Zandvoort: Zweiter Sieg für Spitzenreiter Constantin Dressler

Constantin Dressler aus Göttingen gewann den siebten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup im niederländischen Zandvoort

Zweiter Saisonsieg und Führung gefestigt: Constantin Dressler aus Göttingen gewann den siebten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup im niederländischen Zandvoort knapp vor seinen Titelrivalen Andreas Simonsen (Schweden) und Andreas Pfister (Obersfeld).

So baute Dressler (283 Punkte) seinen Vorsprung in der Gesamtwertung gegenüber Simonsen (257), Pfister (235) und Stian Paulsen (Norwegen/221) aus. Lokalmatadorin Sheila Verschuur (Niederlande) erkämpfte bei ihrem Gaststart den fünften Rang hinter Shane Williams aus Südafrika. Die „Rookie“-Wertung ging zum zweiten Mal an Darius Röhling (Wiesbaden), der auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs als Achter ins Ziel kam. Das Rennen wurde durch ein auf der Strecke stehen gebliebenes Fahrzeug vorzeitig beendet und nach zehn von zwölf Runden gewertet.

Der Start geriet zur Schlüsselszene: Constantin Dressler kam etwas besser weg als der Trainingsschnellste Simonsen und übernahm vor der ersten Kurve die Spitze. „Das hatte ich mir vorher erhofft“, berichtete Dressler. „Startplatz zwei ist in Zandvoort nicht schlechter als die Pole-Position, da man auf der inneren Spur zur ersten Kurve seinen Gegner sehr gut ausbremsen kann.“ Von da an drehte das Führungstrio bestehend aus Dressler, Simonsen und Pfister unbeirrt seine Runden. „Wir lagen von den Zeiten her extrem eng beieinander. Überholen war praktisch unmöglich“, analysierte Pfister. Bei Simonsen kam über Platz zwei keine rechte Freude auf. „Ich wollte dieses Rennen unbedingt gewinnen, aber ich hatte mit starkem Untersteuern zu kämpfen“, verriet der 17-jährige Schwede. „Wenn ich Constantin in der Meisterschaft noch abfangen will, müssen in den nächsten Rennen Siege her.“ Constantin Dressler will sich trotz des Polsters von 26 Punkten nicht ausruhen. „Es kommen noch drei Rennen – da ist noch viel möglich“, so der 18-Jährige.

Auch im Lager der Neueinsteiger bleibt alles offen: In der „Rookie“-Wertung führt weiterhin Stefan Kolb (232 Punkte), aber Darius Röhling konnte den Abstand deutlich verkürzen. „Es war ein gutes Gefühl, hier mit den erfahrenen Piloten zu kämpfen. Denn es zeigt, dass ich Einiges dazu gelernt habe“, so Röhling. „Bei den nächsten Rennen gilt das Motto: Punkten, punkten und nochmals punkten, um die Rookie-Wertung zu gewinnen.“

Für die vier Gaststarter ging es am DTM-Wochenende nicht ums Punktesammeln: „Es hat riesig viel Spaß gemacht – ich hatte tolle, faire Duelle“, freute sich TV-Sprecher und Kabarettist Rob Kamphues. Sheila Verschuur reihte sich auf Anhieb in die Spitze ein. „Der Polo-Cup ist eine tolle Meisterschaft, ich würde glatt wiederkommen“, sagte die 21-Jährige aus Amsterdam. Auch Jørn Vestergaard und Jacob Ludvigsen aus dem dänischen Volkswagen Polo Cup genossen den Gaststart in Zandvoort. „Jetzt freuen wir uns auf den Gegenbesuch aus Deutschland“, erklärten die beiden Dänen einstimmig.

Zandvoort: Pole-Position für Simonsen – Sheila Verschuur in Reihe zwei

Zweite Pole-Position für Andreas Simonsen: Der 17-jährige Schwede eroberte im niederländischen Zandvoort den besten Startplatz für das siebte Rennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup.

Die Entscheidung war extrem knapp, mit nur 15 Tausendstelsekunden Rückstand fuhr Tabellenführer Constantin Dressler auf Rang zwei vor Andreas Pfister aus Obersfeld. Einen glänzenden Einstand feierte Gaststarterin Sheila Verschuur: Der „Lokalmatadorin“ gelang der Sprung auf Startplatz vier. Als schnellster Teilnehmer der „Rookie“-Wertung erzielte Bastian Graber aus Niddatal Rang neun vor Darius Röhling aus Wiesbaden.

„Weniger ist manchmal mehr“, lautete das Motto von Andreas Simonsen: Während seine unmittelbaren Meisterschafts-Konkurrenten im Zeittraining jeweils 13 Runden abspulten, kam der Nachwuchspilot aus Göteborg mit gerade einmal vier Umläufen aus. Dann parkte er seinen Renn-Polo in der Boxengasse und beobachtete den Zeitenmonitor. „In Zandvoort werden die Reifen extrem stark belastet – daher sollte man mit Ihnen sehr sparsam umgehen. Mir gelang sofort eine ziemlich perfekte Runde und ich war mir sicher, damit in Reihe eins zu stehen“, berichtete Simonsen. Er behielt recht und hofft nun auf trockene Bedingungen am Sonntag. „Ich will gewinnen, um den Punkterückstand auf Constantin Dressler zu verkürzen. Im Trockenen habe ich die besseren Reifen, aber er hat im Regen mehr Erfahrung.“ Dressler zeigte sich entspannt: „Das ist eine prima Ausgangslage. Wenn ich hinter Andreas als Zweiter ins Ziel komme, bleibe ich auf jeden Fall mit zwei Punkten Vorsprung Tabellenführer“, rechnete der 18-Jährige vor. Sein direkter Verfolger in der Gesamtwertung leistete sich indes einen Patzer: Der Norweger Stian Paulsen kam nicht über Rang acht hinaus und muss im Rennen kräftig aufholen.

