Neues Engagement im Spitzensport: Volkswagen startet ab 2013 mit dem Polo R WRC in der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (World Rally Championship, WRC). Nach drei Siegen in Folge bei der Rallye Dakar setzt sich der Automobilhersteller neue Ziele im Spitzensport. Mit aktuell drei engagierten Automobilkonzernen und globaler Medienpräsenz bietet die WRC für Volkswagen ein attraktives, hochprofessionelles Wettbewerbsumfeld. Bis 2013 entwickeln die Wolfsburger auf Basis des Polo ein rund 300 PS starkes Rallye-Fahrzeug mit 1,6-Liter-TSI-Motor und Allradantrieb.
„Das Kürzel R hat sich bei Volkswagen zu einem Synonym für Sportlichkeit, Dynamik und Leistungsfähigkeit entwickelt“, so der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Prof. Dr. rer. nat. Martin Winterkorn. „Mit dem Polo R WRC will Volkswagen im unmittelbaren Vergleich mit seinen Wettbewerbern technische Kompetenz auf höchstem Niveau beweisen. Die Rallye-WM bietet dazu die ideale Plattform. Sie wird von Millionen Fans weltweit verfolgt.“
Universelle technologische Herausforderung, neue Regeln
Die Rallye-Weltmeisterschaft bietet für die engagierten Hersteller die vielseitigste technologische Herausforderung im weltweiten Automobilrennsport. Verschiedenste Untergründe gilt es bei der Konzeption eines Rallye-WM-Fahrzeugs zu berücksichtigen: Schotter, Geröll, Asphalt, Eis, Schnee und Matsch in allen Variationen. In dieser Saison stehen 13 Weltmeisterschaftsläufe auf vier verschiedenen Kontinenten im Kalender. Ein „World Rally Car“ muss also bei extrem unterschiedlichen klimatischen Bedingungen funktionieren – von der sengenden Hitze Südamerikas bis zum eisigen Ritt in Skandinavien.
Seit diesem Jahr gelten zudem in der Rallye-Weltmeisterschaft WRC neue technische Regeln. Erstmals sind Motoren mit maximal 1.600 cm3 Hubraum, Direkteinspritzung und Turboaufladung vorgeschrieben.
„Das neue Technische Reglement der Rallye-Weltmeisterschaft passt ideal zur Philosophie von Volkswagen bei der Entwicklung von Serienfahrzeugen“, so Dr. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich Entwicklung. „Downsizing, hohe Effizienz und Sportlichkeit stehen bei unseren Kunden an oberster Stelle. Der Zeitpunkt zum Einstieg in die Rallye-WM ist für Volkswagen optimal. Uns reizt die große Aufgabe, ein Fahrzeug zu konstruieren, das bei einer Vielzahl von Herausforderungen konkurrenz- und siegfähig ist.“
Bewährte Mannschaft, neue Ziele: Werksengagement von Volkswagen Motorsport
Volkswagen wird den Polo R WRC werksseitig vorbereiten und einsetzen. Die Wolfsburger Mannschaft kann dabei auf bereits in den vergangenen Jahren etablierte Strukturen aufbauen. Die Rallye-WM ist ein neues ambitioniertes Ziel für das „Dakar“-Siegerteam der vergangenen drei Jahre. „Wir können auf eine erfahrene und bewährte Mannschaft zurückgreifen, die in den vergangenen Jahren im Spitzensport bereits herausragende Arbeit geleistet hat“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Auch wenn die Rallye-WM für uns Neuland ist und wir in vielen Bereichen dazulernen müssen, erfüllt das Team wichtige Voraussetzungen schon jetzt: die konsequent professionelle Einstellung und den Willen zur absoluten Perfektion.“
Volkswagen in der Rallye-WM: eine erfolgreiche Geschichte
Volkswagen blickt auf eine kleine, aber feine Rallye-Tradition zurück. Seriennahe Fahrzeuge aus Wolfsburg feierten Mitte der 80er-Jahre im Rallye-Sport Erfolge. Der wichtigste: 1986 sicherte sich der Schwede Kenneth Eriksson mit seinem deutschen Beifahrer Peter Diekmann im Volkswagen Golf GTI 16V den Weltmeister-Titel in der neu geschaffenen Gruppe A. Darüber hinaus förderte Volkswagen jahrelang konsequent den Rallye-Nachwuchs mit dem Golf-Rallye-Pokal. Mit dem Einsatz des Volkswagen Polo R WRC ab 2013 schließt sich der Kreis – heutige Rallye-WM-Fahrzeuge basieren immer noch auf der Philosophie der damals eingeführten Gruppe A, die Rallye-Sport mit Fahrzeugen ermöglicht, die auf Serienmodellen aufbauen.
Die Zukunft beginnt heute: Vorbereitung auf die Rallye-WM-Saison 2013 läuft
Die Rallye-Weltmeisterschaft 2013 wirft für Volkswagen ihre Schatten voraus. Im Februar begannen bereits die Konzeption und die Auslegung des Fahrzeugkonzepts für den Polo R WRC. Noch im Jahr 2011 soll der Aufbau der ersten Chassis beginnen. Bevor 2012 eine intensive Erprobung des Fahrzeugs mit einem ausführlichen Testprogramm beginnt, erhält das Team schon 2011 die Chance, erste Erfahrungen in der Rallye-Weltmeisterschaft zu sammeln. Am Ende der Saison sind bei ausgewählten Rallyes Starts mit Fahrzeugen der Volkswagen Konzern-Marke Škoda geplant.