Jari-Mattis Tag – Volkswagen Pilot Latvala führt in Griechenland

Vornweg – das Volkswagen Duo Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) hat bei der Rallye Griechenland die Führung übernommen. Der zweite Tag beim sechsten Saisonlauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) war erneut ein extremer Härtetest für Mensch und Material – den die drei Besatzungen der Polo R WRC erfolgreich gemeistert haben.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Allen voran Jari-Matti Latvala, der vier von acht möglichen Bestzeiten des Rallye-Samstags setzte, während der gesamten Rallye stets Zeiten in den Top Drei absolvierte und damit im Gesamtklassement in Führung liegt. „Der mit Abstand beste Tag für mich, seit ich bei Volkswagen bin. Wenn mir nach dem verkorksten Qualifying gestern jemand gesagt hatte, dass wir heute die Rallye anführen, hätte ich es wohl kaum geglaubt. Aber so ist es bei der Akropolis: Es kann jederzeit etwas passieren, der kleinste Fehler kann hart bestraft werden. Wir haben heute versucht, hohen Druck auf die Konkurrenz auszuüben, ohne selbst zu viel zu riskieren. Nachdem wir die Führung übernommen hatten ging es darum, den Vorsprung zu sichern und die Konzentration zu behalten. Insgesamt eine sehr solide Leistung von uns und genauso von unserer Mannschaft, denn unser Polo hat bestens funktioniert. Aber wie gesagt: Die Akropolis ist unberechenbar, wir haben noch nicht gewonnen und morgen geht es darum, Platz eins sicher ins Ziel zu bringen.“

Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) folgen bei ihrer dritten Rallye im Volkswagen Polo R WRC auf dem starken fünften Gesamtrang. So Andreas Mikkelsen: „Unter dem Strich, dort wo die Summe steht, läuft alles gut für uns. Platz fünf in der Gesamtwertung ist bei einer derart harten Rallye ein gutes Resultat. Doch der Tag hatte für uns heute zwei Gesichter. Der Morgen begann nicht gerade gut für uns. Auf der dritten Prüfung des Tages hatte sich vorn rechts ein Belüftungsschlauch der Bremsanlage gelöst, sich aufgewickelt und dabei eine Bremsleitung durchschlagen. Wir hatten urplötzlich keinen Bremsdruck mehr – kein besonders schönes Gefühl, wenn man im Rallye-Tempo entlang von Klippen fährt. Meine Jungs haben das Problem aber im Service behoben und der Nachmittag verlief als Kontrast zum Vormittag richtig gut für uns, auch wenn wir ganz zum Schluss nochmal einen Reifenschaden hatten. Rang vier ist morgen noch möglich, mal sehen, was wir mit rund 25 Sekunden Rückstand noch ausrichten können.“

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die Tag zwei bei der „Akropolis“ unter Rally-2-Reglement angingen, rangieren nach 223,31 von 306,53 Kilometern auf Zeit an zehnter Stelle – in den Punkterängen. „Mit Konstanz durchzufahren und da zu sein, wenn unsere Gegner uns Chancen auf Punkte eröffnen, ist unsere Strategie“, resümierte Sébastien Ogier. Als erstes Auto auf der Strecke die Route zu eröffnen ist alles andere als leicht bei der Rallye Griechenland. Ich musste heute daran denken, dass meine Teamkollegen in diesem Jahr häufig die WP für mich eröffnet haben. Nur, wenn wir Geduld haben, haben wir am Ende noch die Chance, WM-Punkte zu sammeln. Darauf setzen wir auch morgen.“

Der zweite Tag der Rallye Griechenland stellte die Technik der Polo R WRC und die fahrerische Leistung der drei Volkswagen Duos auf eine harte Probe. Auf losem Schotter, im dichten Staub und angesichts Melonen-großer Felsbrocken war kalkuliertes Risiko die geforderte Strategie. Jari-Matti Latvala nimmt vor dem Finaltag der Rallye Griechenland 1.04,1 Minuten Vorsprung auf Dani Sordo (Citroën) und 1.43,1 Minuten auf Thierry Neuville (Ford) mit auf die abschließenden 83,22 WP-Kilometer.

Und da war dann noch eine ganz spezielle Bestzeit für Jari-Matti Latvala. Der Finne markierte auf der fünften Wertungsprüfung der Rallye Griechenland, der „Kefalari“, die 50. Bestzeit des Polo R WRC in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Insgesamt schlagen für den 315 PS starken Allradler seit der Rallye-WM-Premiere im Januar 2013 52 Bestzeiten zu Buche, insgesamt 125 Mal rangierte ein Polo R WRC unter den Top Drei. Und das bei gerade einmal 100 WP-Starts, die das World Rally Cars aus Wolfsburg mit der abschließenden WP des Rallye-Tages bei der „Akropolis“ vollmachte.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Griechenland – Ergebnisse
Samstag,
01. Juni 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 03 Klenia Mycenae 1 17,41 P01 P08
(+ 22,3 Sek.)
P06
(+ 17,7 Sek.)
WP 04 Ghymno 1 17,61 P01 P04
(+ 19,3 Sek.)
P07
(+ 30,6 Sek.)
WP 05 Kefalari 1 18,40 P01 P03
(+ 9,3 Sek.)
P08
(+ 41,3 Sek.)
WP 06 Ziria 1 21,36 P02
(+ 0,1 Sek.)
P04
(+ 10,8 Sek.)
P09
(+ 40,7 Sek.)
WP 07 Klenia Mycenae 2 17,41 P01 P02
(+ 3,7 Sek.)
P03
(+ 4,5 Sek.)
WP 08 Ghymno 2 17,61 P02
(+ 4,6 Sek.)
P03
(+ 15,0 Sek.)
P05
(+ 19,0 Sek.)
WP 09 Kefalari 2 18,40 P02
(+ 1,5 Sek.)
P03
(+ 5,8 Sek.)
P09
(+ 14,6 Sek.)
WP 10 Ziria 2 21,36 P03
(+ 11,4 Sek.)
P01 P10
(+ 35,5 Sek.)
Gesamtwertung P01 P10
(+ 10.29,5 Min.
P05
(+ 04.11,8 Min.)

