Nürburgring: Dänischer Champion Elgaard siegt – Johansson-Serie beendet

Der dänische Tourenwagen-Meister siegt im ADAC Volkswagen Polo Cup: Gaststarter Casper Elgaard gewann den von vielen Zweikämpfen geprägten siebten Lauf zum Polo-Cup auf dem Nürburgring.

Nachdem der Däne schon im Training mit Tabellenführer Jimmy Johansson um die Spitze gerungen hatte, überholte der Routinier das schwedische Talent in der achten Rennrunde und verteidigte die Führung bis ins Ziel. Als bester Deutscher stieg der 18-jährige Niclas Kentenich aus Neuss als Dritter auf das Podium. Während Casper Elgaard seinen Vater und ehemaligen DTM-Piloten Peter deutlich distanzierte (Platz 19), ging das zweite Vater-Sohn-Duell knapp aus: Erst in der elften Runde überholte der ehemalige DTM-Champion Kurt Thiim seinen 17 Jahre alten Sohn Nicki und kam als Fünfter hinter dem Schweden Patrik Olsson ins Ziel.

„Das war ausgezeichneter Motorsport mit vielen harten, aber fairen Duellen. Danke an unsere Gaststarter und ein Kompliment für unsere jungen Piloten“, lobte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Casper Elgaard und Kurt Thiim sind erstklassige Profi-Rennfahrer. Dass unsere Piloten mit ihnen auf Augenhöhe kämpfen können, spricht für das hohe fahrerische Niveau und die enorme Ausgeglichenheit im Polo-Cup.“

Pole-Sitter Johansson und Elgaard lieferten sich einen langen Zweikampf um die Führung. „In den ersten Runden konnte ich Jimmys Linie sehr gut studieren und mir genau überlegen, wo ich angreife“, schilderte Elgaard. Tür an Tür ging es durch mehrere Kurven, bis sich der 28-jährige Däne durchsetzte. „Das war ein tolles Rennen und ein sportlich-fairer Zweikampf mit Johansson. Der Gaststart hat mir viel Spaß gemacht.“ Jimmy Johansson konnte seine Serie von zuletzt vier Siegen in Folge nicht fortsetzen. „Casper war heute für mich nicht zu schlagen. Für die Meisterschaft waren volle Punkte aber umso wertvoller“, erklärte der 22-Jährige, der sich dank seines großen Punktevorsprungs bereits beim nächsten Rennen in Zandvoort vorzeitig den Meistertitel sichern kann.

Direkt hinter der Spitze tobte ein harter Kampf um die weiteren Plätze, den Niclas Kentenich gegenüber Patrik Olsson und Kurt Thiim zu seinen Gunsten entschied. „Der Zug um die Meisterschaft ist zwar abgefahren, aber nun geht es noch um den ,Vize‘-Titel“, erklärte Kentenich, der in der Gesamtwertung nun auf Rang vier rangiert. Der 17 Jahre alte Nicki Thiim erzielte bei seinem Tourenwagen-Debüt den siebten Platz hinter Markus Grünewald (Sonneberg). „Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn, schließlich war es sein erstes Nürburgring-Rennen. Danke an Volkswagen für diesen Gaststart“, sagte Kurt Thiim.

Mit Gesamtrang 14 war Sebastian Voges aus Beckum zum zweiten Mal der beste Neueinsteiger und übernahm damit die Tabellenführung in der „Rookie“-Wertung.

Nürburgring: Johansson zum dritten Mal auf der Pole

Der Schwede Jimmy Johansson erzielte beim siebten Rennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürburgring seine dritte Pole-Position in der laufenden Saison.

Spannendes Duell um Startplatz eins: Der Schwede Jimmy Johansson erzielte beim siebten Rennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürburgring seine dritte Pole-Position in der laufenden Saison.

Mit seiner Bestzeit von 1.52,040 Minuten setzte sich der Tabellenführer nach langem Zweikampf knapp gegen den Dänischen Tourenwagen-Meister Casper Elgaard durch. Der 17 Jahre alte Nicki Thiim, wie Elgaard Gaststarter, erzielte den dritten Startplatz vor Niclas Kentenich aus Neuss, gefolgt von Patrik Olsson aus Schweden und dem ehemaligen DTM-Champion Kurt Thiim. Peter Elgaard belegte Rang 23, womit die beiden dänischen Vater-Sohn-Duelle an den Nachwuchs gingen.