Sheila Verschuur übertraf ihre eigenen Erwartungen. „Ich wusste, dass im Polo-Cup alle kräftig Gas geben. Aber ich kenne die Strecke natürlich wie meine Westentasche“, so die 21-Jährige aus Amsterdam. Der größte Unterschied zwischen ihrem gewohnten Seat Ibiza Cupra und dem Renn-Polo im „Dakar 2008“-Design: „Die Slicks bieten enorm viel Grip, wir fahren sonst Profil-Reifen.“ Für das Rennen hat sich die Angestellte der niederländischen Armee einiges vorgenommen: „Natürlich wäre es toll, wenn ich noch ein paar Plätze gut machen könnte. Aber der Spaß ist das Wichtigste und ich will nicht in die Meisterschaft eingreifen.“ Ihr Landsmann Rob Kamphues startet aus der elften Reihe ins Rennen. „Dank der Datenanalyse habe ich mich gegenüber dem freien Training deutlich verbessert. Ich konnte am Laptop genau sehen, wo ich Zeit verloren habe“, erläuterte der TV-Sprecher, Kabarettist und Hobby-Rennfahrer. Für die dänischen Gaststarter Jacob Ludvigsen und Jørn Vestergaard stand das Kennenlernen der Strecke im Vordergrund. „So schnelle und flüssige Kurse haben wir im dänischen Polo-Cup leider nicht. Aber es ist toll, dank des Austausch-Programms hier dabei zu sein“, meinte der 25-jährige Ludvigsen.

Rennsport international: Polo-Cup an der holländischen Küste

28 Renn-Polo, sieben Nationen, zwei schnelle Damen: Das siebte Rennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup im niederländischen Zandvoort verspricht erstklassigen Sport, viel Abwechslung und eine eindrucksvolle Kulisse.

Gleich vier Fahrer kämpfen um die Spitze in der Gesamtwertung, dazu messen sich vier Gastfahrer mit den 24 ausgesuchten Talenten der „Tourenwagen-Schule“. Mit Sheila Verschuur aus Nijmegen (Niederlande) wird eine zweite junge Dame vor etwa 80.000 erwarteten Besuchern dabei sein und gemeinsam mit Marleen Seilheimer aus Mettenheim gegen die starke männliche Konkurrenz antreten.

„Ein tolles Starterfeld, eine knappe Gesamtwertung und eine einzigartige Strecke – das sind beste Zutaten für ein spannendes Rennwochenende. Der Kurs von Zandvoort wirkt malerisch, ist allerdings höchst anspruchsvoll, gerade für unsere jungen Nachwuchsfahrer. Die vielen unterschiedlichen Kurven sind eine echte Herausforderung und verlangen eine sehr präzise Linienwahl“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Sechs Rennen, vier verschiedene Sieger: Constantin Dressler aus Göttingen, der Norweger Stian Paulsen, Andreas Simonsen aus Schweden und Andreas Pfister aus dem bayrischen Obersfeld machten alle bisherigen Saisonrennen unter sich aus und bilden die enge Spitze in der Gesamtwertung. Die Siegerliste könnte in Zandvoort noch länger werden: Fahrer wie Shane Williams (Südafrika), Niclas Olsson (Schweden) oder Alexander Rambow (Zehdenick) verpassten ihren ersten Triumph bislang nur knapp. Mit besonderer Motivation geht auch der 19 Jahre alte Laurent Calkoen an den Start: Der gebürtige Südafrikaner, der auch die niederländische Staatsangehörigkeit besitzt, lebt und studiert in Den Haag und erlebt somit sein Heimrennen. Calkoen fährt mit weiblicher Unterstützung: Seine zwei Jahre ältere Schwester Claudine analysiert seine Fahr-Daten, arbeitet an der Abstimmung seines Renn-Polo und zeigt ihm während der Trainings und Rennen die Rundenzeiten an – im Motorsport sonst eine typische Männerrolle.