Blau vorn: Volkswagen Pilot Ogier im Zeittraining auf Platz eins

Hervorragende Ausgangspositionen für Volkswagen bei der Rallye Griechenland: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) erkämpften sich mit der Bestzeit im Qualifying der „Akropolis“ das Recht, die Startposition als Erste zu wählen.

Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) in zwei weiteren Polo R WRC belegten nur knapp dahinter die Plätze sechs und neun. Und so wählten die Volkswagen Piloten ihre Startpositionen: Sébastien Ogier startet als elfter und damit letzter Pilot der Top-Kategorie WRC in den Auftakt der Rallye Griechenland. Jari-Matti Latvala geht als Vierter auf die Strecke, Andreas Mikkelsen als Dritter.

„Platz neun ist natürlich nicht das Ergebnis, das wir uns vorgenommen hatten: Leider müssen wir dadurch am Abend sehr weit vorn starten und werden die Strecke für die folgenden Autos quasi sauber fegen“, sagte Jari-Matti Latvala. „Die Qualifying-Stage war sehr sandig und weich, es bildeten sich tiefe Spurrinnen. Ich hatte in diesen Rinnen Schwierigkeiten einzulenken und die optimale Linie zu fahren. Für mich war es das erste Mal im Polo R WRC auf so weichem Untergrund und wir werden die Abstimmung meines Autos vor dem Start noch einmal überdenken.“

Sébastien Ogier ist der Meinung, dass dies ein gutes Qualifying für das Team gewesen sei:  „Bei der Recce haben wir schon gesehen, wie wichtig das Zeittraining diesmal für den Rallye-Verlauf sein könnte. Auf den Wertungsprüfungen liegt viel loser Schotter. Dort eine saubere Linie zu haben ist also enorm wichtig, gerade deshalb, weil diesmal nur elf World Rally Cars am Start sind. Um die letzte Startposition wählen zu können, habe ich diesmal etwas mehr als üblich riskiert und alles gegeben. Das hat sich ausgezahlt.“

Dass der Start in die Rallye Griechenland geglückt ist, findet Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Sébastien Ogier hat einen perfekten Durchgang erwischt und hat sich die letzte Startposition ausgesucht. Wir stehen hier bei der ‚Akropolis‘ vor einer großen Herausforderung für Mensch und Material. Die Startreihenfolge ist enorm wichtig sind. Mein Kompliment gilt auch Andreas Mikkelsen, der sich Stück für Stück verbessert. Platz sechs ist ein großartiges Resultat für ihn. Er hat für das Team im Hinblick auf die Herstellerwertung eine etwas schlechte Startposition hinter Jari-Matti Latvala gewählt, damit der eine bessere Ausgangslage hat. Denn Jari-Matti Latvala war heute mit der Abstimmung nicht besonders glücklich. Dennoch: Mit dem Teamresultat können wir zufrieden sein.“

Und da war dann noch ein Teilstück der Rallye Griechenland, das auf drei unterschiedlichen Routenführungen gleich viermal durchfahren wird. Östlich vom Rallye-Zentrum in Loutraki, zwischen Platavos und Polita absolvierten die World Rally Cars die Schotterpisten am Freitag sowohl auf der ersten und längsten Wertungsprüfung der „Akropolis“, der „Kineta–Pissia“. Die verkürzte Variante „Kineta“ am Abend sowie die am Sonntag als zwölfte und 14. WP ausgetragene „Loutraki“ führt die Teilnehmer erneut dort entlang.

Platz drei und fünf für Polo R nach Tag eins in Griechenland

Volkswagen hat mit gemischten Gefühlen Tag eins bei der Rallye Griechenland beendet. Nach 73,75 von 306,53 Kilometern auf Zeit rangieren Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) mit dem Polo R WRC aussichtsreich auf der dritten Position des Gesamtklassements.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) folgen auf der guten fünften Position. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die als Schnellste des Zeittrainings in die härteste Rallye im Kalender der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gestartet waren, wurden dagegen wegen eines Problems mit dem Benzindruck frühzeitig eingebremst. Ogier/Ingrassia nehmen die Rallye Griechenland am Samstag unter Rally-2-Reglement wieder auf. Auch ihre Hauptgegner im Kampf um die Fahrer-WM, Mikko Hirvonen (Citroën) und Mads Østberg (Ford) mussten in der Anfangsphase der „Akropolis“ Rückschläge von mehreren Minuten Zeitverlust hinnehmen.
„Mit Rang drei müssen wir heute zufrieden sein: Der Tag war hart und ereignisreich, viele Teams hatten arge Probleme“, sagte Jari-Matti Latvala. „Das Qualifying begann für uns nicht optimal und Startposition vier war alles andere als optimal. Auch die erste Prüfung lief nicht wunschgemäß. Durch einige Änderungen im ersten Service an Fahrwerk und Differenzial lag unser Polo in der Nacht-Prüfung aber deutlich besser und wir konnten Boden auf Platz zwei gutmachen. Morgen haben wir eine gute Startposition und werden versuchen, Druck auf die Teams vor uns auszuüben. Doch mit der Brechstange kann man hier in Griechenland nichts erreichen. Zu groß ist das Risiko, das Auto zu beschädigen. Man muss seine Angriffe sehr gezielt setzen.“

Der erste Rallye-Tag in Griechenland führte die Teilnehmer unmittelbar über die mit 47,70 Kilometern längste Wertungsprüfung. Die WP „Kineta–Pissia“ forderte Mensch und Material von Beginn an. Gleich mehrere Top-Teams büßten hier Zeit ein. Die zweite Wertungsprüfung des Tages wurde als Teilstück dieser WP bei Dunkelheit absolviert.