„Das war eines der spannendsten Zeittrainings, die der Polo-Cup erlebt hat. Jimmy Johansson und Casper Elgaard haben lange im Abstand von Hundertstelsekunden um die Pole-Position gekämpft. Erst zum Schluss konnte sich Jimmy entscheidend absetzen“, erklärte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Die Zuschauer dürfen sich auf das Rennen freuen, denn wir haben ein halbes Dutzend Sieganwärter an der Spitze.“

„Das Zeittraining war richtig aufregend. Erst war Casper vorne, dann ich, plötzlich war er bis auf zwei Hundertstelsekunden an mir dran“, berichtete Jimmy Johansson entkräftet. „Seit gut einer Woche kämpfe ich mit einem Grippe-Virus. Ich musste wirklich alles geben, um Casper zu bezwingen.“ Für das Rennen verspricht der 22-jährige Schwede viel Spannung. „Casper ist ein echter Profi und will gewinnen. Aber dafür wird er sich richtig anstrengen müssen: Mein Vorsprung in der Tabelle ist deutlich, darum kann ich durchaus etwas riskieren.“ Elgaard möchte allerdings im Rennen den Spieß umdrehen: „Das Training war ziemlich eng und Platz eins wäre mir natürlich lieber gewesen. Mein Ziel für das Rennen: Zwei Plätze weiter vorne als am Norisring“, verwies der 28-Jährige auf seinen Gaststart im vergangenen Jahr, bei dem er als Dritter auf das Siegerpodest stieg.

Auch Nicki Thiim beeindruckte bei seinem ersten Start im Tourenwagen – und seinem ersten Rennen auf dem Nürburgring. Sein berühmter Vater Kurt zeigte sich begeistert: „Ich bin hier schon unzählige Rennen gefahren und der Junge ist gleich beim ersten Mal schneller als ich“, sagte der DTM-Champion von 1986 schmunzelnd. „Das Konzept des Polo-Cup, allen Teilnehmern durch identische Fahrzeuge gleiche Chancen zu bieten, finde ich klasse. So zeigt sich, wer unabhängig vom Geldbeutel wirklich schnell ist.“

Jason Watt musste sein Gastspiel schweren Herzens absagen: Der ehemalige ITC-Pilot hatte sich bei einem Rennunfall am zurückliegenden Wochenende den rechten Daumen verletzt und bis zuletzt gehofft, doch noch im Polo-Cup antreten zu können.

Nürburgring: Polo-Cup mit vielen Sieg-Anwärtern

Wer stoppt Jimmy Johansson? Der fünfmalige Saisonsieger aus Schweden liegt vor dem siebten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürburgring (19./20. August) souverän an der Spitze der Gesamtwertung.

Doch in der Eifel könnte seine Serie von zuletzt vier Erfolgen hintereinander enden: Johanssons Verfolger sind motivierter denn je und auch die prominenten wie schnellen Gaststarter werden beherzt in den Kampf um den Siegerpokal eingreifen.

„Jimmy Johansson hat sich in der Gesamtwertung einen deutlichen Vorsprung verschafft. Auf seinen Konkurrenten lastet großer Druck: Gewinnt er ein weiteres Mal, ist ihm der Titel kaum mehr zu nehmen“, erklärt Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor.

Christoffer Nygaard, mit Gesamtrang zwei der direkte Verfolger des Spitzenreiters, wartet ungeduldig auf den ersten Sieg: „Nach Platz drei in Oschersleben und Platz zwei am Norisring muss endlich der erste Sieg her“, sagt sich der 20 Jahre alte Renn-Mechaniker. „Jimmy war uns bislang immer einen Schritt voraus. Aber vielleicht gelingt es uns diesmal, den Spieß umzudrehen“, hofft der Däne stellvertretend für seine Mitstreiter. Dabei könnten die in der Eifel möglichen Wetterkapriolen helfen: Das einzige Rennen in diesem Jahr, das Johansson nicht gewann, war das Regenrennen in der Lausitz. Hier ging der Sieg an den 18-jährigen Schweden Patrik Olsson, derzeit Gesamt-Dritter. Auch Niclas Kentenich aus Neuss, der am Nürburgring quasi sein Heimrennen fährt, konnte im Nassen überzeugen. Zwei Pole-Positions und einige Führungskilometer am Norisring machen den 18 Jahre alten Garten- und Landschaftsbauer zum echten Anwärter auf einen Sieg, ebenso wie Steffen Faas (Bad Wildbad), vor Kentenich als Vierter bester Deutscher im Polo-Cup.

Etwas weniger im Mittelpunkt, aber nicht minder spannend ist die Entscheidung um den Gesamtsieg bei den „Rookies“. Die Wertung für Neueinsteiger führt derzeit der 15-jährige Timo Walter (Limbach) vor Andreas Sauter (Bad Wurzach) und Marc Marbach (Heilbronn) an. Die die ersten Fünf – zu denen auch der Hemsbacher Nico Bastian und Marleen Seilheimer aus Mettenheim zählen – trennen lediglich 26 Punkte. Da ein Rookie-Sieg stolze 60 Zähler bringt, könnte das Klassement abermals durcheinander gewirbelt werden.

