Born in the USA: Die Formel V feiert beim 24-Stunden-Rennen von Daytona am kommenden Wochenende (24.–27. Januar) runden Geburtstag. 50 Jahre nach ihrem ersten offiziellen Rennen kehrt die Monopostoserie von Volkswagen an ihren Geburtsort zurück. Mit dabei: ehemalige Formel-V-Piloten, die anschließend zu Weltstars im Motorsport wurden. Indy-500-Sieger Arie Luyendyk, US-Star Michael Andretti, Daytona-Champion Didier Theys, Le-Mans-Sieger Hurley Haywood, die früheren DTM-Größen Hans-Joachim Stuck, Leopold Prinz von Bayern, Klaus Niedzwiedz und Dieter Quester sowie der Formel-Super-V-Europameister von 1976, Mika Arpiainen. Rallye-Ikone Markku Alén, 1978 inoffizieller Rallye-Weltmeister, gibt sich ebenfalls die Ehre.
„Volkswagen kann auf große Erfolge im Motorsport verweisen. Noch mehr aber auf konsequente Nachwuchsförderung“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Die Formel V war vor 50 Jahren ein Vorreiter in dieser Hinsicht. Sie hat viele spätere Motorsport-Legenden bei den ersten Karriere-Schritten begleitet. Das Revival in Daytona, dort, wo mit dem ersten Formel-V-Rennen alles begann, bringt viele dieser Legenden wieder zusammen. Ich freue mich sehr auf dieses Wiedersehen.“
Formel V in den USA – die Erfolgsstory begann 1963
Im August 1963 nahm auf dem Daytona Speedway die Formel V ihren Anfang. Mit dem knapp 40 PS starken 1,2-Liter-Motor und dem Fahrgestell aus dem Volkswagen Käfer bauen Motorsport-Enthusiasten höchst preiswerte Formel-Rennwagen – und sorgen für einen Boom, der bald nach Europa überschwappt: Am 4. Juli 1965 steigt auf dem Nürnberger Norisring vor 50.000 Zuschauern die offizielle deutsche und zugleich europäische Rennpremiere der Formel V. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die ab 1971 um das Kapitel Formel Super V erweitert wird – eine zweite Volkswagen Rennwagenklasse parallel zur etablierten Formel V 1300. Die Volkswagen Triebwerke haben 1,6 Liter Hubraum, leisten anfangs um die 120, ein paar Jahre sogar fast 200 PS.
Die Formel-1-Weltmeister Niki Lauda, Nelson Piquet, Emerson Fittipaldi, Jochen Rindt und Keke Rosberg starteten zu Beginn ihrer Karrieren ebenso in den verschiedenen Formel-V-Meisterschaften wie die Le-Mans-Sieger Gijs van Lennep, Dr. Helmut Marko und Jochen Mass. Die Formel V begründete somit die Tradition der Nachwuchsförderung im Motorsport, die heute unter anderem durch das ADAC Formel Masters „powered by Volkswagen“ fortgeführt wird.
„Für mich war es wie eine Zeitreise in die Vergangenheit“, sagte Arie Luyendyk. Auf dem gleichen Auto wie dem ,Nardi‘ habe ich meine erste Rennerfahrung in Zandvoort gesammelt. Mein Vater hat die westeuropäische Meisterschaft 1972 gewonnen, als 15-jähriger Junge habe ich schon an Formel-V-Autos geschraubt. Den Wagen, mit dem mein Dad damals gewonnen hat, habe ich jetzt im Internet gefunden und lasse ihn nun restaurieren.“
Hans Joachim „Strietzel“ Stuck: „Ein grandioses Gefühl! Ich bin ein sehr emotionaler Typ und habe mich auf die Runde hier in Daytona riesig gefreut. Nach mehr als 40 Jahren wieder in einem Formel V zu sitzen und dann hier durch die Steilwand zu fahren, war großartig. Zwar habe ich vor zwei Jahren die Rennfahrerschuhe an den Nagel gehängt, aber als die Zielflagge kam, habe ich die Entscheidung für einen Moment bedauert. Außerdem habe ich das Wochenende sehr genossen, weil ich mit guten Freunden wie Dieter Quester, „Poldi“ von Bayern oder Arie Luyendyk zusammen war.“
Die schönsten Formel-V-Rennwagen aus Europa und den USA werden vor dem Start des legendären 24-Stunden-Rennens eine „Lap of Honour“ absolvieren. In den Cockpits sitzen die Formel-V-Helden von damals.