Zusätzlich am Start: Oranje & Danish Dynamite

Die festen Polo-Cup-Teilnehmer erwarten zusätzliche Konkurrenz: Für „Oranje“ die niederländischen Gaststarter Sheila Verschuur, sonst im Seat Supercopa unterwegs, und Rob Kamphues, im Hauptberuf TV-Sprecher und Kabarettist. Außerdem dabei: Als „Danish Dynamite“ im Doppelpack treten mit Jacob Ludvigsen und Jørn Vestergaard die beiden Spitzenreiter des dänischen Polo-Cup zum Vergleich an. „Das Austausch-Programm ist eine tolle Gelegenheit, viele neue Leute, einen anderen Renn-Polo und eine legendäre Strecke kennen zu lernen“, so der 25 Jahre alte Ludvigsen. Vestergaard ergänzt: „In Dänemark fahren wir einen sehr ähnlichen Polo, der allerdings einen Turbomotor mit 30 PS mehr Leistung besitzt. Ich bin gespannt, ob sich die beiden Autos deutlich unterscheiden – Spaß machen bestimmt beide.“
ADAC Volkswagen Polo Cup: Die „Tourenwagen-Schule“

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – seinerzeit noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. 16 bis 24 Jahre beträgt das Einstiegsalter der Teilnehmer, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Einstieg qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet im Polo-Cup über den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Renn-Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und unter den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2007 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an acht DTM-Wochenenden. Für das „Schuljahr 2008“ sichten ADAC und Volkswagen schon bald neue Talente. Anmelde-Unterlagen sind auf www.volkswagen-motorsport.com abrufbar.

Punktestand Fahrer-Wertung nach sechs von zehn Rennen
1. Constantin Dressler (Göttingen), 223 Punkte; 2. Stian Paulsen (Norwegen), 221; 3. Andreas Simonsen (Schweden), 209; 4. Andreas Pfister (Obersfeld), 195; 5. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 120; 6. Shane Williams (Südafrika), 111; 7. Alexander Rambow (Zehdenick), 106; 8. Niclas Olsson (Schweden) und Laurent Calkoen (Südafrika), je 96; 10. Sebastian Voges (Beckum), 94; 11. Stefan Kolb (Karlsruhe), 85; 12. Nico Bastian (Hemsbach), 84; 13. Elia Erhart (Röttenbach), 73; 14. Felipe Fernández Laser (Uelzen), 66; 15. Darius Röhling (Wiesbaden), 63; 16. Malte Sandmeyer (Oberndorf) und Jaro Bapp (Friolzheim), je 60; 18. Bastian Graber (Niddatal), 58; 19. Michael Schöch (Österreich), 56; 20. Heiko Gerth (Niedernwöhren), 51; 21. Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr) und Thomas Kern (Füssen), je 40; 23. Markus Kern (Füssen), 32; 24. Julian Nager (Langenbach), 17.

Punktestand Rookie-Wertung nach sechs von zehn Rennen
1. Stefan Kolb, 212 Punkte; 2. Darius Röhling und Elia Erhart, je 166; 4. Felipe Fernández Laser, 158; 5. Bastian Graber, 154; 6. Jaro Bapp, 150; 7. Malte Sandmeyer, 141; 8. Thomas Kern, 139; 9. Heiko Gerth, 128; 10. Tim Kuhlmann, 88; 11. Markus Kern, 83; 12. Julian Nager, 66.

Polo Cup: Constantin Dressler in Japan auf dem Siegerpodium

Der 18 Jahre alte Nachwuchsrennfahrer eroberte bei seinem Gaststart im Volkswagen Golf GTI Cup im japanischen Motegi einen Platz auf dem Siegerpodium.

Internationaler Erfolg für Constantin Dressler: Der 18 Jahre alte Nachwuchsrennfahrer eroberte bei seinem Gaststart im Volkswagen Golf GTI Cup im japanischen Motegi einen Platz auf dem Siegerpodium.

Als Dritter ins Rennen gegangen lieferte sich der Göttinger auf nasser Piste ein rundenlanges Duell mit Sportwagen-Profi Akira Iida und verteidigte den dritten Rang erfolgreich bis ins Ziel. Als „Halbzeit-Meister“ des ADAC Volkswagen Polo Cup in Deutschland war Dressler mit der Teilnahme am internationalen Austausch-Programm ausgezeichnet worden.

„Glückwunsch an Constantin Dressler, er hat bei ungewohnten Bedingungen eine starke Leistung gezeigt“, lobte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Dank gilt unseren japanischen Kollegen, die wir ganz herzlich am Nürburgring willkommen heißen werden.“

Dressler zeigte sich nach seinem ersten Fernost-Einsatz sehr zufrieden: „Der Zweikampf mit Akira Iida war sehr spannend, am Ende konnte ich mich noch ein wenig absetzen.“ Nicht nur vom Sport, auch vom Land war er begeistert. „Die Zeit in Japan hat unglaublich viel Spaß gemacht: nicht nur das Rennen, sondern auch die Zusammenarbeit mit den überaus freundlichen Menschen und der abschließende Abstecher nach Tokio – phänomenal!“ Dressler stellte sich problemlos auf den 200 PS starken Golf GTI ein. „Die Erfahrung aus dem Polo-Cup war sehr hilfreich, so konnte ich den Golf genau nach meinem Geschmack auf die recht knifflige Strecke abstimmen. Stabilisator, Fahrzeughöhe und Dämpfer ließen sich einstellen.“ Der Gymnasiast hatte auf Regen gehofft, sein Wunsch wurde in Zeittraining und Rennen erfüllt. „Nasse Bedingungen liegen mir einfach. Der fliegende Start war eine neue Erfahrung für mich, aber danach kam ich prima zurecht.“

