Mit seinem vierten Saisonsieg fuhr Matthias Meyer am Sonntag in Hockenheim zum Titel im ADAC Volkswagen Polo Cup 2004.
Es war ein hartes Stück Arbeit: Mit seinem vierten Saisonsieg fuhr Matthias Meyer am Sonntag in Hockenheim zum Titel im ADAC Volkswagen Polo Cup 2004. Für den Kaltenkirchener, dessen Motorsport-Pläne vor einigen Jahren fast gescheitert waren, ist es der größte Erfolg seiner jungen Laufbahn.
Zum ersten Mal mit dem Rennsport in Kontakt kam Matthias Meyer im Alter von vier Jahren: Sein Vater baute ihm ein Go-Kart mit Rasenmähermotor. Meyer Junior bekam Appetit auf mehr und begann mit Kart-Slaloms. Mit 14 Jahren folgte der Wechsel auf die Rundstrecke, doch Familie Meyer fiel es schwer, sich in der kostspieligen Deutschen Kart-Meisterschaft durchzusetzen. Für 1998 war der Wechsel in den Formel-Sport geplant, aber trotz guter Tests sprangen Sponsoren ab. „Das war frustrierend. Ich habe vier Jahre vergeblich versucht, das Geld für eine Formel-Saison aufzutreiben“, bemerkt Meyer. Der Lupo-Cup brachte die entscheidende Wende: Meyer beschloss, sein Glück im Tourenwagen zu suchen. „Volkswagen ermöglicht einen sehr günstigen Einstieg, und das Umfeld ist sehr professionell.“ Meyer nahm an einem Sichtungstermin teil, den er gewann und sich damit eine Förderung für die Saison 2003 sicherte. „Ohne die Unterstützung meiner Partner, vor allem von ADAC und Volkswagen, wären diese beiden erfolgreichen Jahre nicht möglich gewesen“, ist sich der Schleswig-Holsteiner bewusst.
Schon im ersten Jahr kämpfte er um die Meisterschaft. „Leider habe ich den Titel um einen Punkt verpasst. Darum war er 2004 das erklärte Ziel“, sagt Meyer, der sich 2003 die Rookie-Wertung und damit die Förderung für eine weitere Saison in der Nachwuchsserie – nun im Polo – sicherte. Sein zweites Jahr ging er besonnener an. „Als Neueinsteiger bin ich unnötige Risiken eingegangen und habe viele Punkte verloren“, gesteht Meyer selbstkritisch. „In diesem Jahr bin ich auch auf Sieg gefahren, aber wenn ich merkte, es geht nicht, fuhr ich die Punkte lieber sicher nach Hause.“ Der Lohn waren konstante Ergebnisse: Meyer stand bei acht von zehn Rennen auf dem Podest, wurde einmal Sechster und einmal Neunter.
Seine Familie stand von Anfang an hinter seinen Rennsport-Plänen und räumt dem Speditions-Kaufmann die dafür nötige Zeit ein. Obwohl erst 23 Jahre alt, ist Meyer seit dreieinhalb Jahren mit Kathrin verheiratet. Seine Ehefrau ist bei allen Rennen dabei. „Sie kümmert sich immer um den Luftdruck meines Polo“, erzählt der stolze Ehemann. „Kathrin ist eine große Stütze und hilft mir dabei, mein größtes Ziel zu erreichen: Profirennfahrer zu werden.“ Der Titel im Polo-Cup ist die Grundlage für die nächste Sprosse auf der Karriere-Leiter. Aber zunächst geht es Anfang November auf Einladung von Volkswagen zum Finale des südafrikanischen Polo-Cups nach Kyalami.