Die 21 jungen Fahrerinnen und Fahrer der „Tourenwagen-Schule“ können das Rennen allerdings nicht allein unter sich ausmachen: Gleich fünf dänische Gastfahrer schicken sich an, den einen oder anderen Pokal zu entführen. Besonders hervorzuheben sind der ehemalige DTM-Champion Kurt Thiim und der aktuelle Dänische Tourenwagen-Meister Casper Elgaard. Thiim kennt den auf 3,629 Kilometer verkürzten Nürburgring aus unzähligen Tourenwagen-Rennen, während Elgaard bereits bei einem Gastauftritt im Vorjahr am Norisring mit Rang drei beeindruckte. Sein Landsmann Jason Watt, seit einem Motorrad-Unfall im Jahr 1999 querschnittsgelähmt, pilotiert zum zweiten Mal einen Renn-Polo mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG und reiner Handsteuerung.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die Tourenwagen-Schule

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – damals noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. Zwischen 16 und 24 Jahre sind die Teilnehmer alt, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Polo-Cup qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet über die Teilnahme und den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und zwischen den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2006 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an sieben DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach sechs von zehn Läufen
1. Jimmy Johansson (Schweden), 284 Punkte; 2. Christoffer Nygaard (Dänemark), 177; 3. Patrik Olsson (Schweden), 172; 4. Steffen Faas (Bad Wildbad), 159; 5. Niclas Kentenich (Neuss), 156; 6. Stian Paulsen (Norwegen), 141; 7. Markus Grünewald (Sonneberg), 138; 8. Timur Sadredinov (Russland), 120; 9. Constantin Dressler (Göttingen), 115; 10. Andreas Pfister (Obersfeld), 111; 11. Timo Walter (Limbach), 81; 12. Marc Marbach (Heilbronn), 68; 13. Markus Brun (Schweiz), 63; 14. Nico Bastian (Hemsbach), 62; 15. Sebastian Voges (Beckum), 61; 16. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 60; 17. Marleen Seilheimer (Mettenheim), Alexander Rambow (Zehdenick) und Martin Marrill (Dänemark), je 59; 20. Thomas Grindel (Brachbach), 46; 21. Marlene Dietrich (Mannheim), 42; 22. Michael Schöch (Österreich), 7.

Punktestand Rookie-Wertung nach sechs von zehn Läufen
1. Timo Walter (Limbach), 190 Punkte; 2. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 176; 3. Marc Marbach (Heilbronn), 173; 4. Nico Bastian (Hemsbach), 166; 5. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 164; 6. Sebastian Voges (Beckum), 162; 7. Alexander Rambow (Zehdenick), 159; 8. Martin Marrill (Dänemark), 154; 9. Markus Brun (Schweiz), 150; 10. Michael Schöch (Österreich), 15.

Dänen-Express: Drei ehemalige DTM-Piloten im Polo-Cup

Der ehemalige DTM-Champion Kurt Thiim sowie seine dänischen Landsleute Peter Elgaard und Jason Watt treten beim siebten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürburgring (19./20. August) als Gaststarter an.

Fünf Dänen, drei ehemalige DTM-Piloten, zwei Vater-Sohn-Gespanne: Der ehemalige DTM-Champion Kurt Thiim sowie seine dänischen Landsleute Peter Elgaard und Jason Watt treten beim siebten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürburgring (19./20. August) als Gaststarter an.

Außerdem in der DTM-Partnerserie am Start: Nicki Thiim und Casper Elgaard, beide selbst Rennfahrer, messen sich auf dem Grand-Prix-Kurs in einem doppelten Familien-Duell mit ihren Vätern.

„Für unsere Tourenwagen-Schule sind die drei DTM-Veteranen eigentlich etwas zu alt, nicht aber für tollen Motorsport. Gerade Kurt Thiim hat in der DTM viele Freunde und Fans, und daher freuen wir uns über seine Rückkehr ins Fahrerlager ganz besonders“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen, früher selbst erfolgreicher DTM-Pilot.

Das Trio Thiim, Elgaard und Watt hat einschlägige Erfahrung in Europas populärster Tourenwagen-Rennserie: Kurt Thiim gewann 1986 den Titel des Deutschen Tourenwagen-Meisters und gehört mit insgesamt 19 Siegen und 16 Pole-Positions zu den erfolgreichsten Piloten aller Zeiten. „Ins DTM-Fahrerlager zurückzukehren, ist für mich eine sehr emotionale Sache. Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen daran“, verrät der 48-jährige Thiim, der heute noch gelegentlich ins Rennwagen-Lenkrad greift und außerdem seinen 17 Jahre alten Sohn Nicki im Formel-Rennsport unterstützt.

Peter Elgaard zählt gewissermaßen zu den „Gründungsmitgliedern“ der DTM, nachdem er beim Premiere-Rennen im Jahr 1984 selbst hinter dem Steuer saß. „Ich bin bis heute von der DTM begeistert. Dass ich am Nürburgring im Polo-Cup starten darf und damit wieder einmal hautnah dabei bin, freut mich natürlich sehr“, so der 50-jährige Elgaard, der selbst die Dänische Tourenwagen-Meisterschaft (DTC) ins Leben gerufen hat und diese bis heute leitet. Dort zählt sein Sohn Casper als zweimaliger Meister zu den Spitzenfahrern. „Jason Watt und ich haben die harten, aber fairen Zweikämpfe im Polo-Cup schon kennen gelernt“, so der 28-Jährige, der 2005 am Norisring mit einem Podiumsplatz brillierte.