Weltumspannendes Volkswagen Austausch-Programm

Neben dem Austausch-Programm mit Japan pflegt Volkswagen Motorsport auch internationale Verbindungen zu China, Dänemark und Südafrika. Hintergrund: Jungen Polo-Cup-Teilnehmern mit besonderen Leistungen wird die Gelegenheit gegeben, zusätzliche Erfahrung im internationalen Motorsport zu sammeln. Als Auszeichnung für die beste eigenständige Pressearbeit wird ein Fahrer aus Deutschland im August ein Gastrennen in China fahren, im September tritt Stefan Kolb, zu Saisonmitte bester „Rookie“, im dänischen Polo-Cup an. Der neue Polo-Cup-Meister und der beste Neueinsteiger fliegen nach Saisonende nach Südafrika und nehmen am dortigen Polo-Cup-Finale teil. Dementsprechend begrüßt der ADAC Volkswagen Polo Cup bei den Läufen in Zandvoort, auf dem Nürburgring und in Hockenheim Gastfahrer aus seinen weltweiten Partner-Serien.

Polo Cup: Nachwuchstalent Constantin Dressler mit Volkswagen nach Japan

Einmalige Gelegenheit für Constantin Dressler: Der Nachwuchs-Rennfahrer aus Göttingen tritt an diesem Wochenende im japanischen Volkswagen Golf GTI Cup an.

Der 18-Jährige ist „Halbzeit-Meister“ im ADAC Volkswagen Polo Cup und wurde dafür von Volkswagen mit dem Gaststart in Motegi belohnt, der Teil eines weltumspannenden Austausch-Programms für Nachwuchs-Rennfahrer ist. Dressler wechselt für den Einsatz in Fernost aus seinem 150 PS starken Renn-Polo in einen seriennahen Golf GTI mit 200 PS und DSG-Doppelkupplungsgetriebe.

„Unser Austausch-Programm hat mehrere Ziele: Die jungen Talenten sollen zusätzliche Motorsport-Erfahrung sammeln, sich dabei auf ungewohntem Terrain bewähren und auch neben der Strecke viele neue Eindrücke erhalten. Volkswagen bietet mit zahlreichen Markenpokal-Serien rund um den Globus eine ausgezeichnete Bühne“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. Der 17 Jahre alte Schwede Andreas Simonsen, der ursprünglich ebenfalls für den Gaststart vorgesehen war, musste auf das Rennen schweren Herzens verzichten: Anders als in Europa gibt es in Japan keine Sonder-Lizenzen für Nachwuchsfahrer unter 18 Jahren. „Es tut uns sehr leid für Andreas Simonsen, dass er diesen Gaststart nicht absolvieren kann. Wir werden alles daran setzen, ihm einen alternativen Gaststart zu ermöglichen“, erklärte Nissen.

Für Constantin Dressler ist der Exkurs in den Nordosten Japans eine gänzlich neue Erfahrung. „Ich war noch nie zuvor in Asien und bin schon sehr gespannt“, sagt der Spitzenreiter des deutschen Polo-Cup. Fahrerisch sollte dem groß gewachsenen Niedersachsen die Umstellung leicht fallen, schließlich fährt er auch privat einen Golf GTI. Dressler: „Ich sollte mich eigentlich sofort wohl fühlen – allerdings habe ich noch nie ein rechts gelenktes Auto gefahren. Zum DSG-Getriebe hat mir Stian Paulsen ein paar gute Tipps gegeben.“ Der Norweger Stian Paulsen, im deutschen Polo-Cup einer der Konkurrenten Dresslers, hatte im vergangenen Jahr als Gaststarter in Japan den dritten Platz belegt. Auf der Rennstrecke von Motegi – der „Twin-Ring“ umfasst neben dem 4,8 Kilometer langen Straßenkurs auch ein überhöhtes Oval – hat Dressler schon einige Runden gedreht: „Auf der PlayStation konnte ich die Strecke sogar im Golf GTI üben und mir schon ein paar Schlüsselstellen genauer ansehen“, verrät Dressler, der vor dem Rennen am Samstag noch drei „echte“ Trainingssitzungen absolvieren wird. „Ich werde jeden Meter genießen. Für diese einmalige Gelegenheit möchte ich mich natürlich mit einem guten Ergebnis bedanken“, schickt Dressler voraus.

Neben dem Austausch-Programm mit Japan bestehen auch internationale Kooperationen mit China, Dänemark und Südafrika. Als Auszeichnung für die beste eigenständige Pressearbeit wird ein Polo-Cup-Teilnehmer aus Deutschland im August ein Gastrennen in China fahren, im September tritt Stefan Kolb, zu Saisonmitte bester „Rookie“, im dänischen Polo-Cup an. Der neue Polo-Cup-Meister und der beste Neueinsteiger werden nach Saisonende nach Südafrika fliegen.

Dementsprechend begrüßt der ADAC Volkswagen Polo Cup bei den Läufen in Zandvoort, auf dem Nürburgring und in Hockenheim Gäste aus seinen weltweiten Partner-Serien.

Polo-Cup-Junioren gewinnen Gaststarts in Japan und Dänemark

Reisen bildet – und das gilt auch für Motorsport-Junioren. Mit Gaststarts in Japan und Dänemark fällt der Startschuss für das internationale Volkswagen Austausch-Programm 2007.