Auch Andreas Mikkelsen sieht den Start in Griechenland schwierig: „Was für ein unglaublich schwieriger Start in die Rallye Griechenland. Auf der ersten Prüfung hat sich das Auto auf dem losen Schotter wegen unserer vorderen Startposition ganz anders angefühlt, als noch in den Trainings. Die Strecke war eng und verwunden. In drei Haarnadelkurven ist uns dabei der Motor abgestorben. Staub kam ins Cockpit, was natürlich in Sachen Sicht nicht optimal war. Auf der zweiten Prüfung haben wir in der Dunkelheit ebenfalls Probleme mit der Sicht und uns nicht einhundertprozentig wohl gefühlt. Doch alles in allem lief der erste Tag für uns positiver als bei einigen Top-Piloten. Gesamtrang fünf ist ein sehr gutes Resultat. Am zweiten Tag haben wir deshalb eine bessere Startposition als heute.“

Und da war dann noch eine Kamera-Linse weniger. Während des Zeittrainings bei der Rallye Griechenland wirbelte Andreas Mikkelsen mit seinem Polo R WRC nicht nur mächtig Staub auf, sondern auch den ein oder anderen veritablen Brocken. Ein Stein traf dabei beispielsweise die Linse einer Kamera – und zwar ausgerechnet jene der Volkswagen TV-Crew. Wie das dann aussieht und was Andreas Mikkelsen dazu zu sagen hatte?

Härtetest in Griechenland

Felsige, wellige Schotter-Pisten, Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius im Cockpit und gewaltige Staubwolken – die Rallye Griechenland gilt als ultimativer Härtetest für Mensch und Material. Das Team von Volkswagen Motorsport reist bestens vorbereitet zum sechsten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), der vom 31. Mai bis 02. Juni ausgetragen wird. Bei mehrtägigen Testfahrten nach der Rallye Argentinien machten sich die drei Fahrer-Duos der Wolfsburger – Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) – mit den anspruchsvollen Bedingungen in Griechenland vertraut, um die Führung in der Fahrer- und der Hersteller-Wertung zu verteidigen.

Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

„In der Rallye-WM folgt auf eine erfolgreich gemeisterte Herausforderung immer schon gleich die nächste“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Nachdem wir die Rallye Argentinien mit allen drei Polo R WRC in den Punkterängen beendet haben, streben wir in Griechenland ein ähnlich gutes Ergebnis an. Seit die legendäre Safari-Rallye nicht mehr zum WM-Kalender gehört, stellt die Rallye Griechenland für alle Teams sicherlich die härteste Prüfung des Jahres dar. Wir freuen uns, dort zum ersten Mal mit unserem Polo R WRC anzutreten.“

Rallye-Klassiker im neuen Format: die „Akropolis“ als Schotter-Sprint

Die Rallye Griechenland ist eine der traditionsreichsten Veranstaltungen in der Geschichte des Rallye-Sports und gehörte 1973 zu den Gründungsmitgliedern der Weltmeisterschaft. Damals war die Rallye eine Ausdauerprüfung rund um die Athener Akropolis. Inzwischen hat sich der griechische WM-Lauf zu einer modernen Sprint-Rallye gewandelt. In diesem Jahr haben die Veranstalter die Distanz im Vergleich zu 2012 um rund 100 Wertungskilometer gekürzt. Die anspruchsvolle Mischung aus harten, schnellen Passagen und winkeligen Abschnitten auf weicherem Boden ist allerdings erhalten geblieben.

Den Auftakt der Rallye bildet die längste Wertungsprüfung des gesamten Wochenendes: 44,7 Kilometer sind am Freitagabend auf „Kineta–Pissia“ zu bewältigen. Gleich acht Prüfungen über 149,56 Wertungskilometer stehen am Samstag auf dem Programm, unterbrochen nur durch einen einzigen 30-Minuten-Service am frühen Nachmittag. Nach der zweiten Durchfahrt der WP „Loutraki“ am Sonntag stehen die Sieger der 59. Rallye Griechenland fest.

Im vergangenen Jahr startete Volkswagen mit zwei Fahrzeugen der Konzern-Marke Škoda in Griechenland. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) gewannen in der Super-2000-Kategorie und beendeten die „Akropolis-Rallye“ auf einem herausragenden siebten Gesamtrang – mitten im Feld der leistungsstärkeren World Rally Cars. Mit dem Polo R WRC starten sie 2013 in der Top-Kategorie – und das als Führende der Rallye-WM: Das französische Duo liegt in der Fahrer-Weltmeisterschaft nach fünf von 13 WM-Läufen deutlich vorn. Ebenfalls für Volkswagen in Griechenland am Start: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), die sich bei der zurückliegenden Rallye Argentinien mit einem Podiumsplatz auf den vierten Gesamtrang der Fahrer-WM verbesserten und entscheidenden Anteil daran haben, dass Volkswagen auch die wichtige Hersteller-Wertung anführt. Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN), bei ihren zwei Rallye-Starts jeweils in den Punkterängen, komplettieren als drittes Duo im Polo R WRC das Aufgebot von Volkswagen.

Zweimal Podium in Argentinien: Volkswagen behauptet WM-Führung

Volkswagen hat in Argentinien ein weiteres erfolgreiches Wochenende in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gefeiert und den Vorsprung in Fahrer- und Beifahrer-Weltmeisterschaft ausgebaut sowie die Führung in der Herstellerwertung behauptet. Mit Rang zwei und drei hinter Rekordweltmeister Sébastien Loeb (Citroën) feierten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) beim fünften Lauf mit dem Polo R WRC den fünften Podestplatz in der Rallye-WM. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) kämpften sich am Finaltag in Argentinien um eine Position auf den dritten Platz vor und trugen mit ihrem zweiten Podestplatz der laufenden Saison zum Teamerfolg bei.

