit dem Polo R WRC jeweils in Führung gelegen hatten. Volkswagen zieht nach der Rallye Deutschland dennoch eine positive Bilanz: Acht der 15 ausgetragenen Wertungsprüfungen gingen bei der Wettbewerbspremiere des Polo R WRC bei einer reinen Asphalt-Rallye nach Wolfsburg. Mindestens ein Volkswagen Fahrer beendete die Sonderprüfungen dabei stets unter den Top Drei.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Der Sieg bei der Rallye Deutschland ging an Dani Sordo. Citroën bleibt damit seit knapp zehn Jahren auf Asphalt ungeschlagen. Latvala/Anttila beendeten den neunten Saisonlauf auf Platz sieben, Ogier/Ingrassia auf Rang 16.

„Die Rallye Deutschland war mein Antrittsbesuch in der neuen Funktion“, so Dr. Heinz-Jakob Neußer, Vorstand für Technische Entwicklung der Marke Volkswagen und zuständig für den Motorsport. „Ich bin sehr beeindruckt von der Professionalität des Markenauftritts und der Expertise der Ingenieure und Mechaniker. Es gab aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen einige Rückschläge für uns zu verkraften. Die Mechaniker haben in einer super Leistung die Fahrzeuge wieder instandgesetzt, sodass wir auf der abschließenden Powerstage noch vier Extrapunkte geholt haben. Insgesamt haben wir acht von 15 Wertungsprüfungen für uns entschieden – das beweist die Konkurrenzfähigkeit des Polo R WRC und die Leistung unserer Fahrer. Wir freuen uns auf die kommenden Rallyes und werden alles dafür geben, Weltmeistertitel nach Wolfsburg zu holen.“

Nach neun von 13 Rallye-WM-Läufen der laufenden Premieren-Saison in der Top-Kategorie WRC liegt Volkswagen in den drei Wertungen der Rallye-Weltmeisterschaft weiter in Führung. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia führen die Fahrer- und Beifahrerwertung weiter komfortabel an und können schon beim kommenden WM-Lauf in Australien (12.–15. September) ihren zweiten Matchball zum vorzeitigen Titelgewinn verwandeln. Ihr Vorsprung beträgt vor dem Gastspiel „down under“ 75 Punkte auf Thierry Neuville (Ford). Bauen sie den Abstand nach der Rallye Australien auf 84 Punkte oder mehr aus, ist Ogier/Ingrassia der Titel nicht mehr zu nehmen.

Volkswagen liegt in der Herstellerwertung mit 26 Zählern Vorsprung weiterhin an der Spitze der Tabelle.
Schadensbegrenzung XXL: Ogier/Ingrassia gewinnen Powerstage

Für die WM-Führenden Sébastien Ogier/Julien Ingrassia hatte die Rallye Deutschland perfekt begonnen. Mit zwei Prüfungssiegen am Donnerstag gingen sie als Gesamtführende in den zweiten Rallye-Tag. Auf einer besonders glitschigen Stelle rutsche das französische Duo von der Strecke und beschädigte sich die Vorderradaufhängung des Polo R WRC und musste in der Folge vorzeitig aufgeben. Bei ihrer Rückkehr unter Rally-2-Reglement am Samstag erzielten sie drei von fünf möglichen WP-Bestzeiten. Am Sonntag sorgten sie in der Powerstage für maximale Schadensbegrenzung. Mit der Bestzeit bei der abschließenden WP, in der Zusatzzähler für den Ersten, Zweiten und Dritten vergeben werden, holten sie drei wertvolle Punkte.

