Rallye-Weltmeister gegen Rundstrecken-Spezialisten – beim Volkswagen Scirocco R-Cup treten auf dem Nürburgring die finnischen Drift-Legenden Markku Alén und Juha Kankkunen gegen die ehemaligen DTM-Asse Christian Danner (D) und Emanuele Pirro (I) an. Und damit fünf Rallye-WM-Titel gegen sechs DTM-Laufsiege. Auch das Titelduell im einzigen Erdgas-Markenpokal der Welt verspricht bei den zwei Läufen am Rennwochenende vom 16. bis 18. August erneut Hochspannung: Teenager Kelvin van der Linde (ZA) wird unter anderem von der schnellen Lady Michelle Gatting (DK) herausgefordert.
+++ Der Finne Markku Alén (62) gilt als einer der größten Rallye-Fahrer aller Zeiten, obwohl er nie eine offizielle Weltmeisterschaft gewann. Allerdings war er ein Jahr vor der Einführung des Fahrer-Titels im Jahr 1978 inoffizieller Champion. Alén feierte 19 Siege in der Rallye-Weltmeisterschaft und hielt mit 801 gewonnenen Wertungsprüfungen lange einen Rekord. Nach seiner Rallye-Karriere war der Finne kurze Zeit in der DTM unterwegs, nahm an Rallyecross-Rennen in seiner Heimat Finnland teil und fuhr in der Truck-Klasse bei der Rallye Dakar. Im vergangenen Jahr überzeugte der in Helsinki geborene Mann ebenfalls auf dem Nürburgring als Legende im Volkswagen Scirocco R-Cup. +++
+++ Auch Rallye-Kollege Juha Kankkunen (54) ist wie Alén eine wahre Rallye-Legende. Vier Mal zwischen 1986 und 1993 holte er den WM-Titel, ehe er 2002 seine Karriere in der Rallye-WM zunächst beendete. Im Jahr 1988 gewann Kankkunen die erste Auflage des Race of Champions und wiederholte 1991 diesen Erfolg. 2010 feierte er in seiner Heimat ein Comeback in der Rallye-WM. Im Alter von 51 Jahren belegte der passionierte Autosammler einen bemerkenswerten achten Platz. +++
+++ Christian Danner (55) sitzt in diesem Jahr nach dem Rennen in Spielberg schon zum zweiten Mal als Legende am Steuer im Volkswagen Scirocco R-Cup. Der Münchner ist eine echte DTM-Legende. Zwischen 1988 und 1996 fuhr er in 139 DTM-Rennen zu fünf Siegen und drei Mal auf die Pole-Position. Zwischen 1985 und 1989 startete Danner in der Formel 1 und holte mit unterlegenem Material bei 36 Starts vier WM-Punkte. Seit dem Ende seiner Motorsport-Karriere wird Danner von einem Millionenpublikum als Co-Kommentator und TV-Experte bei den Formel-1-Übertragungen von RTL geschätzt. +++
+++ Danners Teamkollege bei den DTM-Legenden ist Emanuele Pirro (51), ein wahres motorsportliches Multitalent. 1992 fuhr Pirro ein Jahr in der DTM. Dort war er auch 2004 noch einmal in einem Audi A4 am Start. Der Italiener feierte insgesamt einen Laufsieg sowie drei schnellste Rennrunden und sammelte insgesamt 132 Punkte. Seine Karriere führte über verschiedene Formel-Serien in die Königsklasse: In 37 Formel-1-Rennen holte er drei WM-Punkte. Seine größten Triumphe feierte Pirro jedoch bei den 24 Stunden von Le Mans, wo er mit Frank Biela (D), Tom Kristensen (DK) und Marco Werner (D) zwischen 2000 und 2007 fünf Siege für Audi einfuhr. Im Volkswagen Scirocco R-Cup gewann er im vergangenen Jahr die Legenden-Wertung beim Finale in Hockenheim. +++
