Volkswagen wahrt Spitzenplätze dank perfekter Teamarbeit
Volkswagen wahrte die Gesamtränge drei und fünf bei der Rallye Dakar zwei Tage vor dem Zielanlauf dank einer perfekten Teamarbeit: Bruno Saby erkämpfte sich im Race-Touareg den zweiten Platz auf der 518 Kilometer langen Prüfung von Kayes in Mali nach Tambacounda im Senegal.
Damit bleibt der Franzose mit Copilot Michel Périn Fünfter der Gesamtwertung. Jutta Kleinschmidt war nach 268 Kilometern gezwungen, einen Defekt an der Lenkung zu reparieren. Mit Hilfe von Teamkollege Robby Gordon und Beifahrer Dirk von Zitzewitz, die nur 14 Minuten später gestartet waren, tauschte das Damen-Team die beschädigten Teile gegen die intakten Baugruppen aus dem Race-Touareg des Amerikaners, der danach seinerseits auf die Hilfe eines in der Lkw-Wertung fahrenden Race-Trucks von Volkswagen angewiesen war. Mit zwei Stunden Zeitverlust bleibt Jutta Kleinschmidt dank dieser eindrucksvollen Teamarbeit weiterhin Dritte der Gesamtwertung bei einer noch ausstehenden, 225 Kilometer langen Gelände-Etappe am Samstag. Mit einer 31 Kilometer langen Abschlussprüfung am Strand endet die Rallye am Sonntag in Dakar.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
„Absolut genial, wie unsere Teams sich untereinander geholfen haben! Bruno bot seine Hilfe an, doch als der Umfang des Schadens klar wurde, fuhr er weiter und verteidigte als Tageszweiter den fünften Gesamtrang. Jutta und Fabrizia haben mit der Hilfe von Robby und Dirk in einer Meisterleistung die Lenkungselemente getauscht und bleiben Dritte. Danke an Robby und Dirk für den tollen Einsatz, die bis zum zweiten Kontrollpunkt Zweite waren und somit ein Top-Ergebnis geopfert haben.“
#310 – Jutta Kleinschmidt (D), 35. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
„Ein riesiges Dankeschön an Robby! Er ist ein sensationeller Mechaniker und hat in weniger als zwei Stunden meine Lenkung gewechselt. Kurz nach einer Wasserdurchfahrt nach 230 Kilometern ist ein ungewöhnlicher Defekt aufgetreten: Die Servo-Wirkung fiel aus, 40 Kilometer später funktionierte die Lenkung gar nicht mehr. Ich bin glücklich, weiterhin Gesamtdritte zu sein. Jetzt will ich nur noch sicher ankommen.“
#307 – Bruno Saby (F), 2. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
„Ein spannender Tag! Von Startplatz zehn aus fuhr ich 150 Kilometer im Staub von Jose Monterde. In den Dörfern mussten wir immer wieder auf 50 km/h abbremsen. Ich hielt bei Jutta, doch wir entschieden, dass es besser sei, wenn Robby ihr hilft. Als Carlos Sousa in einen Unfall mit einem Motorradfahrer verwickelt war, hielten wir ein weiteres Mal kurz. Trotzdem reichte es auf der schnellen, schönen und welligen Prüfung für Platz zwei im Tagesergebnis. Damit behalten wir unseren fünften Gesamtrang.“
Aus dem Volkswagen Biwak
– Hoher Besuch: Der frühere Formel-1-Pilot und ‚Dakar'-Sieger von 1983, Jacky Ickx, besuchte das Volkswagen Werksteam im Etappenziel in Kayes. Der Belgier, der in Afrika Urlaub macht und einen Abstecher zur Rallye Dakar unternahm, ließ sich von Volkswagen Werkspilotin Jutta Kleinschmidt die Technik des Race-Touareg erklären.
– Gesunde Mannschaft: Alle 60 Mitglieder des Volkswagen Werksteams sind auch nach 16 Rallye-Tagen einsatzbereit. „Es gab lediglich Fälle von Durchfall durch die ungewohnte Nahrung“, erklärt Teamärztin Sonja Witten. „Außerdem hatten sich einige Mitarbeiter bei der Abreise in Hannover ein wenig erkältet und die Krankheit verschleppt.“
Drei Fragen an Volkswagen Werkspilot Bruno Saby
Sie liegen kurz vor Ende der ‚Dakar‘ auf Rang fünf. Sind Sie zufrieden?
„Sehr zufrieden, denn das Volkswagen Werksteam hat hier gezeigt, dass wir nicht nur Etappen gewinnen, sondern auch eines Tages siegen können. Ich hatte zwischendurch einen großen Rückstand, deshalb akzeptiere ich, hinter Jutta zu bleiben und ihr zu helfen. Gleichzeitig versuche ich natürlich, meinen fünften Rang abzusichern.“
Die Mannschaft hat sich seit dem vergangenen Jahr vergrößert – wie gut ist sie?
„Ich bin überrascht über die tolle Stimmung, denn viele Mitarbeiter kannten die ‚Dakar‘ vorher nicht. Und es ist eine schwere Rallye, nicht nur für Fahrer, sondern auch für das Team, das viele Kilometer fahren musste. Und trotzdem herrscht hier viel Humor.“
Was haben Sie in der Wüste am meisten vermisst?
„Ich bin jedes Mal überrascht, wie gut sich ein menschliches Wesen an extreme Bedingungen anpassen kann. Am schwierigsten ist für mich der Staub, der sich ständig auf die Haut setzt. Deshalb ist für mich eine Dusche während der Rallye das Kostbarste. Wenn ich nach Hause komme, werde ich mir eine große Portion Meeresfrüchte gönnen.“
Stand nach Etappe 14, Kayes (ML) – Tambacounda (SN); 529/630 km WP 12/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 14, Gesamtzeit
1. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 5:11.03 Std. (8.), 49:46.23 Std.
2. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 5:10.11 Std. (7.) + 26.41 Min.
3. Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (D/I), Volkswagen Race-Touareg, 6:56.25 Std. (35.) + 3:16.17 Std.
4. Giniel de Villiers/Jean-Marie Lurquin (ZA/B), Nissan Pick-up, 5:01.53 Std. (3.) + 4:06.22 Std.
5. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race-Touareg, 4:59.24 Std. (2.) + 8:48.18 Std.
6. Nani Roma/Henri Magne (E/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 5:04.55 Std. (4.) + 9:09.03 Std.
7. Carlos Sousa/Thierry Delli-Zotti (P/F), Nissan Pick-up, 5:14.01 Std. (10.) + 10:04.27 Std.
8. Thierry Magnaldi/Jean-Paul Forthomme (F/B), Buggy Honda, 5:06.00 Std. (5.) + 11:06.58 Std.
9. Jose Luis Monterde/Rafael Tornabell (E/E), BMW X5, 5:12.38 Std. (9.) + 13:16.37 Std.
10. Ramon Dalmau/Enric Oller (E/E), Tot Curses, 5:54.27 Std. (16.) + 18:48.46 Std.
12. Robby Gordon/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race-Touareg, 7:39.03 Std. (55.) + 20:55.48 Std.