Mit dem Doppelsieg in der abschließenden Powerstage sicherten sich die beiden Volkswagen Piloten außerdem noch fünf Extrapunkte in der Fahrerwertung. Ogier/Ingrassia liegen nach dem ersten Saisondrittel nun mit 54 Punkten Vorsprung an der Spitze der Fahrer- und Beifahrer-WM, Volkswagen rangiert 14 Zähler vor Citroën in der Herstellerwertung. Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) beendeten die Rallye Argentinien nach Rallye-2-Reglement auf Platz acht und hinterließen bei ihrem zweiten Auftritt mit dem Polo R WRC mit Top-Zeiten einen starken Eindruck.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Kleine Fehler entscheiden: Séb gewinnt gegen Séb – Loeb vor Ogier

Über die gesamte Rallye entwickelte sich ein packender Kampf um den Sieg. Hauptdarsteller: Sébastien Ogier im Polo R WRC und Sébastien Loeb (Citroën). Sébastien Ogier übernahm mit fünf Prüfungsbestzeiten früh die Führung im Gesamtklassement, die er allerdings angesichts eines Fehlers einbüßte. Auf der siebten Wertungsprüfung verpasste Ogier einen Bremspunkt, rutschte neben die Strecke und musste zurücksetzen – 40 Sekunden Zeitverlust und die Vorentscheidung im Zweikampf „Séb vs. Séb“.

Mit angepasster Taktik ging Sébastien Ogier in den Finaltag der Rallye Argentinien. Statt schonungsloser Attacke verwaltete der WM-Führende seinen Vorsprung auf Platz drei bis zur sogenannten Powerstage, in der Zusatzpunkte für die besten Drei vergeben werden. Dort setzte er seinen Reifenwahl – die weiche Mischung von Michelin – in Platz zwei hinter seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala um.

Jari-Matti Latvala setzte am Abschlusstag der Rallye Argentinien zum unwiderstehlichen Endspurt an. Alle vier Prüfungen am Samstag gingen an Latvala – inklusive der Powerstage. Wie sein Teamkollege Ogier sicherte sich Latvala fünf Bestzeiten. Damit verdrängte er auf der vorletzten der insgesamt 14 Wertungsprüfungen Evgeny Novikov noch auf Rang vier.

Neuartige Bedingungen für den Polo R WRC – Argentinien fordert das Material

Raue Pisten mit harten Schlägen für die World Rally Cars – die Rallye Argentinien forderte das Material auf eine andere Weise als die bisherigen Schotter-Rallyes der Saison 2013. Statt steter Vibrationen wie zuletzt in Portugal mussten die Fahrwerke der Polo R WRC große Kräfte wegstecken. Die Konstruktion des 315 PS starken Allradlers erwies sich unter den besonderen Bedingungen der Rallye Argentinien als gleichermaßen standfest und schnell: Allein zehn von 14 möglichen Prüfungssiegen gingen nach Wolfsburg – sowie acht weitere Top-3-Zeiten.

Rädchen greifen ineinander: Teamleistung sichert Podiumsresultate

Egal, ob präzise Wettervorhersage, die minutiöse und zuverlässige Arbeit der Mechaniker bei den acht Services oder die knifflige Reifenwahl von Fahrern und Ingenieuren – bei der Rallye Argentinien griffen bei Volkswagen die Rädchen perfekt ineinander. Zu Beginn der Rallye sorgte das Team der „Meteo Crew“ von Volkswagen Motorsport für einen kleinen Vorteil: Die Wahl weicher Reifen war am Rallye-Donnerstag die richtige Entscheidung. Der Rallye-Freitag stand dagegen im Zeichen der Volkswagen Mechaniker, die mit ihrem perfekt organisierten Service den Top-Zustand der Polo R WRC sicherstellten – trotz kleinerer nötig gewordener Reparaturen. Am abschließenden Samstag trugen die Ingenieure mit einer mutigen, aber klugen Entscheidung zum Teamerfolg bei: Erneut war die Wahl weicher Reifen goldrichtig – und sicherte Jari-Matti Latvalas Aufholjagd auf das Podium sowie Sébastien Ogiers zweiten Rang ab.

Rallye Argentinien: Polo R Piloten auf Platz zwei und vier

Rallye-Thriller vor Hunderttausend begeisterten Fans: Das Volkswagen Duo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) startet in Argentinien auf Platz zwei liegend in den abschließenden Tag.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Nach fünf ereignisreichen Wertungsprüfungen (WP) beim fünften Saisonlauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) – mit Höhen und Tiefen für die Volkswagen Piloten – rangieren Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) im zweiten Polo R WRC auf Gesamtrang vier. Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) gehen am Samstag die abschließenden vier Wertungsprüfungen unter sogenanntem Rallye-2-Reglement an, nachdem sie mit einer gebrochenen Radaufhängung frühzeitig den Tag beenden mussten. „Erneut ein langer und abwechslungsreicher Rallye-Tag“, sagte Jari-Matti Latvala. „Am Morgen kamen wir in den langsamen Passagen nicht gut zurecht, aber nach Änderungen an der Abstimmung lief es am Nachmittag deutlich besser. Als wir gerade am dritten Platz schnupperten, warf uns ein Reifenschaden zurück, den wir uns bei der Landung nach einem Sprung eingefangen hatten. Auf der letzten Prüfung habe ich noch einmal voll attackiert und konnte Boden auf den dritten Platz auf dem Podium gutmachen. Uns fehlen nur 8,2 Sekunden auf Novikov und ich freue mich schon auf den Zweikampf morgen.“

Auf der siebten Wertungsprüfung am Freitag büßte Sébastien Ogier die Führung im Gesamtklassement ein, als er auf schlammigem Untergrund einen Bremspunkt verpasste und ins Aus rutschte. Das französische Duo musste zurücksetzten und fiel daraufhin auf Gesamtrang drei zurück. Bereits in der nachfolgenden WP setzte Ogier den Konter und holte Position zwei hinter Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb (Citroën) zurück. Der Rallye-Freitag bot noch mehr Drama: Beim Versuch, den dritten Gesamtrang zu erobern, wurde Jari-Matti Latvala durch einen Reifenschaden eingebremst. Nach 329,72 von 407,64 Kilometern liegt Latvala 8,2 Sekunden hinter Evgeny Novikov (Ford) auf Rang vier – in Reichweite zum Podium.