Jason Watt trat 1996 als aufstrebender Nachwuchsfahrer in der vorübergehend ITC (Internationale Tourenwagen-Meisterschaft) genannten DTM-Serie an und galt später als heißer Kandidat für ein Cockpit in der Formel 1, bis er bei einem Motorrad-Unfall eine Querschnittslähmung erlitt und seitdem auf den Rollstuhl angewiesen ist. Das hält den sympathischen Dänen keineswegs vom Siegen ab: Im Jahr 2002 gewann Watt die Dänische Tourenwagen-Meisterschaft. Wie im vergangenen Jahr auf dem Norisring steuert der 36-Jährige einen speziellen Renn-Polo, der für ihn mit dem Doppelkupplungs-Getriebe DSG und einer Handsteuerung für Gas und Bremse ausgerüstet wurde.

Norisring: Johansson klar auf Titelkurs – Entscheidung in der letzten Kurve

In der letzten Kurve zum Sieg: Der Schwede Jimmy Johansson gewann dank eines sehenswerten Ausbremsmanövers den sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürnberger Norisring.

Nach einer hoch spannenden Schlussphase mussten sich der Däne Christoffer Nygaard und Steffen Faas aus Bad Wildbad mit den Plätzen zwei und drei zufrieden geben, obwohl beide das Rennen vor mehr als 150.000 Zuschauern zeitweise angeführt hatten. Der erst 15 Jahre alte Timo Walter aus Limbach erzielte mit Rang vier das beste Ergebnis eines Neueinsteigers in diesem Jahr und eroberte damit die Tabellenführung in der „Rookie“-Wertung zurück. Gaststarter Manuel Machata aus Berchtesgaden, Junioren-Weltmeister im Vierer-Bob, musste das Rennen nach einem Zweikampf vorzeitig beenden und wurde als 18. gewertet.

Mit seinem vierten Sieg in Folge und dem fünften in sechs Rennen bleibt Jimmy Johansson weiter klar auf Titelkurs in der „Tourenwagen-Schule“. „Über diesen tollen Sieg bin ich natürlich überglücklich. Nach der Rangelei in der ersten Kurve hatte ich schon befürchtet, mein Rennen sei vorbei“, berichtete Johansson. Markus Grünewald aus Sonneberg beschädigte sich bei dem Kontakt die Antriebswelle seines Renn-Polo und blieb nach der ersten Kurve stehen, was eine Reihe von Auffahrunfällen, mehrere Ausfälle und eine Safety-Car-Phase nach sich zog. Der Trainingsschnellste Niclas Kentenich (Neuss) entschied auch den Neustart nach sechs Runden für sich, musste die Führung aber nach einer Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts wieder abgeben.

Fortan bestimmte das Trio aus Nygaard, Faas und Johansson das Tempo an der Spitze. Bis zur 22. und letzten Runde blieben alle Überholversuche ohne Erfolg. „Es war nicht zu erkennen, wie viele Runden noch zu fahren waren“, erklärten Nygaard und Faas später unisono. Johansson behielt hingegen den Überblick: „Eigentlich peilte ich den zweiten Platz an und wollte zum Schluss Faas angreifen“, berichtete „JJ“. Faas verspürte den Druck, übernahm in der vorletzten Spitzkehre die Führung und stieß eine Lücke für Johansson auf. „Nun wusste ich, dass ich vor der letzten Kurve später bremsen konnte. Steffen ließ innen viel Platz und den habe ich genutzt“, freute sich Johansson mit schelmischem Lächeln. Auch Nygaard schlüpfte mit seinem 150 PS starken Polo durch und mischte die Reihenfolge an der Spitze abermals durch. „Einerseits freue ich mich über den zweiten Platz, andererseits ist es bitter, den Sieg zu verlieren“, erklärte der 20-jährige Däne, der in der Gesamtwertung auf Rang zwei vor Patrik Olsson (Schweden) vorrückte.

Manuel Machata, der erstmals seinen Bob gegen einen Renn-Polo im „Bob-Design“ tauschte, zeigte sich begeistert: „Ich habe am Wochenende echten Ehrgeiz entwickelt und wurde immer schneller. Die Kollision zum Schluss tut mir leid“, sagte der 22-Jährige.

Norisring: Zweite Pole-Position für Niclas Kentenich

Der 18-jährige Neusser ließ Tabellenführer Jimmy Johansson (Schweden) beim Zeittraining zum sechsten Lauf des ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Norisring mit hauchdünnem Vorsprung hinter sich.

Niclas Kentenich zum zweiten Mal auf der Pole-Position: Der 18-jährige Neusser ließ Tabellenführer Jimmy Johansson (Schweden) beim Zeittraining zum sechsten Lauf des ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Norisring mit hauchdünnem Vorsprung hinter sich.

Die zweite Startreihe bilden der Däne Christoffer Nygaard sowie Markus Grünewald aus Sonneberg, während Andreas Sauter (Bad Wurzach) mit Platz sechs hinter Steffen Faas (Bad Wildbad) das Zeittraining als bester Teilnehmer der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger abschloss. Gastfahrer Manuel Machata, Junioren-Weltmeister im Vierer-Bob, startet bei seinem Tourenwagen-Debüt aus der elften Reihe.