Drei Piloten, die in der ersten Saisonhälfte im ADAC Volkswagen Polo Cup die Nase vorne hatten, bekommen als Belohnung für ihre guten Leistungen die Gelegenheit, Erfahrung auf internationaler Bühne zu sammeln. Die „Halbzeitmeister“ Constantin Dressler aus Göttingen und der Schwede Andreas Simonsen treten am 20./21. Juli als Gaststarter im japanischen Volkswagen Golf GTI Cup an. Als bester „Rookie“ bestreitet der Karlsruher Stefan Kolb einen Lauf zum dänischen Polo-Cup. Im Gegenzug starten Piloten aus Japan und Dänemark bei Rennen zur deutschen Serie.

„Das Austausch-Programm verbindet die weltweiten Volkswagen Rennserien miteinander und bietet den jungen Teilnehmern die Gelegenheit, wertvolle Erfahrungen über den ,Cockpit-Rand‘ hinaus zu machen. Internationalität ist im professionellen Motorsport selbstverständlich, daher sind auch solide Sprachkenntnisse und ein sicheres Auftreten sehr wichtig. Darin können sich die ,Austausch-Schüler‘ bei ihren Gasteinsätzen in anderen Ländern sehr gut üben“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Eigentlich sollte nur ein Polo-Cup-Teilnehmer nach Japan reisen – aber da Constantin Dressler und Andreas Simonsen sich zur Saisonhalbzeit punktgleich die Tabellenspitze teilen, schickt Volkswagen gleich beide Nachwuchsfahrer für das Rennen am 20./21. Juli nach Motegi. „Ich habe schon jetzt ein Kribbeln im Bauch“, erklärt der 18 Jahre alte Dressler. „Das ist eine tolle Chance, über die ich mich sehr freue. Ich hoffe, dass ich mich dafür mit einem guten Ergebnis bedanken kann. Allerdings haben Jimmy Johansson und Stian Paulsen in den vergangenen zwei Jahren gut vorgelegt“. Die beiden Skandinavier, die ihre Gaststarts als Auszeichnung für ihre gelungene Pressearbeit erhalten hatten, schlossen im seriennahen Volkswagen Golf GTI mit einem Sieg beziehungsweise einem dritten Platz ab. Ein japanischer Pilot wird zum Gegenbesuch am 1. und 2. September im Polo-Cup auf dem Nürburgring starten.

Die Kooperation mit dem dänischen Volkswagen Polo Cup erlebt ihre Premiere am 8./9. September auf dem Jyllands Ringen. In der neu geschaffenen Serie werden grundsätzlich die gleichen Renn-Polo wie in Deutschland eingesetzt, die allerdings über den 1,8 Liter großen und 180 PS starken Turbo-Motor aus dem Polo GTI Cup-Edition verfügen. „Ich bin sehr gespannt auf das Rennwochenende in Dänemark und freue mich sehr“, erklärte Kolb. Begleitet wird der „Motorsport-Schüler“ von seinem „Lehrer“: Benedikt große Darrelmann, Volkswagen Chefinstruktor im ADAC Volkswagen Polo Cup, gibt für ein Wochenende ein Comeback als Rennfahrer. Zwei dänische Piloten werden sich im niederländischen Zandvoort am 28./29. Juli mit den Teilnehmern des deutschen Polo-Cup messen.

Technische Daten Volkswagen Polo (Deutsche Cup-Version)

Technische Daten Volkswagen Polo (Deutsche Cup-Version)

Motor

Bauweise
Reihen-Vierzylinder-Ottomotor mit FSI-Benzindirekteinspritzung, vier Ventile pro Zylinder, zwei obenliegende Nockenwellen

Hubraum
1984 cm³

Leistung
110 kW (150 PS) bei 6.000 Umin-1

Drehmoment
200 Nm bei 3.500 Umin-1

Motormanagement
Bosch MED9 mit E-Gas

Auspuffanlage
angepasste Abgasführung mit Fächerkrümmer, Sport-Katalysator

Kraftstoff
Aral ultimate

Kraftübertragung

Getriebe
Frontantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe, angepasste Übersetzung und Gangräder, Leichtbau-Schwungrad, Differenzialsperre

Kupplung
Hydraulisch betätigte Sintermetall-Renn-Kupplung

Fahrwerk

Vorderachse
McPherson-Federbeinachse mit Dreieckslenker

Hinterachse
Verbundlenkerachse mit Längslenkern

Dämpfer/Federn
Gewinde-Fahrwerk, Dämpfer in Zug- und Druckstufe auf Renneinsatz abgestimmt

Lenkung
elektro-hydraulisch unterstützte Zahnstangenlenkung

Bremsanlage
ATE-Rennsport-ABS, ATE-Zweikolben-Faustsattel-
Scheibenbremsen vorne, innenbelüftet, ø 334 mm,
Einkolben-Faustsattel-Scheibenbremsen hinten, ø 232 mm

Räder
RH-Leichtmetallfelgen, Größe 7,5 x 17 Zoll ET43

Reifen
Dunlop 200/605-17 (Slick- und Regenreifen)