Jost Capito, der Volkswagen Motorsport-Direktor bilanzierte den Tag so: „Mehr Spannung, mehr Drama und mehr Adrenalin-Ausschüttung als heute geht selbst in der Rallye-Weltmeisterschaft nicht. Heute haben wir gesehen, wie schnell sich bei kleinen Fehlern das Gesamtklassement verändern kann. Sébastien Ogier hat die gesamte Rallye eine starke Leistung gezeigt, mit einem Ausrutscher aber die Führung abgeben müssen. Jari-Matti Latvala hat sich gut in die Rallye zurückgekämpft, aber ein Reifenschaden hat ihn weitere zwei Minuten gekostet. Auch Andreas Mikkelsen hatte Pech das die Aufhängung nicht gehalten hat. Aber auch die anderen Werksteams in der Rallye-WM haben heute wie wir kleinere und größere Dramen erlebt. Alles in allem sind wir für den Finaltag mit Platz zwei und vier gut aufgestellt.“

Und da war dann noch ein neues Farbenspiel der drei Polo R WRC. Rot für Jari-Matti Latvala, Blau für Sébastien Ogier und Gelb für Andreas Mikkelsen – Volkswagen hat einen Wunsch der Fotografen aufgegriffen und zur besseren Unterscheidung der drei 315 PS starken Allradler aus Wolfsburg die Außenspiegel jeweils individuell markiert.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Argentinien – Ergebnisse
Freitag,
03. Mai 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 06 Santa Rosa–
Villa del Dique
40,69 P05
(+ 7,7 Sek.)
P01 P07
(+ 19,2 Sek.)
WP 07 Amboy–
Yacanto
39,16 P04
(+ 14,6 Sek.)
P08
(+ 44,5 Sek.)
P07
(+ 28,0 Sek.)
WP 08 Santa Rosa–
Villa del Dique
40,69 P04
(+ 11,5 Sek.)
P02
(+ 3,4 Sek.)
P03
(+ 11,5 Sek.)
WP 09 Amboy–
Yacanto
39,16 P09
(+ 1.56,7 Min.)
P03
(+ 10,6 Sek.)
Ausfall
WP 10 Super Special 06,04 P01 P02
(+ 1,0 Sek.)

Volkswagen in Argentinien vorn – Ogier führt vor Loeb

Volkswagen hat bei der Rallye Argentinien mit einer starken Teamleistung früh die Führung erobert. Technik und Team, Fahrer und Beifahrer, Strategie und Reifenwahl – an Tag zwei passte einmal mehr alles zusammen.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) vorn, Platz vier für Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) und Rang sechs für Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) rangieren alle Volkswagen Polo R WRC nach 157,94 von 407,64 Prüfungskilometern in der Spitzengruppe. Der Rallye-Donnerstag des fünften Saisonlaufs zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) verlangte Mensch und Material alles ab: Nebel und leichter Nieselregen, raue Schotterpisten sowie eine knifflige Reifenwahl sorgten rund um Córdoba für Spannung. So sagte Sébastien Ogier: „Wir sind sehr zufrieden damit, wie die Rallye für uns bisher verläuft. Gleich zu Beginn eines Tages die erste Wertungsprüfung zu gewinnen, ist natürlich ein gutes Gefühl. Auf der zweiten sind wir auf Dani Sordo aufgelaufen, was uns etwas Zeit gekostet hat. Aber das gehört zum Rallye-Sport dazu. Am Nachmittag haben wir uns für vier weiche und zwei harte Michelin entschieden. Das war sicher nicht die schlechteste Wahl. Nach diesem harten Tag vorn zu liegen ist super, jetzt konzentrieren wir uns auf den Rest der Rallye. Es liegen schließlich noch lange und schwierige Prüfungen vor uns.“

Je zweimal galt es die beiden Prüfungen „Santa Catalina/La Pampa“ und „Asochinga/Agua de Oro“ zu bewältigen. Die Volkswagen Piloten entschieden sich im zweiten der beiden Durchgänge für vorwiegend weiche Michelin-Reifen – und lagen damit goldrichtig. Sébastien Ogier führt im Polo R WRC vor den beiden abschließenden Tagen der Rallye Argentinien mit 16,3 Sekunden Vorsprung vor Rekordweltmeister Sébastien Loeb (Citroën). Für Ogier schlagen insgesamt vier von fünf möglichen Bestzeiten zu Buche.