Rallye Deutschland: schwieriger Tag für Volkswagen

Volkswagen hat am dritten Tag der Rallye Deutschland einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) schieden beim Heimspiel der Marke in Führung liegend vorzeitig aus und kehren am Sonntag unter Rally-2-Reglement als Siebte des Gesamtklassements zurück. Bereits am Vortag mussten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) vorzeitig aufgeben, nachdem sie ebenfalls von der Strecke gerutscht waren. Nach ihrem Start unter Rally-2-Reglement und 25 Strafminuten, werden sie nach Ablauf des dritten Tages als 24. gewertet. Am dritten Rallye-Tag erreichten sie drei von fünf möglichen Prüfungsbestzeiten.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Überschattet wurde das sportliche Geschehen der Rallye Deutschland von einem schweren Unfall bei einer privaten Oldtimer-Showveranstaltung, bei dem Fahrer und Beifahrer ums Leben kamen. Der zweite Durchgang der Wertungsprüfung „Arena Panzerplatte“ wurde abgesagt. Die Rallye Deutschland wird am Sonntag fortgesetzt. „Bis zum Ausrutscher in der zwölften Prüfung war es unsere bislang beste Asphalt-Rallye – wir lagen zum ersten Mal in Führung und der Sieg war in greifbarer Nähe“, sagte Jari-Matti Latvala. Leider bin ich schon am Vormittag rausgerutscht, dabei wurden die Beifahrertür beschädigt. Nach dem Service auf dem Weg zur nächsten Prüfung stellten wir fest, dass Miikkas Tür immer wieder aufging. Er musste sie mit der einen Hand festhalten, mit der anderen Hand blätterte er im Aufschrieb. An einer besonders glitschigen Stelle kam unsere Kommunikation einen Tick zu spät und wir trafen einen Stein am Streckenrand, dabei wurde die rechte Hinterradaufhängung beschädigt. Wir haben versucht, weiterzufahren, aber kurz vor dem Ende der Prüfung brach die Aufhängung komplett und wir rutschten von der Piste. Morgen werden wir versuchen, Punkte in der Hersteller-Wertung zu holen.“

Dass es schwierig war, die richtige Motivation zu finden, sagte auch Sébastien Ogier: „Heute früh war es etwas schwierig. Aber das beste Mittel dagegen war es, die schnellsten Prüfungszeiten zu erzielen. Bei drei von fünf gefahrenen Wertungsprüfungen ist mir das heute gelungen. Von daher lief es sportlich recht gut für uns – im Gegensatz zu gestern. Außerdem haben wir ein anderes Set-up ausprobiert, mit dem ich sehr zufrieden bin. Dass nach Jari-Mattis Ausfall nun wahrscheinlich kein Polo mehr aufs Podest kommt, ist sehr schade, aber auch das kann passieren. Verlieren gehört zum Sport dazu.“

Auch Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor, zeigte sich nicht: „Nach zuletzt sehr erfolgreichen Rallyes und einem guten Auftakt für das Team bei der Rallye Deutschland mussten wir heute einen Rückschlag hinnehmen. Obwohl der Polo R WRC und unsere Fahrer bewiesen haben, dass Volkswagen auch auf Asphalt absolut konkurrenzfähig ist, sind wir dennoch aus dem Rennen um den Sieg. Sowohl Sébastien Ogier als auch Jari-Matti Latvala haben die Rallye Deutschland angeführt. Doch um am Ende zu siegen, braucht es auch eine Portion Glück. Das hatten wir in den vergangenen zwei Tagen nicht.“

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland Ergebnisse
Samstag,
24. August 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
WP 09 Stein & Wein 1 26,54 P03 (+ 4,0 Sek.) P01
WP 10 Peterberg 1 09,23 P02 (+ 0,2 Sek.) P03 (+ 1,9 Sek.)
WP 11 Arena Panzerplatte 1 41,08 P03 (+ 8,0 Sek.) P01
WP 12 Stein & Wein 2 26,54 Ausfall P01
WP 13 Peterberg 2 09,23 P02 (+ 0,6 Sek.)
WP 14 Arena Panzerplatte 2 41,08 abgesagt
Gesamtwertung

Titelentscheidung verschoben – Latvala in Deutschland vorn

Volkswagen hat bei der Rallye Deutschland einen Tag mit zwei Gesichtern erlebt. Nach dem zweiten Tag beim Heimspiel des Herstellers liegt mit Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) ein Duo im Polo R WRC an der Spitze des Gesamtklassements. Die Spitzenreiter in der Fahrer- und Beifahrerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), mussten dagegen einen Rückschlag hinnehmen. Sie rutschten am Morgen des zweiten Rallye-Tages von der feuchten Strecke und beschädigten die vordere Radaufhängung. Die WM-Führenden mussten vorzeitig aufgeben und kehren am Samstag unter Rally-2-Reglement zurück.