Karosserie

Aufbau
selbst tragende Karosserie, Überrollkäfig, Aerodynamik-Kit

Cockpit
Airbag-Sportlenkrad, Rennsitz mit gepolstertem Kopfprotektor, Feuerlöschanlage, Aim-Memotec-Datenaufzeichnung

Dimensionen

Länge/Breite/Höhe
3.897/1.670/1.420 mm

Spurweite
1.455 mm vorne, 1.415 mm hinten

Radstand
2.460 mm

Leergewicht
1.060 kg

Fahrleistungen

Vmax
215 km/h

Zwischenbilanz für Volkswagens schnellsten Auszubildenden
Motorsport als Motivation

Motorsport motiviert: Nach sechs von zehn ADAC Volkswagen Polo Cup-Rennen zogen die Schirmherren von „ProTalent“, Dr. Horst Neumann, Personalvorstand der Volkswagen Aktiengesellschaft, und Bernd Osterloh, Vorsitzender des Gesamt- und Konzern-Betriebsrats der Volkswagen Aktiengesellschaft, zusammen mit Heiko Gerth, dem Sieger der Talent-Suche und Auszubildenden zum Gießerei-Mechaniker im Werk Hannover, diese Zwischenbilanz.

„Ausbildung und Mitarbeiterentwicklung haben bei Volkswagen einen hohen Stellenwert. Der Wettbewerb „ProTalent“ fördert Motivation, Engagement und Leidenschaft für Autos. Das gilt nicht nur für den Gewinner, sondern für alle Auszubildenden, die an der Talentsuche teilgenommen haben“, sagte Dr. Neumann. „Mit „ProTalent“ wollten wir unseren
technikbegeisterten Auszubildenden die Möglichkeit für ein außergewöhnliches Fahrerlebnis bieten. Dem Besten von ihnen, Heiko Gerth, wünschen wir für seine Rennen weiterhin Rennspaß pur und viel Erfolg“, sagte Osterloh. Gerth ist sich bewusst, dass seine Teilnahme am Polo Cup eine einzigartige Chance ist.

„Ich gebe an jedem Rennwochenende mein Bestes.“ Die Anfangsphase sei schon herausfordernd gewesen, sagt er. Zur Saisonhälfte schaffte Gerth bereits einmal den Sprung unter die besten Zehn. Seine Ausbildung meistert er mit genauso viel Engagement, da er voraussichtlich aufgrund seiner guten Leistungen seine Lehrzeit verkürzen kann.

„ProTalent“ hatte schon beim Start im März für Begeisterung bei den Auszubildenden des Unternehmens gesorgt. Mehr als 1000 junge Menschen hatten an sechs deutschen Volkswagen Standorten an der Sichtung für den Polo Cup teilgenommen. Der Wettbewerb wurde gemeinsam von Volkswagen Motorsport und Volkswagen Coaching initiiert.

Norisring: Paulsen in der letzten Kurve zum Sieg – Dressler Tabellenführer

Aufregend von der ersten bis zur letzten Kurve: Stian Paulsen gewann den packenden sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürnberger Norisring.

Mit einem beherzten Ausbremsmanöver in der letzten Kurve schnappte der 19-jährige Norweger dem bis dahin führenden Constantin Dressler (Göttingen) den Sieg noch weg. Den dritten Rang eroberte Shane Williams von Startplatz elf aus. In der Gesamtwertung liegt Constantin Dressler nun alleine an der Spitze, dicht gefolgt von Stian Paulsen und Andreas Simonsen (Schweden). Der Wiesbadener Darius Röhling gewann als Achter erstmals die „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger.

„Das war Rennsport vom Feinsten. Unsere jungen Teilnehmer haben einmal mehr bewiesen, dass 150 PS völlig ausreichen, um die DTM-Zuschauer mit erstklassigem und fairem Sport zu begeistern“, sagte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Der Star der ersten Kurve hieß Shane Williams: Während sich die Spitzengruppe ohne Verschiebungen sauber in die erste Kurve einfädelte, überrumpelte der 20-Jährige sieben seiner Konkurrenten auf der Außenbahn. „Ich wollte dem großen Gedränge aus dem Weg gehen. Als alle innen anbremsten und sich gegenseitig aufhielten, konnte ich locker außen herum vorbei ziehen. Das war ein Spaß“, sagte Williams mit schelmischem Lächeln. Nach einigen Zweikämpfen mit Simonsen, Pfister und Bastian festigte Williams Rang drei hinter dem enteilten Führungsduo bestehend aus Dressler und Paulsen. „Ich war überrascht von meinem eigenen Tempo und guter Dinge, die Spitze zu behaupten“, meinte Dressler. Nach einer Safety-Car-Phase, bedingt durch ein stehen gebliebenes Fahrzeug in der Dutzendteich-Kehre, wurde das Rennen zwei Runden vor Schluss wieder frei gegeben. Paulsen zeigte sich im letzten Umlauf entschlossen: „Ich wollte den Sieg unbedingt und habe alles riskiert. Neben Constantin war nicht viel Platz, aber es hat gereicht“, verriet der Lackierer nach der Sektdusche. Die Enttäuschung über den verpassten Sieg verflog bei Dressler schnell. „Mit dem Podiumsplatz und der Tabellenführung habe ich erreicht, was ich mir vorgenommen hatte. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennen in Zandvoort, die Strecke liegt mir“, erklärte der Gymnasiast.