Das Zeittraining war geprägt von hochsommerlicher Hitze – und von dem Duell zwischen Kentenich gegen Johansson. Der Deutsche ging gleich zu Beginn auf Zeitenjagd, während sein schwedischer Kontrahent nur zwei gemäßigte Runden drehte, um anschließend das Geschehen von der Boxengasse aus zu beobachten. Erst nach zehn Minuten begann der 22-jährige Skandinavier seinen Angriff auf die Pole Position und unterbot die Zeit Kentenichs um 32 Tausendstelsekunden. Doch Kentenich wusste sich zu wehren, ging wieder auf die Strecke und setzte mit 1.03,859 Minuten und 15 Tausendsteln Vorsprung die neue Bestmarke. „Mein Vater hat noch einmal den Luftdruck der Reifen justiert und mich wieder herausgeschickt. Die Runde fühlte sich eigentlich gar nicht so schnell an, aber es hat gepasst“, freute sich der Pole-Sitter. Johansson wollte in den letzten Minuten noch einmal kontern, doch ihm ging die Zeit aus: Eine Unfall-bedingte Gelbphase sorgte kurz darauf für den vorzeitigen Abbruch des Trainings. Am Ende lagen alle 23 Polo-Piloten innerhalb von nur 1,3 Sekunden. „Die hohen Temperaturen machen mir gar nicht so sehr zu schaffen, aber mit Jimmy im Nacken wird das Rennen besonders hart“, vermutet Kentenich. Johansson hofft auf einen guten Start: „Platz eins in Kurve eins, das ist mein Ziel. Aber ich werde nicht um jeden Preis um den Sieg kämpfen. Ich will vor allem weitere Punkte sammeln und meine Führung in der Gesamtwertung ausbauen.“

Einen weiteren Schritt nach vorne machten die Neueinsteiger: Fünf Piloten, die in diesem Jahr ohne Tourenwagen-Erfahrung im Polo-Cup debütierten, fuhren unter die ersten Zwölf. Nach seinem zweiten Startplatz in Oschersleben schnitt abermals Andreas Sauter als bester „Rookie“ ab. „Zum Glück ist mir meine schnellste Runde gleich am Anfang gelungen, denn nach dem ersten Drittel des Zeittrainings habe ich eine Mauer touchiert, woraufhin mein Lenkrad ganz schief stand“, verriet der 19 Jahre alte Berufsschüler. Tourenwagen-Neuling Manuel Machata erlebte seine Eingewöhnung sprichwörtlich im Renntempo: „Im Bobsport bin ich immer alleine auf der Strecke – aber im Polo-Cup fliegen ja schon im Training die Außenspiegel“, bemerkte der Berchtesgadener schmunzelnd.

Junioren-Weltmeister Manuel Machata: Renn-Polo statt Vierer-Bob

Heißer Asphalt statt kaltem Eiskanal: Manuel Machata, aktueller Junioren-Weltmeister im Vierer-Bob, gibt beim sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Norisring sein Motorsport-Debüt.

Bei seinem Wechsel von vier Kufen auf vier Räder steuert der 22 Jahre alte Leistungssportler aus Berchtesgaden einen höchst außergewöhnlichen Renn-Polo: Das Design des 150 PS starken Tourenwagens wurde der Optik von Machatas weißem Vierer-Bob detailgetreu nachempfunden. Rumpf, Kufen und sogar seine drei Teamkollegen im Bob sind aus allen Perspektiven genau zu erkennen.

Für Manuel Machata ist der Gaststart in der populären „Tourenwagen-Schule“ eine willkommene Abwechslung im sonst wettbewerbsfreien Sommer. „Motorsport hat mich schon immer sehr begeistert und ich bin früher gelegentlich Kart gefahren“, erzählt der Sportsoldat. „Dass ich im Polo-Cup ein richtiges Autorennen fahren darf, ist natürlich großartig.“ Machata, für den im Bobsport derzeit vor allem Fitness auf dem Trainingsprogramm steht, hat sich sorgfältig auf seine Motorsport-Premiere vorbereitet. Nach theoretischer Einführung durch Volkswagen Chefinstruktor Benedikt große Darrelmann absolvierte Machata in Oschersleben einen ausführlichen Test. „Volkswagen hat mir die Möglichkeit gegeben, den Renn-Polo einen ganzen Tag lang zu fahren. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr ausgestiegen, so eine Gaudi war das“, so der Bayer. Als Bob-Rennfahrer bringt der Rotschopf durchaus gute Anlagen für den Motorsport mit. „Dinge wie Einlenkpunkte und Ideallinie gibt es auf der Eisbahn genauso wie auf der Rennstrecke. Nur an das harte Bremsen musste ich mich ein wenig gewöhnen. Dafür habe ich im Bob ja einen eigenen Mann an Bord“, erläutert Machata Augen zwinkernd. „Ich habe gehört, dass es im Polo-Cup gerade am Norisring besonders heiß zugeht – auf der Strecke und oft auch beim Wetter. Deshalb hoffe ich vor allem, meinen Polo sicher und heil ins Ziel zu bringen.“

Mit seinem Gaststart eifert der Nachwuchsmann vom WSV Königssee nicht zuletzt seinem sportlichen Vorbild Christoph Langen nach: Der zweimalige Bob-Olympiasieger und achtmalige Weltmeister fährt selbst Autorennen und startet am Norisring im Porsche Carrera Cup. Langen, der seine Sportler-Karriere als einer der erfolgreichsten deutschen Bobfahrer im vergangenen Jahr beendete, leitet heute als Stabsfeldwebel der Bundeswehr die Sportfördergruppe in Berchtesgaden, in der auch sein „Schützling“ Machata trainiert.

