- Vorspiel zum elften Saisonlauf der Rallye-WM bei rutschigen Bedingungen
- Ergiebige Regenfälle und ein „Medicane“ für die kommenden Tage erwartet
- Latvala im Shakedown mit dem Polo R WRC Dritter, Ogier Vierter, Mikkelsen Neunter
Die Sinne schärfen für eine wahre Herausforderung: Die Volkswagen Piloten haben sich im Shakedown zur Rallye Frankreich auf die zu erwartenden tückischen Bedingungen eingestellt. Beim „Freien Training“ vor dem elften Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) absolvierten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) die 3,88 Kilometer kurze Prüfung mit der drittbesten Zeit. Ihre Volkswagen Teamkollegen, die alten und neuen Weltmeister* Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) sowie Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), beendeten den Shakedown auf den Plätzen vier und neun. Der lieferte den Teilnehmern einen ersten Vorgeschmack auf die kommenden Tage.
Die Wetterexperten erwarten für den Donnerstagabend und den Rallye-Freitag ergiebige Regenfälle mit bis zu 300 Litern Niederschlag pro Quadratmeter. Und womöglich einen „Medicane“ – ein seltenes Wetterphänomen von der Art eines Hurricanes, das über dem Mittelmeer entsteht. Bereits der Shakedown wurde auf regennasser Fahrbahn ausgetragen, allerdings bei ständig wechselndem Grip-Niveau. Alle Volkswagen Duos absolvierten fünf Durchgänge, um sich sorgfältig auf die Rallye auf Korsika vorzubereiten.
„Wir stehen vor einer herausfordernden Rallye Frankreich“, so Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Hier auf Korsika erwarten die Wetterexperten viel und ausdauernden Regen. Dem müssen sich unsere Fahrer aber auch das gesamte Team mit geschärften Sinnen stellen. Im Shakedown haben sich unsere Fahrer an die regennassen Strecken und an den entsprechend niedrigen Grip gewöhnt. Wir haben viele Abstimmungsvarianten getestet – ab morgen werden wir sehen, ob wir damit richtigliegen. Unser Ziel bleibt: Wir wollen nach den frühen Titelgewinnen in Australien weiter positive Ergebnisse für Volkswagen einfahren – am liebsten natürlich mit einem Sieg. Und dafür kommen alle drei unserer Fahrer in Frage. Doch bei dieser Rallye, speziell bei diesen Bedingungen, ist alles möglich.“
Die Rallye Frankreich startet am Freitag mit den ersten drei von nur neun, dafür durchschnittlich rund 37 Kilometer langen Wertungsprüfungen. Am Donnerstagabend steht in Ajaccio, im Südwesten der Insel, zunächst der zeremonielle Start der traditionsreichen Veranstaltung auf dem Programm.
* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.
Wussten Sie, dass …
… sich Ogier bei der Rallye Frankreich bereits 1961 und 1963 in die Siegerlisten eintrug? Allerdings handelte es sich nicht um den dreimaligen Weltmeister Sébastien, sondern um Jean-Claude Ogier, der seinerzeit als Beifahrer an der Seite von René Trautmann die „Tour de Corse“ gewann. Übrigens: Jean-Claude und Sébastien sind weder verwandt noch verschwägert.
… 1956 Gilberte Thirion/Nadège Ferrier (B/CH) die ersten Gewinner der „Tour de Corse“ waren? Damals zählte die Rallye auf Korsika zu den wichtigsten nationalen Rallyes.
… die Rallye Frankreich auf Korsika von 1973 bis 2008 zum Rallye-WM-Kalender zählte? 1996 zählte sie allerdings wegen des Rotationssystems der Rallye-WM nur zur FIA 2-Liter-WM für Hersteller.