Auch Darius Röhling erlebte ein aufregendes Rennen. „Ich bin zum ersten Mal so weit vorne dabei gewesen. Der Druck war groß, aber ich konnte mich behaupten. Leider wurde ich am Ende von einem anderen Auto getroffen, wodurch ich etwas an Boden verloren habe. Die Freude über den ersten ,Rookie‘-Sieg überwiegt aber“, so der 18-Jährige. Stefan Kolb aus Karlsruhe verteidigte mit Platz 10 seine Tabellenführung bei den Neueinsteigern vor Röhling und Elia Erhart aus Röttenbach, der bei seinem Heimspiel Gesamtrang 13 belegte. Felipe Fernández Laser (Uelzen) und Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr) wurden wegen Überholens unter Gelb von der Wertung ausgeschlossen.

Norisring Zeittraining: Constantin Dressler im Regen-Roulette auf Pole

Regen-Roulette auf dem Norisring: Constantin Dressler eroberte mit hauchdünnem Vorsprung die Pole-Position für den sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup.

In einem spannenden Duell auf dem Nürnberger Stadtkurs distanzierte der Göttinger den Norweger Stian Paulsen um den Wimpernschlag von nur 41 Tausendstelsekunden. Mit Platz drei vor Nico Bastian (Hemsbach) und Andreas Simonsen (Schweden) gelang dem Wiesbadener Darius Röhling das beste Trainingsergebnis eines „Rookies“ in der laufenden Saison. Aufgrund extremer Regenfälle wurde das Zeittraining unterbrochen und nach einer rund 20-minütigen Pause fortgesetzt.

„Der starke Regen und die knöcheltiefen Pfützen machten das Zeittraining anfangs unmöglich. Als der Niederschlag nachließ und die Bedingungen besser wurden, haben die Zuschauer ein bis zum Schluss spannendes Zeittraining erlebt. Die Führung hat acht Mal gewechselt, gleichzeitig haben unsere jungen Talente die schwierigen Bedingungen bestens gemeistert“, fasste Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen zusammen.

Von den 24 Polo-Cup-Teilnehmern war viel Geduld gefragt: Erst begann das Zeittraining wegen Räumungsarbeiten 20 Minuten später, dann musste es kurz nach dem Start wegen der zunehmenden Regenfälle ausgesetzt werden. Als die Boxenampel endlich auf Grün sprang, entbrannte sofort der packende Kampf um die Pole Position. Allein Stian Paulsen hatte die Führung drei Mal inne und fuhr insgesamt 24 Runden. „Im Regen kann man viel mehr schnelle Runden drehen, weil die Reifen geringer beansprucht werden. Als die Ideallinie abtrocknete, musste ich ohnehin am Ball bleiben. Die Führungswechsel konnte man vom Cockpit aus gut auf den TV-Leinwänden verfolgen“, schilderte der 19-Jährige aus Fredrikstad. Constantin Dressler konterte immer wieder erfolgreich und hatte am Ende mit seiner Bestzeit von 1.09,377 Minuten die Nase vorne. „Mit meiner zweiten Pole Position habe ich nicht gerechnet, nachdem ich im Freien Training nur Elfter war. Ich hatte insgeheim auf Regen gehofft und wäre nicht traurig, wenn es im Rennen genauso wäre“, so der 18 Jahre alte Schüler, der sich auch mit der Streckenbeschaffenheit auseinander gesetzt hatte: „Der Norisring hat sehr unterschiedliche Oberflächen. Wenn man im Regen nicht auf der richtigen Linie bremst, geht´s schnell einmal geradeaus.“

Mit großer Freude stieg Darius Röhling aus seinem 150 PS starken Renn-Polo. „Mit Platz drei habe ich mich selbst überrascht, auch wenn ich früher schon im Kart gute Ergebnisse im Regen eingefahren habe“, berichtete der 18 Jahre alte Gymnasiast. „Im Rennen könnte ein Platz auf dem Podium möglich sein, aber ich werde es nicht auf Biegen und Brechen versuchen. Die Punkte für die ,Rookie‘-Wertung sind wichtiger.“ Neben Röhling gelang auch den Neueinsteigern Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr), Felipe Fernández Laser (Uelzen) sowie Julian Nager (Langenbach) der Sprung unter die ersten Zehn.

Polo-Cup auf dem Norisring: Bremsen wichtiger als Gas geben

Wer später bremst, ist länger schnell – diese schmissige Motorsport-Devise gilt für die Nachwuchs-Piloten aus dem ADAC Volkswagen Polo Cup am 23./24. Juni ganz besonders.

Das sechste Saisonrennen der DTM-Partnerserie auf dem Nürnberger Norisring verspricht extrem harte Ausbremsmanöver und spannende Windschattenduelle. Dazu eine einmalige Kulisse: Zum einzigen deutschen Stadt-Kurs strömen jedes Jahr über 100.000 Zuschauer, um die Renn-Action hautnah zu erleben.

