Der erste Auftritt des ADAC Volkswagen Polo Cup in der Tschechischen Republik steht ganz im Zeichen des doppelten Titelkampfes.
Das Starterfeld der DTM-Partnerserie umfasst in Brünn insgesamt 26 Renn-Polo: Andreas Spellig, DTM-Kommentator der ARD, will in der Tourenwagen-Schule, wie der Polo-Cup gerne genannt wird, praktische Erfahrungen sammeln. Zweiter Gaststarter ist der Slowake Peter Beles aus dem Volkswagen Werk im nahen Bratislava, wo die Polo-Cup-Fahrzeuge produziert wurden.
Matthias Meyer hat es selbst in der Hand: In Brünn kann sich der 23 Jahre alte Speditionskaufmann aus eigener Kraft den Titel sichern. Im vergangenen Jahr schrammte der Norddeutsche trotz eines Sieges beim Finale mit einem einzigen Punkt Rückstand am Lupo-Titel vorbei – und darauf möchte es Meyer nicht noch einmal ankommen lassen. „Ich will den Sack schon in Brünn zumachen. Mein Ziel ist, das Rennen und damit den Titel zu gewinnen“, zeigt er sich entschlossen. Um die Meisterschaft vorzeitig zu feiern, muss er auf jeden Fall vor Patric Lachmann ins Ziel kommen und seinen Vorsprung um acht auf 61 Punkte ausbauen. Beim Finale in Hockenheim werden maximal 60 vergeben, bei Gleichstand würde die Anzahl der Rennsiege über die Titelvergabe entscheiden. Meyer stand bislang dreimal ganz oben auf dem Podium, Lachmann hingegen zweimal.
Der gibt sich aber noch nicht geschlagen: „Für mich gilt: Alles oder nichts“, sagt der Kfz-Mechaniker, zuletzt in Zandvoort nur Sechster. „Auch wenn mein Rückstand groß ist: Ich werde alles geben. Im Motorsport ist manchmal alles möglich.“ Auf diese Regel baut auch Manuel Lauck, Dritter der Gesamtwertung. „Ich habe zwar 50 Punkte Rückstand auf Patric Lachmann, aber in den letzten beiden Rennen sollte für mich noch Einiges drin sein. Angreifen werde ich auf jeden Fall“, sagt der 21 Jahre alte Lauck.
In der Wertung für Neueinsteiger ist die Situation deutlicher: Lance David Arnold würde selbst bei einem Rookie-Sieg von Dennis Nägele ein dritter Platz zum Gesamtsieg genügen. „Ich hoffe natürlich, dass ich 61 Punkte Vorsprung und den Rookie-Titel mit nach Hockenheim nehmen kann“, sagt der 18 Jahre alte Schüler. „Aber erst einmal steht die Reise nach Brünn an. Die Strecke scheint sehr schnell und anspruchsvoll zu sein und ist vermutlich für alle Neuland – daher erwarte ich ein spannendes Rennen.“