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor, bilanzierte ebenfalls positiv: „Ein Tag wie der heutige ist einer nach dem Geschmack eines Motorsport-Direktors. Jeder im Team hat dazu beigetragen, dass wir nach so schwierigen Prüfungen in Führung liegen. Ein Baustein war, dass wir die richtigen Wetterinformationen in die richtige Reifenwahl am Nachmittag umgesetzt haben. Die Mechaniker haben beim Mittagsservice zudem absolut perfekte Arbeit abgeliefert und alle drei Polo R WRC in bestem Zustand zurück in die Rallye geschickt. Fahrer und Beifahrer haben heute ebenfalls eine starke Leistung gezeigt. Kurzum: Ich bin stolz auf die gesamte Truppe.“

Und da war dann noch der lange Weg der Recce-Autos. Die Volkswagen Golf R, die Jari-Matti Latvala, Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen bei der Besichtigung der Wertungsprüfungen vor den Rallyes benutzt werden, werden zunächst noch am Rallye-Wochenende überholt und anschließend von Argentinien direkt nach Australien verschifft. Die Überseecontainer des Volkswagen Teams mit Ersatzteilen und Ausrüstung gehen ebenfalls auf direktem Weg nach Australien. Die Rallye Australien wird vom 12. bis 15. September ausgetragen.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Argentinien – Ergebnisüberblick
Mittwoch,
01. Mai 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 01 Super Special 06,04 P04
(+ 3,8 Sek.)
P01 P05
(+ 3,9 Sek.)
Donnerstag,
02. Mai 2013
km #7
Latvala/
Anttila
#8
Ogier/
Ingrassia
#9
Mikkelsen/
Markkula
WP 02 Santa Catalina/La Pampa 27.09 P02
(+ 5,0 Sek.)
P01 P06
(+ 24,6 Sek.)
WP 03 Ascochinga/Agua de Oro 51,88 P05
(+ 21,4 Sek.)
P03
(+ 6,7 Sek.)
P06
(+ 34,1 Sek.)
WP 04 Santa Catalina/La Pampa 27.09 P02
(+ 4,0 Sek.)
P01 P07
(+ 24,4 Sek.)
WP 05 Ascochinga/Agua de Oro 51,88 P04
(+ 13,2 Sek.)
P01 P07
(+ 34,8 Sek.)
Gesamtwertung 157,94 P04
(+ 40,7 Sek.)
P01 P06
(+ 1.55,1 Min.)

Traum-Start in Argentinien: Polo R in Qualifikation vorn

Jari Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) haben mit dem Volkswagen Polo R WRC die Qualifikation zur Rallye Argentinien für sich entschieden. Die beiden Finnen sicherten sich die Bestzeit mit einem hauchdünnen Vorsprung von lediglich drei Hundertstelsekunden vor Rekordweltmeister Loeb und ihren Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F). Die starke Mannschaftsleistung beim Auftakt zur fünften Veranstaltung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) komplettierten Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) mit Rang neun.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Jari-Matti Latvala wählte für die Wertungsprüfungen am Mittwoch und Donnerstag die letzte Startposition und geht damit als Zwölfter auf die Strecke. Sébastien Ogier, der die Rallyes in Schweden, Mexiko und Portugal mit dem Polo R WRC gewann, ist in der Startreihenfolge der zehnte Starter. Andreas Mikkelsen wird die ersten fünf Wertungspürfungen der Rallye Argentinien als Fünfter angehen. „Über meine erste Qualifying-Bestzeit für Volkswagen freue ich mich natürlich, dementsprechend konnte ich mir meinen Startplatz im Feld der World Rally Cars als Erster aussuchen“, sagte Jari-Matti Latvala. Möglichst weit hinten in die Prüfungen zu starten, ist auf Schotter generell ein Vorteil. Bei starkem Regen könnte es besser sein, als Erster auf die Strecke zu gehen. Doch die Chance auf Regen ist morgen gering – deshalb haben wir uns für die letzte Startposition entschieden. Die Besichtigung der Prüfungen hat gezeigt, dass die Strecken härter sind als in den vergangenen Jahren und unserem Polo R WRC viel abfordern werden. Nachdem ich hier in Argentinien in der Vergangenheit vom Tempo her gut dabei war, aber nie ein richtig gutes Ergebnis erzielen konnte, peile ich erneut das Podium an.“

„Das Zeittraining verlief gut für uns. Rang drei reichte aus, um eine späte Startposition für die ersten fünf Wertungsprüfungen zu wählen“, sagte Sébastien Ogier. Unser Ziel ist es, hier bei der Rallye Argentinien das Maximum herauszuholen. Natürlich steht dabei im Vordergrund, möglichst viele Punkte für die WM zu sammeln. Aber als echter Racer möchte ich natürlich immer auch gewinnen. Aber ein Platz auf dem Podest ist unser Minimal-Ziel.“

Andreas Mikkelsen sieht hier business as usual: „Die zweite Rallye für Volkswagen ist für uns natürlich ein bisschen mehr ‚business as usual‘. Für mich bietet sich in Argentinien wieder die Gelegenheit, mich Stück für Stück zu verbessern. In Portugal war ich rund eine Sekunde pro Kilometer langsamer als die Kollegen. Mein Ziel ist es, mich näher heranzuarbeiten. Ich habe deshalb schon etwas am System des Aufschriebs geändert und es wird für mich interessant zu sehen, wie sich das auswirkt. Der erste Schritt war die Qualifikation. Mit der Zeit bin ich zufrieden, denn ich war an ein, zwei Stellen etwas vorsichtig, besonders an einer Kuppe. Die Rallye kann kommen.“

Ein Quersteher zu viel, bilanzert Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Ein super Teamresultat. Ich freue mich besonders für Jari-Matti Latvala, dass er sich gegenüber stärkster Konkurrenz als Schnellster durchgesetzt hat. Und auch Sébastien Ogier war als Dritter gewohnt stark. Die ersten Drei sind wahnsinnig eng beisammen, was die Ausgeglichenheit in der Rallye-WM unterstreicht. Ein Quersteher zu viel – und man lag im Zeittraining zwei Positionen weiter hinten. Ich denke, wir können uns auf eine spannende Rallye Argentinien freuen, bei der auch an den kommenden drei Tagen Kleinigkeiten entscheiden werden. Wir sind gut darauf vorbereitet und denken in Hinblick auf die Wettervorhersage eine gute Wahl bei den Startpositionen getroffen zu haben.“

Und da war dann noch der gewisse Unterschied. Volkswagen Pilot Jari-Matti Latvala absolvierte im Zeittraining die 4.590 Meter lange Prüfung 0,035 Sekunden schneller als Sébastien Loeb im Citroën – was umgerechnet gerade einmal 106 Zentimetern Abstand entspricht. Zum Vergleich: Die 106 Zentimeter könnte der Polo R WRC bei 1,61 Meter Spurweite locker zwischen seine Räder nehmen. Darunter durchpassen würde er nicht – er ist 1.356 Millimeter hoch.