Am kommenden Wochenende (22./23. Juli) startet der ADAC Volkswagen Polo Cup als Partnerserie der DTM in seine zweite Saisonhälfte. Der Lauf auf dem Nürnberger Norisring, dem einzigen Stadtkurs im zehn Rennen umfassenden Kalender, gilt als Saisonhöhepunkt und lockt Jahr für Jahr mehr als 100.000 Zuschauer an.

Heiße Duelle in Nürnberg: Mit dem Renn-Polo im „Stadtverkehr“

Heiße Duelle im „Stadtverkehr“: Auf dem Norisring in Nürnberg, dem einzigen Straßenkurs im Kalender, startet der ADAC Volkswagen Polo Cup am kommenden Wochenende in seine zweite Saisonhälfte (22./23. Juli).

Die jungen Nachwuchstalente der erfolgreichen „Tourenwagen-Schule“ erwartet ein echter Höhepunkt vor einer beeindruckenden Kulisse. An die schnelle Rennstrecke aus sonst öffentlichen Straßen, auf der knappe Windschattenduelle und harte Bremsmanöver das A und O sind, strömen jedes Jahr mehr als 100.000 Zuschauer.

„Der Norisring zählt bis heute zu den außergewöhnlichsten Rennstrecken überhaupt: Seine Streckenführung wirkt vergleichsweise einfach, aber die teilweise nahen Leitplanken, die vielen Bremsmanöver und der oft wellige Belag verlangen jedem Piloten Höchstleistungen ab“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Dazu bietet der Norisring mit der großen Steintribüne eine einmalige Kulisse und mit dem Fahrerlager am Dutzendteich ein unvergleichliches Flair. Für unsere jungen Fahrerinnen und Fahrer eine große Herausforderung und gleichzeitig ein tolles Erlebnis.“

Der 150 PS starke Cup-Polo bringt beste Voraussetzungen mit, um in diesem außergewöhnlichen „Stadtverkehr“ im Renntempo zu bestehen. Die leistungsstarke Bremsanlage, deren innen belüftete Stahlscheiben während des Rennens bis zu 500 Grad Celsius heiß werden, sorgt vor den beiden Spitzkehren für zuverlässige Verzögerung und extrem späte Bremspunkte. Und diese lassen sich nach eingehender Analyse der gefahrenen Runden am Laptop – der Renn-Polo verfügt über ein professionelles Datenaufzeichnungssystem – Schritt für Schritt noch weiter Richtung Scheitelpunkt verschieben. „Die Software bietet unglaublich viele Möglichkeiten, die eigenen Daten zu analysieren. Das war am Anfang ganz schön knifflig, aber mittlerweile habe ich den Bogen raus“, meint Marleen Seilheimer, 19 Jahre alt und aktuell Vierte der „Rookie-Wertung“ für Neueinsteiger. Um den Lerneffekt für die Nachwuchstalente zu erhöhen, wird nach jeder Sitzung die Datenaufzeichnung von einem der schnellsten Fünf an alle Teilnehmer weiter gegeben. „So kann ich die Daten übereinander legen und genau sehen, wo ich langsamer oder schneller bin – und so meine Linie oder Bremspunkte verbessern“, erläutert die Mettenheimerin, die sich in der Sommerpause mit Auto-Slaloms für den Polo-Cup fit hielt.

Markus Grünewald aus Sonneberg, mit Gesamtrang vier derzeit bester Deutscher im international besetzten Polo-Cup, reist mit dem eigenen Fanclub aus Thüringen an. „Für mich und meine Freunde ist der Norisring das Saisonhighlight. In der Gesamtwertung ist die Luft wie immer sehr dünn, aber ich hoffe, dieses Wochenende dem zweiten Platz in der Meisterschaft einen wichtigen Schritt näher zu kommen. Mal sehen, vielleicht springt dabei ja sogar der erste Sieg heraus“, so der 23 Jahre alte Student vor dem sechsten Rennen der Saison.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die Tourenwagen-Schule