+++ Volkswagen Werkspilot Sébastien Ogier (29) absolviert auf dem Nürburgring mit dem Polo R WRC Demorunden und macht damit Appetit auf die Rallye Deutschland, die vom 22. bis 25. August rund um Trier ausgetragen wird. Das Heimspiel von Volkswagen in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) könnte ein ganz besonderes Wochenende für ihn werden: Der Franzose und sein Beifahrer Julien Ingrassia (F) führen die Fahrer- und die Beifahrer-Wertung in der WM an. Mit einem Sieg könnten sich beide theoretisch zum Weltmeister krönen. +++
+++ Einen Live-Eindruck von der Rennaction im umweltschonenden Markenpokal will sich Surf-Weltmeister Philip Köster (19) verschaffen. Der erste deutsche Champion in der Disziplin Wellenreiten ist Volkswagen Markenbotschafter und als Ehrengast am Nürburgring vor Ort. Köster war bei den Laureus World Sports Awards wie Formel-1-Champion Sebastian Vettel (D), Usain Bolt (JA) oder Extrem-Fallschirmspringer Felix Baumgartner (A) für einen Preis nominiert. +++
+++ Nach drei Saisonrennen führen im Legend-Cup die „Motorsport-Allstars“ mit 116 : 70 Punkten gegen die „DTM-Legenden“. In diesem Jahr wird der Legend-Cup erstmals als Teamduell ausgetragen. Pro Wochenende kommt es zum Duell „zwei vs. zwei“. Dabei werden die Punkte wie in der DTM vergeben (25-18-15-12) und pro Team addiert. +++
+++ Der Kampf um den Gesamtsieg im Scirocco R-Cup wird zu einem dramatischen Zweikampf Mann gegen Frau. Nach drei Siegen in Serie führt der 17 Jahre alte Kelvin van der Linde (ZA) mit 140 Zählern vor Michelle Gatting (120). Für die schnelle Dänin stehen vier zweite Plätze aus vier Saisonrennen in der Punktewertung. +++
+++ Auf dem Nürburgring werden seit 1927 Rennen ausgetragen. Ursprünglich war die Strecke etwa 28 Kilometer lang. Der Nürburgring wurde innerhalb von zwei Jahren für 8,1 Millionen Reichsmark (ca. 27 Millionen Euro) mithilfe von über 2.500 Bauarbeitern als „Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke“ gebaut. Rudolf Caracciola war der erste Sieger eines Autorennens. +++
+++ Aufgrund der mangelnden Sicherheit wurde 1984 im Bereich der Start-Ziel-Geraden und der Südschleife, die bis dato „modernste und sicherste Grand-Prix-Strecke der Welt“ erbaut. Die anfangs 4,542 Kilometer lange Strecke wurde 2002 auf 5,1 Kilometer verlängert. Beim Scirocco R-Cup wird eine 3,629 Kilometer lange Abwandlung der Grand-Prix-Strecke gefahren – der sogenannte Sprintkurs. +++
+++ Die Höchstgeschwindigkeit wird im Scirocco R-Cup auf dem Nürburgring am Ende der Start-und-Ziel-Geraden erreicht. Hier schalten die Fahrer bis in den sechsten Gang hinauf und erreichen dabei bis zu 194 km/h. +++
+++ Die Punktevergabe im Pro- und Junior-Cup erfolgt generell nach dem Schema 60-48-40-34-32-30-28-26-24-22-20-18-16-14-12-10-8-6-4-2. Am Nürburgring werden gleich zwei Mal 60 Punkte für den Sieg vergeben. +++
+++ Wie in der vergangenen Saison haben die Fahrerinnen und Fahrer die Möglichkeit, das Push-to-pass-System einzusetzen, wodurch sich die Leistung des Scirocco kurzzeitig um 50 PS auf 210 kW (285 PS) erhöht. Neu: Im Gegensatz zum Jahr 2012 ist der Einsatz von Push-to-pass in der Qualifikation verboten. Im Rennen ist der Einsatz von Push-to-pass begrenzt: Die aus den ersten drei Reihen gestarteten Fahrerinnen und Fahrer dürfen 15 Mal auf den Extra-Power-Knopf drücken. Die Startreihen vier bis sechs haben 16 Versuche. Den folgenden drei Startreihen ist ein weiterer Versuch gestattet. +++