Positive ‚Dakar’-Zwischenbilanz von Volkswagen
Jutta Kleinschmidt auf dem dritten Gesamtrang, zwei Etappensiege, zwischenzeitliche Führung für Robby Gordon und Bruno Saby, alle vier Race-Touareg noch im Wettbewerb – Volkswagen zieht am Ruhetag der Rallye Dakar in Atar in Mauretanien eine positive Zwischenbilanz.
Vor der letzten Woche dieses Wüsten-Klassikers, in dem mit 2.880 Wertungsprüfungs-Kilometern noch fast drei Fünftel der gewerteten Distanz zurückgelegt werden muss, bevor am 16. Januar Dakar im Senegal erreicht wird, ist für die deutsche Volkswagen Werksfahrerin Jutta Kleinschmidt und ihre italienische Copilotin Fabrizia Pons eine Spitzenplatzierung in Reichweite. Mit dem von einem 260 PS starken 2,5-Liter-Fünfzylinder-TDI-Dieselmotor angetriebenen Race-Touareg verbesserte sich das Damen-Duo seit der Überfahrt nach Afrika am 2. Januar vom neunten auf den dritten Rang, den es seit der sechsten Etappe am Mittwoch erfolgreich verteidigt. Gerade unter schwierigsten Bedingungen wie beispielsweise im Sandsturm auf der Marathon-Etappe am Donnerstag spielt die deutsche ‚Dakar'-Siegerin von 2001 ihre große Erfahrung und ihre umfassenden Wüsten-Kenntnisse aus, um mit kontrolliertem Risiko ihre Chancen zu wahren.
Für Aufsehen in jeder Hinsicht sorgt Neuverpflichtung Robby Gordon. Der US-Star aus der NASCAR-Serie gewann mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz die erste und die vierte Etappe und beweist auch in der Wüste, beispielsweise mit Rang drei am neunten Tag, sein Können. Auf der sechsten Etappe überschlug sich der 36-jährige Gordon mehrfach, blieb aber wie sein „Co“ unverletzt und konnte den Wettbewerb nach mehrstündigem Zeitverlust fortsetzen. Wie Gordon, der die Wertung an den ersten beiden und am vierten Rallye-Tag anführte, setzte sich auch Bruno Saby mit seinem französischen Landsmann Michel Périn an die Spitze des Gesamtklassements, und zwar am Ende der ersten wirklichen Wüstenprüfung auf Etappe 6. Tags darauf aber wurde er vom Pech heimgesucht und verlor viel Zeit nach einer unsanften Landung bei einem Sprung und als er sich im Sand festfuhr. Saby/Périn rangieren als Neunte jedoch immer noch unter den zehn Besten. Die Finnen Juha Kankkunen und Juha Repo büßten ihre Chancen auf der siebten Etappe ein, als sie sich im tückischen Kamelgras eine Radaufhängung am Race-Touareg zerstörten und 15 Stunden verloren.
Alle vier Race-Touareg überzeugen bisher durch enorme Robustheit und Zuverlässigkeit und sind unverändert im Wettbewerb – und das bei einer Ausfallquote von bisher 48 Prozent im gesamten Teilnehmerfeld. In der verbleibenden Rallye-Woche wird Kankkunen – wie schon auf der neunten Etappe – Saby unterstützen, während Robby Gordon Jutta Kleinschmidt hilft. Damit ist das Team um Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen gut aufgestellt für die letzten sieben Etappen.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
„Wir sind zufrieden, denn wir haben drei Mal geführt, zwei Mal mit Robby Gordon, dann mit Bruno Saby. Der Unfall von Robby hat gezeigt, wie stabil der Race-Touareg ist. Zum Ruhetag sind alle vier Autos noch im Wettbewerb. Die Veranstaltung ist sehr gut organisiert, der Start in Barcelona war toll. Die Rallye bleibt spannend bis zum Ende.“
#310 – Jutta Kleinschmidt (D), 3. Platz Gesamt-Wertung
„Ich bin glücklich, unser Race-Touareg ist bis jetzt tadellos gelaufen. Wir hatten nicht einen einzigen Defekt. Das gesamte Team arbeitet exzellent. Doch bis jetzt ist nicht einmal die Hälfe der Rallye gelaufen, die harten Etappen kommen noch. Vor allem die Schleife am Montag rund um Atar wird sehr schwierig.“
#307 – Bruno Saby (F), 9. Platz Gesamt-Wertung
„Meine Bilanz nach einer Woche fällt positiv aus. Die Rallye war bisher sehr gut für Volkswagen. Die Marke hat gezeigt, dass sie eines Tages gewinnen kann. Der Race-Touareg ist toll, das Team ebenso. Die Mannschaft hat seit dem vergangenen Jahr viel verbessert. Unser Ziel ist es, weit vorne anzukommen und das Auto weiter zu entwickeln.“
#317 – Robby Gordon (USA), 21. Platz Gesamt-Wertung
„Die Rallye startete sehr gut. Doch wir haben etwas zu viel Druck gemacht, hatten den Unfall und haben uns später festgefahren und dabei die Kupplung beschädigt. Die Dakar ist der härteste Wettbewerb meiner Karriere. Ich möchte noch einige Etappen gewinnen und einen Platz unter den ersten 15 erreichen. Und im nächsten Jahr möchte ich siegen.“
#313 – Juha Kankkunen (FIN), 42. Platz Gesamt-Wertung
„Bei meiner ersten Dakar wurde 1988 noch die doppelte Distanz absolviert, aber die Rallye war nicht so hart und anspruchsvoll wie in diesem Jahr. Bei der Marathon-Etappe sind wir am Donnerstag lange Zeit in der Dunkelheit gefahren. Damals war die Rallye so organisiert, dass selbst Privatiers die Etappe bei Tageslicht beenden konnten.“
Stand nach Etappe 9, Tidjikja (MR) – Atar (MR); 361/399 km WP 7/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 9, Gesamtzeit
1. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 4:54.10 Std. (2.), 22:45.57 Std.
2. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 4:52.39 Std. (1.) + 20.01 Min.
3. Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (D/I), Volkswagen Race-Touareg, 5:11.52 Std. (4.) + 40.26 Min.
4. Carlos Sousa/Thierry Delli-Zotti (P/F), Nissan Pick-up, 5:40.40 Std. (8.) + 2:39.19 Std.
5. Giniel de Villiers/Jean-Marie Lurquin (ZA/B), Nissan Pick-up, 5:23.16 Std. (7.) + 3:03.02 Std.
6. Hiroshi Masuoka/Andreas Schulz (J/D), Mitsubishi Pajero Evolution, 5:16.29 Std. (5.) + 3:52.19 Std.
7. Stéphane Henrard/Antonia de Roissard (B/F), Buggy Volkswagen, 6:02.20 Std. (12.) + 3:56.01 Std.
8. Nani Roma/Henri Magne (E/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 8:45.03 Std. (63.) + 6:20.00 Std.
9. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race-Touareg, 7:53.22 Std. (49.) + 6:53.22 Std.
10. Thierry Magnaldi/Jean-Paul Forthomme (F/B), Buggy Honda, 5:41.40 Std. (9.) + 6:59.48 Std.
21. Robby Gordon/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race-Touareg, 5:10.08 Std. (3.) + 12:04.11 Std.
42. Juha Kankkunen/Juha Repo (FIN/FIN), Volkswagen Race-Touareg, 7:05.48 Std. (27.) + 18:55.24 Std.