In der letzten Kurve zum Sieg: Der Schwede Jimmy Johansson gewann dank eines sehenswerten Ausbremsmanövers den sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Nürnberger Norisring.
Nach einer hoch spannenden Schlussphase mussten sich der Däne Christoffer Nygaard und Steffen Faas aus Bad Wildbad mit den Plätzen zwei und drei zufrieden geben, obwohl beide das Rennen vor mehr als 150.000 Zuschauern zeitweise angeführt hatten. Der erst 15 Jahre alte Timo Walter aus Limbach erzielte mit Rang vier das beste Ergebnis eines Neueinsteigers in diesem Jahr und eroberte damit die Tabellenführung in der „Rookie“-Wertung zurück. Gaststarter Manuel Machata aus Berchtesgaden, Junioren-Weltmeister im Vierer-Bob, musste das Rennen nach einem Zweikampf vorzeitig beenden und wurde als 18. gewertet.
Mit seinem vierten Sieg in Folge und dem fünften in sechs Rennen bleibt Jimmy Johansson weiter klar auf Titelkurs in der „Tourenwagen-Schule“. „Über diesen tollen Sieg bin ich natürlich überglücklich. Nach der Rangelei in der ersten Kurve hatte ich schon befürchtet, mein Rennen sei vorbei“, berichtete Johansson. Markus Grünewald aus Sonneberg beschädigte sich bei dem Kontakt die Antriebswelle seines Renn-Polo und blieb nach der ersten Kurve stehen, was eine Reihe von Auffahrunfällen, mehrere Ausfälle und eine Safety-Car-Phase nach sich zog. Der Trainingsschnellste Niclas Kentenich (Neuss) entschied auch den Neustart nach sechs Runden für sich, musste die Führung aber nach einer Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts wieder abgeben.
Fortan bestimmte das Trio aus Nygaard, Faas und Johansson das Tempo an der Spitze. Bis zur 22. und letzten Runde blieben alle Überholversuche ohne Erfolg. „Es war nicht zu erkennen, wie viele Runden noch zu fahren waren“, erklärten Nygaard und Faas später unisono. Johansson behielt hingegen den Überblick: „Eigentlich peilte ich den zweiten Platz an und wollte zum Schluss Faas angreifen“, berichtete „JJ“. Faas verspürte den Druck, übernahm in der vorletzten Spitzkehre die Führung und stieß eine Lücke für Johansson auf. „Nun wusste ich, dass ich vor der letzten Kurve später bremsen konnte. Steffen ließ innen viel Platz und den habe ich genutzt“, freute sich Johansson mit schelmischem Lächeln. Auch Nygaard schlüpfte mit seinem 150 PS starken Polo durch und mischte die Reihenfolge an der Spitze abermals durch. „Einerseits freue ich mich über den zweiten Platz, andererseits ist es bitter, den Sieg zu verlieren“, erklärte der 20-jährige Däne, der in der Gesamtwertung auf Rang zwei vor Patrik Olsson (Schweden) vorrückte.
Manuel Machata, der erstmals seinen Bob gegen einen Renn-Polo im „Bob-Design“ tauschte, zeigte sich begeistert: „Ich habe am Wochenende echten Ehrgeiz entwickelt und wurde immer schneller. Die Kollision zum Schluss tut mir leid“, sagte der 22-Jährige.