Jari-Matti Latvala (FIN)
Jari-Matti Latvala (FIN)

Im Gesamtklassement liegen Latvala/Anttila nach 169,00 von insgesamt 371,92 Kilometern auf Zeit um 7,3 Sekunden vor Thierry Neuville (Ford) und 26,3 Sekunden vor Dani Sordo (Citroën). Am Freitag standen je zwei Durchgänge dreier unterschiedlicher Prüfungen auf der Agenda. Auf der Schleife am Nachmittag erhöhten Latvala/Anttila das Tempo und sicherten mit zwei Bestzeiten zum Abschluss ihre Führung ab.
Der Freitag war sehr intensiv und spannend, das Duell mit Thierry Neuville ist nach wie vor extrem eng, dies meinte auch Jari-Matti Latvala: „Speziell die letzten beiden Prüfungen am Nachmittag habe ich sehr genossen – mein Polo fühlt sich großartig an, besser geht es eigentlich nicht. Die Rallye Deutschland am zweiten Tag anzuführen, ist natürlich ein tolles Gefühl. Gleichzeitig tut es mir für Seb und Julien Leid – ihr Ausrutscher zeigt, wie eng Erfolg und Misserfolg hier beieinander liegen. Auch wir haben letztlich noch nichts gewonnen und müssen b is zum Ende versuchen, einen perfekten Job zu machen. Gerade, wenn es morgen Regen geben sollte, werden die Prüfungen besonders schwierig zu fahren sein.“

Der unwahrscheinliche Fall des vorzeitigen Titelgewinns für Sébastien Ogier/Julien Ingrassia in der Fahrer- und Beifahrerwertung wird nach ihrem Ausrutscher nicht eintreten – dazu wäre ein Sieg bei der Rallye Deutschland Pflicht gewesen. „Nach dem tollen Start gestern, ist das frühe Aus am zweiten Tag natürlich enttäuschend.“, sagte Sébastien Ogier. „Leider habe ich beim Bremspunkt eine feuchte Asphaltstelle erwischt, dadurch bin ich etwas zu schnell in der Kurve gewesen und mit recht hohem Tempo in die Böschung geraten. Dabei ist die Aufhängung vorn links so stark beschädigt worden, dass Julien und ich mehr als zwei Minuten verloren haben. Wir haben versucht, die nächste Wertungsprüfung noch zu fahren, aber aus Sicherheitsgründen mussten wir aufgegeben. Das Auto war nicht mehr fahrbar. Mir tut es besonders für das Team leid, ich hätte so gern für Volkswagen hier den Sieg beim Heimspiel geholt. Jetzt steht der Gewinn der Powerstage am Sonntag als oberstes Ziel an, denn die drei Punkte möchte ich mir für die WM unbedingt sichern. Und es ist für uns wichtig Erfahrungswerte auf Asphalt mitzunehmen – für die Rallye Frankreich in sechs Wochen.“

Der Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito zeigte sich ebenfalls nicht zufrieden: „Für Volkswagen war der Rallye-Freitag ein Tag mit unterschiedlichen Emotionen. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia mussten heute eine Enttäuschung hinnehmen und sind in Führung liegend von der Strecke gerutscht. Doch auf Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila war Verlass. Sie haben die Führung übernommen und in einem spannenden Zweikampf mit Thierry Neuville verteidigt. Alles in allem sind wir mit dem Resultat zufrieden, auch wenn wir uns mit Sébastien Ogier mehr gewünscht hätten. Er kommt morgen unter Rally-2-Reglement wieder, um noch möglichst viele Punk te für die Hersteller-Wertung zu sammeln.“

Und da war dann noch der Kölner Dom. Die altehrwürdige gothische Kathedrale besitzt nämlich eine eigene Facebook-Seite. Und dort teilten deren Macher gestern ein Foto des ADAC vom zeremoniellen Start der Rallye Deutschland am Donnerstag – zusammen mit dem Hinweis, was genau das mit den lauten Motoren denn war. Für alle Seiten ein voller Erfolg. Und die Rallye Deutschland kommt gern in Zukunft wieder. Auch die Volkswagen Piloten waren vom Auftakt der Heimrallye des Herstellers angetan. „Eine super Idee“, befand Jari-Matti Latvala. „Und ein enormer Schub für den Sport.“

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland – Ergebnisse
Freitag,
23. August 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
WP 03 Mittelmosel 1 22,95 P02 (+ 2,4 Sek.) P30 (+ 2:33,3 Min.)
WP 04 Moselland 1 22,79 P03 (+ 1,4 Sek.) Ausfall
WP 05 Grafschaft 1 19,94 P02 (+ 2,0 Sek.)
WP 06 Mittelmosel 2 22,95 P02 (+ 0,4 Sek.)
WP 07 Moselland 2 22,79 P01
WP 08 Grafschaft 2 19,94 P01
Gesamtwertung P01