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – damals noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. Zwischen 16 und 24 Jahre sind die Teilnehmer alt, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Polo-Cup qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet über die Teilnahme und den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und zwischen den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2006 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an sieben DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach fünf von zehn Läufen
1. Jimmy Johansson (Schweden), 224 Punkte; 2. Stian Paulsen (Norwegen), 141; 3. Patrik Olsson (Schweden), 140; 4. Markus Grünewald (Sonneberg), 138; 5. Niclas Kentenich (Neuss), 130; 6. Christoffer Nygaard (Dänemark), 129; 7. Steffen Faas (Bad Wildbad), 119; 8. Constantin Dressler (Göttingen), 115; 9. Timur Sadredinov (Russland), 90; 10. Andreas Pfister (Obersfeld), 83; 11. Marc Marbach (Heilbronn), 60; 12. Nico Bastian (Hemsbach), 52; 13. Timo Walter (Limbach), 47; 14. Andreas Sauter (Bad Wurzach) und Thomas Grindel (Brachbach), je 46; 16. Martin Marrill (Dänemark), 43; 17. Alexander Rambow (Zehdenick), 41; 18. Marleen Seilheimer (Mettenheim), Sebastian Voges (Beckum) und Markus Brun (Schweiz), je 39; 21. Marlene Dietrich (Mannheim), 30; 22. Michael Schöch (Österreich), 7.

Punktestand Rookie-Wertung nach fünf von zehn Läufen
1. Marc Marbach (Heilbronn), 149 Punkte; 2. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 148; 3. Nico Bastian (Hemsbach), 140; 4. Timo Walter (Limbach) und Marleen Seilheimer (Mettenheim), je 130; 6. Alexander Rambow (Zehdenick), 127; 7. Martin Marrill (Dänemark), 124; 8. Sebastian Voges (Beckum), 122; 9. Markus Brun (Schweiz), 102; 10. Michael Schöch (Österreich), 15.

Zandvoort: Erster Matchball für Polo-Cup-Ass Jimmy Johansson

Erster Matchball für Jimmy Johansson: Der Schwede hat beste Chancen, bei den Rennen acht und neun zum ADAC Volkswagen Polo Cup im niederländischen Zandvoort (01.-03. September) vorzeitig den Fahrertitel zu gewinnen.

Nach fünf Saisonsiegen führt der 22-Jährige die Gesamtwertung der „Tourenwagen-Schule“ souverän an und könnte den Meisterpokal erstmals nach Schweden entführen.

Gleichzeitig sind zwei junge Fahrerinnen aus der Türkei zu Gast an der Nordsee: Melis Çeker (23) und Günes Ipekkan (26) treten als „Austausch-Schülerinnen“ an, nachdem am zurückliegenden Wochenende zwei Deutsche am türkischen Volkswagen Polo Ladies Cup teilgenommen hatten. Den Siegerpokal entführte Marlene Dietrich nach Mannheim, dementsprechend fordern die beiden Türkinnen Revanche für das Rennen im Rahmenprogramm des Formel-1-Grand-Prix. Zwei weitere Gaststarter haben eine deutlich kürzere Anreise: Tourenwagen-Haudegen Allard Kalff und Michiel Willebrands, Redakteur der holländischen „AutoWeek“, vertreten die Niederlande. „Ich kenne auf meiner Heimstrecke jedes Sandkorn, aber das hat mir bei meinem Start im vergangenen Jahr nicht sehr geholfen. Im Polo-Cup wird richtig Gas gegeben“, sagt Kalff anerkennend.

Mit 132 Punkten Vorsprung vor seinem Landsmann Patrik Olsson hat Jimmy Johansson beim einzigen Auslandsgastspiel des Polo-Cup alle Trümpfe in der Hand. Selbst wenn Olsson gewinnen sollte, genügte dem Spitzenreiter ein zweiter Platz im ersten Lauf am Samstag, um vorzeitig die Meisterschaft einzufahren. „Das ist eine tolle Ausgangsposition. Aber darauf werde ich mich nicht verlassen, sondern mich wie gewohnt darauf konzentrieren, das Rennen zu gewinnen“, schickt Johansson voraus. Der aufstrebende Schwede aus Alingsås peilt seinen sechsten Saisonsieg an, womit er den seit dem Vorjahr bestehenden Rekord von René Rast einstellen würde. Der Steyerberger Rast ist nach seinem Titelgewinn im Polo-Cup in den Seat Leon Supercopa aufgestiegen und beweist als aktueller Tabellenführer, was er zuvor in der „Tourenwagen-Schule“ gelernt hat.

Hingegen ist in der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger noch keine Vorentscheidung in Sicht: Hier wird noch hartnäckig um den Titel gekämpft. Derzeit hat Sebastian Voges aus Beckum knapp die Nase vor Timo Walter (Limbach), Andreas Sauter (Bad Wurzach) und Nico Bastian (Hemsbach). Neben der Rookie-Trophäe und zusätzlichem Preisgeld sorgt ein ganz besonderer Preis für zusätzlichen Anreiz: Der beste Neueinsteiger erhält wie der Gesamtsieger die außergewöhnliche Gelegenheit, nach Saisonende im südafrikanischen Volkswagen Polo Cup einen Gaststart zu absolvieren.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die Tourenwagen-Schule