Volkswagen hoch motiviert zur nächsten Rallye in Argentinien

Nach drei triumphalen Siegen für Volkswagen bei der Rallye Dakar möchte das Team von Volkswagen Motorsport an die großen Erfolge in Südamerika anknüpfen und startet hoch motiviert zur Rallye Argentinien, dem fünften Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (01.–04. Mai). Der Blick zurück: 2009, 2010 und 2011 feierte Volkswagen jeweils den Sieg bei der Rallye Dakar und ist in Argentinien bislang ungeschlagen. Aber auch der Blick nach vorn ist reizvoll: Die diesjährige Rallye geht die Werksmannschaft in der Hersteller-Wertung, ihr Fahrer Sébastien Ogier in der Fahrer-Wertung und Co-Pilot Julien Ingrassia in der Beifahrer-Wertung jeweils als Spitzenreiter an. Die Rallye Argentinien ist die dritte Schotter-Rallye der Premierensaison von Volkswagen in der WRC und damit die nächste Herausforderung. Sieben jeweils zweimal zu fahrende Wertungsprüfungen, darunter echte WM-Klassiker, machen die Rallye Argentinien zu einer Reifeprüfung für Mensch und Material.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

„Die Saison läuft bislang perfekt für Volkswagen“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Die Zuverlässigkeit des Gesamtpakets war auf den ersten vier Veranstaltungen sehr gut. Egal ob der Polo R WRC, unsere Fahrer oder das Team – gemeinsam haben wir das Maximum herausgeholt. Mit der Rallye Argentinien stellen wir uns wieder einer neuen Herausforderung. Man darf aber nicht vergessen, dass der Polo R WRC ein nagelneues Auto ist, das auch hier eine Premiere feiert. Trotz der Erfolge bei den ersten Rallyes reisen wir mit kühlem Kopf nach Südamerika.“

Typisch Argentinien: Hoher Anspruch trifft große Begeisterung

Schotter der Untergrund, schroffe Felsen die Kulisse, große Begeisterung der Empfang: Die Rallye Argentinien bildet ein Highlight im Rallye-WM-Kalender. Wertungsprüfungen wie „El Condor“ oder „Mina Clavero/Giulio Cesare“ sind echte Klassiker und weltberühmt. Abwechslungsreiche Herausforderungen bestimmen dabei beispielsweise die „El Condor“: Enge Haarnadeln werden gefolgt von schnellen und breiten Kurven. Ganz anders „Mina Clavero/Giulio Cesare“: Während diese Wertungsprüfung den ersten Teil der Strecke bis hinauf zum Gipfel auf 2.100 Metern über Normalnull ausmacht, führt „El Condor“ hinab ins Tal. Die beiden Prüfungen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich des Wetters – auf der WP „Mina Clavero/Giulio Cesare“ scheint häufig die Sonne, wenn „El Condor“ noch im dichten Nebel hängt.

In Südamerika ungeschlagen: Volkswagen zurück am Ort der größten Erfolge

Wie ein Heimspiel: Volkswagen kehrt bei der Rallye Argentinien auf den Kontinent zurück, auf dem das Werksteam aus Wolfsburg bislang seine größten sportlichen Erfolge feierte. Im März 2005 verbuchte die Marke bei der Rallye por las Pampas durch Argentinien den ersten Sieg des Volkswagen Race Touareg im Marathon-Rallye-Sport überhaupt. 2009 folgte mit dem Triumph bei der Rallye Dakar der erste von insgesamt drei Meilensteinen des Werksengagements bei Wüsten-Rallyes: der erste Sieg eines Fahrzeugs mit Diesel-Antrieb bei der härtesten Langstrecken-Rallye der Welt und der allerersten Ausgabe des Marathons durch Argentinien und Chile. 2010 sowie 2011 wiederholte Volkswagen den Erfolg – jeweils mit einem Dreifachsieg. 2012 startete Volkswagen mit Fahrzeugen der Konzern-Marke Škoda in der Rallye-WM in der Super-2000-Kategorie und siegte beim  fünften Saisonlauf nicht nur in der Super-2000-Klasse, sondern beendete zudem die Rallye Argentinien mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) auf einem herausragenden siebten Gesamtrang.

Marktführer in Argentinien: Volkswagen bestimmen das Straßenbild

Zwei produzierende Werke, 89 Niederlassungen, knapp 25 Prozent Marktanteil im Pkw-Sektor: In Argentinien hat der Volkswagen Konzern im vergangenen Jahr seine Marktführerschaft weiter ausgebaut. Im Jahr 2012 wurden 170.763 Konzern-Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Die Modelle von Volkswagen bestimmen das Straßenbild – für das Rallye-WM-Team der Wolfsburger ist die Rallye Argentinien allein deshalb eine Art Heimspiel. Neben dem Werk in Pacheco unterhält Volkswagen zudem das 2001 eingeweihte Werk in Córdoba – unweit der WM-Rallye-Route

 

