Mit der Rückkehr von Volkswagen in die Rallye-Weltmeisterschaft schließt sich ein Kreis: Bereits in den 70er-Jahren begann Volkswagen mit der Entwicklung von Rallye-Fahrzeugen auf Basis der ersten Golf Generation, die nationale Rallye-Titel einfuhren – etwa in Deutschland. Der große Durchbruch gelang mit der zweiten Generation des Bestsellers: Mit dem Golf GTI 16V gewannen Kenneth Eriksson/Peter Diekmann (S/D) 1986 den Titel in der neu geschaffenen Gruppe-A-Weltmeisterschaft. Immer wieder fokussierten sich die Medien auf den „David“ im 200 PS starken Golf, der die „Goliath“-Klasse Gruppe B mit ihren mehr als 500 PS starken Prototypen herausforderte. Dabei gelang Weltmeister Volkswagen mit einem seriennahen Rallye-Fahrzeug durchaus eine Pionierleistung. Die Gruppe B wurde abgeschafft und 1987 die Gruppe A für alle WM-Teilnehmer verpflichtend eingeführt.
Ruhmreiche Namen und große sportliche Duelle
Seit 1973 schreibt die FIA einen Marken-Titel für die Rallye-Weltmeisterschaft aus, seit 1979 auch einen Fahrer-Titel. Mit ihm sind besonders große Namen in der Geschichte des Motorsports verbunden: Walter Röhrl etwa, der lange in Diensten des Volkswagen Konzerns stand und sich in den 80er-Jahren spektakuläre Duelle mit der französischen Rallye-Pilotin Michèle Mouton lieferte. In den Jahren 1980 und 1982 wurde Röhrl Weltmeister; bis heute ist er der einzige deutsche Titelträger. Auch die legendären Finnen Ari Vatanen (1981) und Juha Kankkunen (1986, 1987, 1991, 1993), die beide später von Volkswagen in das Marathon-Rallye-Programm mit dem Race Touareg eingebunden wurden, gewannen die Rallye-WM. Ebenso Carlos Sainz, Gewinner der Rallye Dakar 2010 mit Volkswagen: Er sicherte sich 1990 und 1992 als erster Spanier zwei Mal die WM-Krone.
Ein Kürzel prägt seit 1997 die über Jahrzehnte einzige Automobil-Weltmeisterschaft der FIA neben der Formel 1: „WRC“ steht in erster Linie für „World Rally Championship“, ist aber auch die Abkürzung für „World Rally Car“. Es ist die bis heute führende Fahrzeugklasse im Rallye-Sport, die aus der Gruppe A entstand.
Die Läufe der „World Rally Championship“ präsentieren sich so abwechslungsreich wie bei keiner anderen Rennserie: Wertungsprüfungen von Schotter, Schnee bis Asphalt und auf den vier Kontinenten Amerika, Australien, Asien und Europa stehen für extreme Vielfalt und globale Präsenz der wohl spektakulärsten Motorsportdisziplin. In dieser Tradition startet Volkswagen ab 2013 in der WRC, um einem weltweiten Publikum zu beweisen, dass der von einem Serienmodell abgeleitete Polo R WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft das Zeug zum künftigen Weltmeister besitzt – so wie 1986 der Golf GTI.