„Der Norisring zählt zu den großen Traditionskursen und ist seit vielen Jahren nahezu unverändert geblieben. Vor den beiden Spitzkehren ist beim Anbremsen aus hohem Tempo sehr viel Gefühl gefragt, um den optimalen Bremspunkt zu treffen und anschließend möglichst viel Schwung aus der Kurve mitzunehmen. Der Norisring verlangt Fahrer und Auto dabei sehr viel ab“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Neben der sportlichen Fitness der Fahrer – bei 22 Rennrunden muss vor den Spitzkehren 44 Mal mit voller Kraft gebremst werden – ist bei den häufig hochsommerlichen Temperaturen am Norisring vor allen Dingen die Bremsanlage des 150 PS starken Renn-Polo gefordert. Die innen belüfteten, großformatigen Stahlscheiben an der Vorderachse (334 mm Durchmesser) ermöglichen vor den beiden Spitzkehren extrem späte Bremspunkte und werden dabei bis zu 500 Grad Celsius heiß. Auf der teilweise sehr welligen Piste können die 24 Polo-Cup-Talente auf das spezielle Renn-ABS des Cup-Polo vertrauen und mit einem gefühlvollen Fuß den Bremspunkt noch ein wenig näher zum Scheitelpunkt der Kurve verlegen. An der Grundig-Kehre verzögern die Rennsport-Junioren ihre Autos von Tempo 180 binnen 110 Meter auf Stadt gerechte 50 km/h, an der Dutzendteich-Kehre wird von 150 km/h auf etwa 55 km/h herunter gebremst.

Erst Streckenposten, jetzt Rennfahrer: Heimspiel für Elia Erhart

Der 19-jährige Elia Erhart aus Röttenbach erlebt ein waschechtes Heimspiel. Bereits am zurückliegenden Wochenende war der Nachwuchs-Pilot des Veranstalters Motor Sport Club Nürnberg e. V. (MCN) an der Rennstrecke im Einsatz. „Im MCN packt jeder mit an, um den Norisring für den Rennbetrieb fit zu machen. Mein Vater ist für das Fahrerlager verantwortlich, da gibt es immer eine Menge zu tun“, so der Polo-Cup-Neuling, der 2006 noch als Streckenposten fungierte. „Auf mein erstes Rennen auf dem Norisring freue ich mich riesig. Der sechste Platz in der Lausitz gibt mir Auftrieb – ein Platz unter den ersten Zehn wäre toll“, sagt Erhart, der erst kurz vor dem Saisonstart den Zivildienst beendet hatte, passender Weise im Johanniter-Fahrdienst. „Ab dem Herbst lerne ich für das Fach-Abi, danach ist alles offen. Auf jeden Fall möchte ich dem Rennsport treu bleiben.“ Erhart belegt in der „Rookie“-Wertung derzeit den dritten Platz hinter Stefan Kolb (Karlsruhe) und Felipe Fernández Laser (Uelzen). In der Gesamtwertung liegen der Schwede Andreas Simonsen und Constantin Dressler (Göttingen) bei Halbzeit punktgleich an der Spitze.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die „Tourenwagen-Schule“

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – seinerzeit noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. 16 bis 24 Jahre beträgt das Einstiegsalter der Teilnehmer, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Einstieg qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet im Polo-Cup über den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Renn-Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und unter den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2007 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an acht DTM-Wochenenden. Für das „Schuljahr 2008“ sichten ADAC und Volkswagen schon bald neue Talente. Anmelde-Unterlagen sind auf www.volkswagen-motorsport.com abrufbar.

Punktestand Fahrer-Wertung nach fünf von zehn Rennen

1. Andreas Simonsen (Schweden) und Constantin Dressler (Göttingen), je 175 Punkte; 3. Andreas Pfister (Obersfeld), 163; 4. Stian Paulsen (Norwegen), 161; 5. Niclas Olsson (Schweden), 96; 6. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 90; 7. Sebastian Voges (Beckum), 86; 8. Nico Bastian (Hemsbach), 84; 9. Alexander Rambow (Zehdenick), 78; 10. Laurent Calkoen (Südafrika), 72; 11. Shane Williams (Südafrika), 71; 12. Felipe Fernández Laser (Uelzen), 66; 13. Stefan Kolb (Karlsruhe), 63; 14. Elia Erhart (Röttenbach), 57; 15. Michael Schöch (Österreich), 56; 16. Heiko Gerth (Niedernwöhren), 51; 17. Malte Sandmeyer (Oberndorf), 46; 18. Jaro Bapp (Friolzheim), 42; 19. Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr), 40; 20. Bastian Graber (Niddatal), 38; 21. Darius Röhling (Wiesbaden), 37; 22. Thomas Kern (Füssen), 28; 23. Markus Kern (Füssen), 22; 24. Julian Nager (Langenbach), 17.

Punktestand Rookie-Wertung nach fünf von zehn Rennen

1. Stefan Kolb, 164 Punkte; 2. Felipe Fernández Laser, 158; 3. Elia Erhart, 134; 4. Heiko Gerth, 128; 5. Jaro Bapp, 116; 6. Bastian Graber, 114; 7. Malte Sandmeyer und Thomas Kern, je 111; 9. Darius Röhling, 106; 10. Tim Kuhlmann, 88; 11. Julian Nager, 66; 12. Markus Kern, 57.