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Punktestände
Fahrer-Meisterschaft
Punkte
1. Sébastien Ogier 102
2. Mikko Hirvonen 48
3. Sébastien Loeb 43
4. Mads Østberg 32
5. Jari-Matti Latvala 31
6. Dani Sordo 27
7. Thierry Neuville 25
8. Martin Prokop 20
Nasser Al-Attiyah 20
10. Evgeny Novikov 15
11. Bryan Bouffier 10
12. Juho Hänninen 8
Chris Atkinson 8
Andreas Mikkelsen 8
15. Ken Block 6
16. Sepp Wiegand 4
Henning Solber 4
Benito Guerra 4
19. Oliver Burri 2
Khalid Al Qassimi 2
21. Michał Kosciuszko 1
Yazeed Al Rajhi 1
Esapekka Lappi 1
Hersteller-Meisterschaft
Punkte
1. Volkswagen Motorsport 121
2. Citroën Total Abu Dhabi World Rally Team 107
3. Qatar M-Sport World Rally Team 55
4. Qatar World Rally Team 36
5. Abu Dhabi Citroën Total World Rally Team 27
6. Jipocar Czech National Team 22
7. Lotos WRC Team 12
8. Volkswagen Motorsport II 10

Rallye Portugal: dritter Saisonsieg für Volkswagen Pilot Ogier

Triumph an der Algarve, gleich zwei Volkswagen Piloten auf dem Podium: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) haben die Rallye Portugal vor Mikko Hirvonen (Citroën) und ihren Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) gewonnen. Vor den Augen von Volkswagen Markenvorstand Dr. Ulrich Hackenberg komplettierten Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) die sehr gute Teamleistung von Volkswagen bei ihrem Wettbewerbsdebüt mit dem Polo R WRC mit Rang sechs. „Es war ein tolles Erlebnis, bei einem so großartigen Erfolg dabei gewesen zu sein“, so Dr. Hackenberg, der für die technische Entwicklung verantwortlich ist. „Die Art und Weise, wie sich das Team diesen Sieg erarbeitet und darüber gefreut hat, hat mich sehr beeindruckt. Das Zusammenspiel der gesamten Mannschaft ist einfach großartig und ein großer Rückhalt für unsere Piloten, die Außerordentliches geleistet haben.“

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Nach dem vierten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) übernahm Volkswagen dank der geschlossenen Teamleistung die Führung in der Hersteller-WM. Sébastien Ogier baute mit seinem dritten Saisonsieg zudem die Führung in der Fahrerwertung aus.

Bewährungsprobe Technik: an der Grenze von Mensch und Material

Die zweite Schotter-Rallye der Saison forderte Mensch und Material auf das Äußerste. Die Bedingungen mit teils schmalen, verwundenen Passagen auf grobem, steinigem Untergrund, aber auch mit schnellen Vollgas-Abschnitten, stellten die härtesten der bisherigen Saison dar. Sébastien Ogier startete durch eine Erkrankung geschwächt in die vierte Rallye des Jahres, und ging bereits am ersten Tag knapp in Führung. Mit vier Prüfungsbestzeiten baute er die Spitzenposition am Samstag aus, und ließ sie sich bis zum Schluss nicht mehr nehmen. Der Abschlusstag begann mit einem Adrenalinschub für den WM-Führenden: Die Kupplung zwischen Vorder- und Hinterachse, die den Einsatz der Handbremse in engen Kehren ermöglicht, schloss zeitweilig nicht und bremste ihn ein. Nach dem anschließenden Service wurde der Polo R WRC mit der Startnummer 8 jedoch  in perfektem Zustand wieder auf die Wertungsprüfungen geschickt.

Auch Jari-Matti Latvala erlebte am Sonntag einen Schreckmoment: Die Antriebswelle vorn rechts brach und zwang Latvala dazu, die mit 52,30 Kilometern längste WP der Rallye lediglich mit Hinterachsantrieb zu bewältigen. Latvala büßte so Rang zwei in der Gesamtwertung ein, verteidigte unter den erschwerten Bedingungen seinen Podestplatz allerdings bravourös gegen Evgeny Novikov (Ford).

Bewährungsprobe Strategie: Reifenwahl sichert Sieg in „Power Stage“

Bereits früh setzten die beiden Toppiloten von Volkswagen darauf, Reifen für die abschließende „Power Stage“ zu sparen. In der 52,30 Kilometer lange Wertungsprüfung wurden Zusatzpunkte für den Ersten, Zweiten und Dritten in der Fahrerwertung vergeben. Eine gute Entscheidung. Mit frischen Michelin-Reifen griffen die Volkswagen Piloten zum Abschluss der Rallye noch einmal an: Sébastien Ogier sicherte sich in der „Power Stage“ die drei Zusatzzähler für die Bestzeit, Teamkollege Jari-Matti Latvala einen Extra-Punkt für Rang drei.

Bewährungsprobe Teamwork: Volkswagen Service sichert Podiumsplätze ab

Eine Schlüsselrolle nahm bei der Rallye Portugal der Service ein. Insgesamt fünf Zeitfenster von je 15, 30 oder 45 Minuten standen den Volkswagen Mechanikern im Servicepark am „Estádio Algarve“ zur Verfügung, um die drei Polo R WRC zu warten. Angesichts der harten Bedingungen in Portugal eine knapp bemessene Zeit, um Verschleißteile zu tauschen und die beanspruchte Technik zu überprüfen. Das 58-köpfige Team von Volkswagen leistete dabei stets herausragende Arbeit und schickte die drei 315 PS starken Allradler aus Wolfsburg jeweils im perfekten Zustand auf die Wertungsprüfungen.

Bewährungsprobe für einen Neuling: guter Einstand für Mikkelsen/Markkula

Einen guten Einstand erlebten Andreas Mikkelsen und sein Beifahrer Mikko Markkula, die erstmals in der Saison einen dritten Polo R WRC steuerten. Mikkelsen erfüllte die Vorgaben des Teams vorbildlich, sammelte Erfahrungen mit dem World Rally Car unter Wettbewerbsbedingungen und krönte seine Zuverlässigkeit mit dem sechsten Gesamtrang und damit mit acht WM-Punkten.