Mit seinem sechsten Saisonsieg im ADAC Volkswagen Polo Cup fuhr der 18 Jahre alte Steyerberger in Hockenheim zum Titelgewinn
Auch unter größtem Druck behielt René Rast einen klaren Kopf: Mit seinem sechsten Saisonsieg im ADAC Volkswagen Polo Cup fuhr der 18 Jahre alte Steyerberger in Hockenheim zum Titelgewinn und feierte damit den wichtigsten Erfolg seiner jungen Karriere.
Seine beeindruckende Erfolgsbilanz – nie zuvor gelangen einem Fahrer in der „Tourenwagen-Schule“ sechs Siege in einem Jahr – hat handfeste Gründe: Hinter dem sympathischen Lächeln des schlanken Rennfahrers steckt ein zielstrebiger Arbeiter, der beim Erlangen seiner Ziele ungern etwas dem Zufall überlässt.
Mit seiner professionellen Arbeitsweise am Steuer des 150 PS starken Renn-Polo hat sich René Rast in der Nachwuchs-Rennserie schnell Respekt verschafft. Gemeinsam mit Vater Rüdiger – seinem Manager, Mentor und Mechaniker – arbeitet er von der ersten Sekunde des Freien Trainings an ein minutiös geplantes Programm ab. „So nutzen wir die knappe Trainingszeit optimal aus“, sagt Rast. Im Polo-Cup kommt es neben dem fahrerischen Talent auf eine optimale Abstimmung des Reifendrucks und der Stabilisator-Einstellung an. „Mein Vater ist Perfektionist. Er sammelt so viele Daten wie möglich, wertet sie aus und plant damit schon das nächste Rennen“, verrät der Filius, der die enorme Sorgfalt des Vaters perfekt umzusetzen vermag: Im wichtigen Zeittraining holte er vier Pole-Positions und stand auch sonst immer in einer der beiden ersten Startreihen. Eine wichtige Basis für seine sechs Siege und den Titelgewinn. Doch René Rast erlebte in seiner ersten Tourenwagen-Saison auch Tiefpunkte: In Oschersleben und in Nürnberg ging er zweimal nach Kollisionen leer aus. „Zuerst war ich extrem enttäuscht, aber man muss seinen Kopf von solchen Rückschlägen schnell frei machen“, weiß der gebürtige Westfale.
Ursprünglich hatte der Wirtschaftsschüler den Tourenwagensport gar nicht für seine Karriere eingeplant: Nach dem Titelgewinn in der Deutschen ADAC Junioren-Kartmeisterschaft im Jahr 2002 hieß die nächste Stufe Formel-Sport. Doch der erwies sich für René nicht als geeignetes Sprungbrett. „Die Unterschiede zwischen den einzelnen Teams war enorm groß. Unfälle, an denen ich unschuldig war, kosteten ein Vermögen und sorgten für großen Frust“, blickt Rast zurück. Das Vater-Sohn-Gespann machte die Not zur Tugend und setzte fortan alles auf den Tourenwagen-Sport. „Der Polo-Cup bietet den Fahrern ungemein viel und ist dabei bezahlbar. Eine solche Chancengleichheit war für mich vorher unvorstellbar. Volkswagen hat zudem eine sehr professionelle Mannschaft, die den Fahrern stets mit Rat und Tat zur Seite steht“, lobt der neue Champion.
Nun steht die nächste Sprosse auf der Karriereleiter an. Ob er schon von der DTM träumt? „Nein, die gucke ich mir zwar gerne an, aber ich bleibe realistisch. Als nächster Schritt wären der Seat Leon Supercopa und der Porsche Carrera Cup sehr interessant.“