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – damals noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. Zwischen 16 und 24 Jahre sind die Teilnehmer alt, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Polo-Cup qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet über die Teilnahme und den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und zwischen den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2006 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an sieben DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach sieben von zehn Läufen
1. Jimmy Johansson (Schweden), 344 Punkte; 2. Patrik Olsson (Schweden), 212; 3. Christoffer Nygaard (Dänemark), 209; 4. Niclas Kentenich (Neuss), 204; 5. Steffen Faas (Bad Wildbad), 189; 6. Markus Grünewald (Sonneberg), 172; 7. Stian Paulsen (Norwegen), 167; 8. Constantin Dressler (Göttingen) und Andreas Pfister (Obersfeld), je 139; 10. Timur Sadredinov (Russland), 136; 11. Timo Walter (Limbach), 89; 12. Sebastian Voges (Beckum), 81; 13. Nico Bastian (Hemsbach), 80; 14. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 74; 15. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 71; 16. Marc Marbach (Heilbronn), 70; 17. Martin Marrill (Dänemark), 69; 18. Thomas Grindel (Brachbach), 68; 19. Alexander Rambow (Zehdenick), 65; 20. Markus Brun (Schweiz), 63; 21. Marlene Dietrich (Mannheim), 46; 22. Michael Schöch (Österreich), 7.

Punktestand Rookie-Wertung nach sieben von zehn Läufen
1. Sebastian Voges (Beckum), 222 Punkte; 2. Timo Walter (Limbach), 220; 3. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 216; 4. Nico Bastian (Hemsbach), 214; 5. Marc Marbach (Heilbronn), 199; 6. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 198; 7. Alexander Rambow (Zehdenick), 187; 8. Martin Marrill (Dänemark), 186; 9. Markus Brun (Schweiz), 174; 10. Michael Schöch (Österreich), 15.

Oschersleben: Johansson holt zwei Siege beim Volkswagen Heimspiel

Beim fünften Saisonrennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup in der Motorsport Arena Oschersleben feierte der 21-jährige Schwede seinen vierten Saisonsieg

Perfektes Wochenende für Jimmy Johansson: Beim fünften Saisonrennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup in der Motorsport Arena Oschersleben feierte der 21-jährige Schwede seinen vierten Saisonsieg, nachdem er schon das Rennen am Samstag und sämtliche Trainingssitzungen beherrscht hatte.

Hinter dem enteilten „Halbzeit-Meister“ lieferten sich die Nachwuchs-Piloten der DTM-Partnerserie viele spannende Zweikämpfe. Der Norweger Stian Paulsen und Christoffer Nygaard aus Dänemark sorgten mit den Plätzen zwei und drei für ein rein skandinavisches Siegerpodium. Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers zeigte bei seinem Gaststart abermals eine starke kämpferische Leistung und belegte erneut Rang acht, Andreas Sauter aus Bad Wurzach gewann als Zehnter die Rookie-Wertung.

„Kompliment an Jimmy Johansson: Er hatte seine starken Konkurrenten an diesem Wochenende wirklich im Griff“, erklärte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Mit der ersten Saisonhälfte des Polo-Cup können wir sehr zufrieden sein: Der gebotene Sport ist erstklassig und der überarbeitete Renn-Polo bewährt sich auf allen Strecken.“ Für die Saison 2006 erhielt die 150 PS starke Rennversion des Polo technischen Feinschliff in Form eines Sperrdifferenzials, einer Leichtbau-Schwungscheibe und einer Rennkupplung.

Zwei Pole Positions, zwei Siege: Besser hätte die Doppelveranstaltung in Oschersleben, nur eine Autostunde vom Volkswagen Stammsitz Wolfsburg gelegen, für Jimmy Johansson gar nicht laufen können. „Ein perfektes Wochenende. Der Rundenrekord für den Polo-Cup war das Sahnehäubchen“, jubelte Johansson, der die Tabelle mit insgesamt 224 Punkten und 83 Zählern Vorsprung vor Stian Paulsen anführt. Dieser musste sich im Rennen gegen Christoffer Nygaard wehren. „Jimmy war heute einfach zu schnell. Stattdessen tauchte Christoffer immer größer in meinem Rückspiegel auf, aber ich habe meinen Polo so breit wie möglich gemacht“, berichtete der 18 Jahre alte Lackierer. Nygaard freute sich wie Paulsen über den zweiten Podiumsplatz der Saison. „Ich war zwar etwas schneller als Stian, aber mehr war nicht drin. Platz drei gibt mir Zuversicht für die nächsten Rennen“, meinte der 20-Jährige. Constantin Dressler aus Göttingen, Markus Grünewald aus Sonneberg und der Neusser Niclas Kentenich belegten die Plätze vier bis sechs, nachdem Kentenich in der zwölften Runde in die Streckenbegrenzung schleuderte und damit für den Rennabbruch sowie die Wertung nach Runde elf sorgte.

Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz, die am Montag im Race Touareg 2 die Rallye Transibérico gewonnen hatten, genossen ihr Gastspiel in der „Tourenwagen-Schule“. „Der Polo-Cup ist eine tolle Serie für aufstrebende Talente“, urteilte de Villiers. Dirk von Zitzewitz fügte hinzu: „Es geht extrem eng zu. Die Leistungsdichte ist beeindruckend.“