Traumstart beim Heimspiel: Doppelführung für Volkswagen

Der Kölner Dom als Kulisse, begeisterte Zuschauer und ein perfekter Einstand – Volkswagen ist mit dem Polo R WRC hervorragend in das Rallye-WM-Heimspiel gestartet. Am Auftakttag der Rallye Deutschland gingen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) mit den Bestzeiten auf den beiden ausgetragenen Wertungsprüfungen in Führung. Latvala/Anttila blieben dabei die ersten Verfolger ihrer Teamkollegen und liegen nach Tag eins lediglich 5,7 Sekunden hinter Ogier/Ingrassia. Auf den Plätzen drei und vier folgen Thierry Neuville (Ford) und Dani Sordo (Citroën). Für den Polo R WRC bildet der WM-Lauf in Deutschland die Premiere bei einer reinen Asphalt-Rallye.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Die beiden Auftaktprüfungen zeigten dabei unterschiedliche Gesichter. Die WP „Blankenheim“ in der Eifel war geprägt von zahlreichen Abzweigen und vielen Brems- und Beschleunigungsmanövern. Die zweite Sonderprüfung des Tages „Sauertal“ in der Nähe von Trier war dagegen flüssiger und rhythmischer zu fahren.

So äußerte sich Jari-Matti Latvala durchaus positiv: „Das war ein guter Start für uns – mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden. Ich hoffe, dass ich das Tempo von Séb auch morgen mitgehen kann. Gleichzeitig muss ich Thierry Neuville im Auge behalten, er ist aktuell mein direkter Konkurrent in der Meisterschaft. Mein Polo fühlt sich sehr gut an, nur auf der ersten Prüfung hatte ich, wie viele andere offenbar auch, starkes Untersteuern. Den Start der Rallye nach Köln zu legen, war eine tolle Idee – die Kulisse mit den vielen Zuschauern vor dem Kölner Dom war beeindruckend. Damit können wir noch mehr Interesse und Begeisterung für unseren Sport wecken.“

Auch Sébastien Ogier ist voll des Lobes: „Für uns hat die Rallye Deutschland perfekt begonnen. Erst die tolle Atmosphäre in Köln mit dem berühmten Dom im Hintergrund und dann auch sportlich. Mein Vorteil in der ersten Wertungsprüfung war, dass ich als Erster auf die Strecke gehen durfte. Das hat sicherlich einige Sekunden gebracht. Doch die Rallye beginnt erst morgen richtig, wenn sechs schwierige Prüfungen in den Weinbergen vor uns liegen. Aber klar: Mein Ziel ist, auch am Ende der Rallye in Führung zu liegen.“

Besser kann man sich einen Auftakt in die Heimrallye nicht wünschen, so Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala waren beide von der ersten Sekunde an hellwach. Der Polo R WRC hat zudem einen starken Einstand bei seiner ersten reinen Asphalt-Rallye gezeigt. Doch das waren erst die ersten knapp 40 Kilometer der Rallye, gut 330 stehen noch vor uns. Der Start sieht vielversprechend aus, bedeutet aber letztendlich nicht viel. Doch er gibt der gesamten Mannschaft ein gesundes Selbstvertrauen für die kommenden 14 Wertungsprüfungen und sorgen für den Extra-Kick Motivation.“

Und da waren dann noch  die neuen Modelle des Polo R WRC im Sammler-Maßstab 1:43. Der 315 PS starke Allradler aus Wolfsburg feierte bei der Rallye Monte Carlo im Januar 2013 sein Debüt in der Rallye-WM. Gleich die erste Wertungsprüfung des Klassikers in den französischen Seealpen gewann das Volkswagen Duo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia im Polo R WRC mit der Startnummer 8. Am Ende erreichten die beiden Franzosen auf Platz zwei das Ziel. Ab Anfang September, rechtzeitig zur IAA in Frankfurt am Main, sind die Nachbildung der Nummer 8 sowie die des Schwesterautos von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila mit der Startnummer 7 in der „Monte“-Version verfügbar.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland – Ergebnisse
Donnerstag,
22. August 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
WP 01 Blankenheim 23,60 P02
(+ 4,6 Sek.)
P01
WP 02 Sauertal 14,10 P02
(+ 1,1 Sek.)
P01
Gesamtwertung 37,70 P02
(+ 5,7 Sek.)
P01