Drei Polo R WRC unter den ersten Sechs – die Rallye Finnland hat für Volkswagen mit guten Resultaten im Zeittraining begonnen. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die die Fahrer- und Beifahrer-WM anführen, beendeten die Qualifikation auf Rang zwei. Ihre Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) wurden Fünfte, Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) Sechste. Ihre guten Resultate im Qualifying münzten die Volkswagen Duos in aussichtsreiche Startplätze um: Bei der Vergabe der Ausgangspositionen wählte Sébastien Ogier die 13., Jari-Matti Latvala die zehnte und Andreas Mikkelsen die neunte Position im stark besetzten Feld der World Rally Cars. Um die Gunst der ersten Wahl, die dem Schnellstem des Zeittrainings gebührt, ging es eng zu: Die ersten Sechs trennten im Qualifying weniger als eine Sekunde.
Die ersten Wertungsprüfungen werden bei der Rallye Finnland am Donnerstag ausgetragen. Insgesamt stehen 23 Sonderprüfungen und 324,21 Kilometer auf Zeit an. Die Rallye Finnland ist die schnellste im Kalender. Die Rallye-Sieger erreichen üblicherweise ein Durchschnittstempo von etwa 80 Kilometern pro Stunde, in Finnland sind es dagegen 120 km/h. Nicht nur das Tempo ist bei der „Formel 1 im Wald“ hoch, wie die Rallye Finnland im Volksmund genannt wird – Mensch und Material werden auch sonst gefordert. Die weitesten Sprünge über die zahlreichen Kuppen der Waldwege gehen bis knapp an die 60-Meter-Marke.
„Ich freue mich sehr, dass die Rallye morgen richtig losgeht“, sagte Jari-Matti Latvala. „Wir haben uns sorgfältig vorbereitet und mein Polo fühlt sich sehr gut an, ich bin recht zuversichtlich. Beim Qualifying war ich etwas zu vorsichtig, aber Platz fünf ist dennoch eine gute Ausgangsposition. Die Zeiten im Training lagen sehr eng beieinander, die Zuschauer dürfen sich auf eine spannende Rallye freuen. Vor heimischem Publikum zu fahren ist natürlich etwas Besonderes für mich und ich bin bis in die Haarspitzen motiviert, hier ein gutes Ergebnis zu liefern. Platz fünf ist hier in Finnland kein so großer Nachteil wie er es sonst wäre, weil die Effekt einer immer sauberer werdenden Linie nicht so groß ist.“
„Mein Ziel war es unter die Top Drei zu fahren, von daher bin ich mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden“, meinte Sébastien Ogier. Das Auto fühlt sich gut an, der Test letzte Woche hier in Finnland hat sich offensichtlich gelohnt. In jedem Fall können sich die Fans auf eine packende Rallye freuen, denn die Abstände an der Spitze sind wirklich gering. Außerdem bin ich sehr glücklich, dass mein Stamm-Beifahrer Julien Ingrassia nach seiner Schlüsselbein-Verletzung und der damit verbundenen Operation wieder im Cockpit neben mir sitzt.“
Andreas Mikkelsen zeigte sich mit dem Qualifying zufrieden: „Mit dem Qualifying bin ich sehr zufrieden. Platz sechs ist super. Unser Durchgang war sauber, auch wenn man natürlich nachher immer noch hier und da kleinere Makel ausmachen kann. Bei der Wahl der Positionen möglichst viel Spielraum zu haben war deswegen gut. Ich freue mich auf den Start am Donnerstag – die Rallye Finnland ist etwas Besonderes. Ich mag die schnellen Routen und den Charakter der Rallye sehr. Und jetzt kann es endlich richtig losgehen.“
Auch Jost Capito äußerte sich positiv: „Volkswagen ist gut in die Rallye Finnland gestartet. Alle drei Polo R WRC unter den ersten Sechs zu platzieren – und das bei diesem engen Resultat – ist eine gute Ausgangslage. Die Abstände sind sehr gering, das macht natürlich Lust auf die kommenden drei Rallye-Tage, bei denen wieder Kleinigkeiten entscheiden werden. Ich denke, dass wir dafür nach dem Zeittraining gut aufgestellt sind. Wir freuen uns auf die großartige Unterstützung der fachkundigen Fans. Finnland ist auch in dieser Hinsicht etwas Besonderes.“
Und da war dann noch Julien Ingrassias neuer Protektor. Der Beifahrer des WM-führenden Volkswagen Pilot Sébastien Ogier hatte sich in der Sommerpause beim Training mit dem Mountainbike das Schlüsselbein gebrochen und sich sofort einer Operation unterzogen. Pünktlich zur Rallye Finnland meldete sich der 33-jährige Franzose wieder fit. Beim heutigen Zeittraining erlebte dabei auch ein Hilfsmittel seine Premiere: In Finnland setzt Ingrassia einen speziell angefertigten Protektor ein. Der Schutzpanzer aus Carbon wurde in Lausanne vom Spezialisten Vincent-Alex Rieder perfekt an die Form der linken Schulter von Ingrassia angepasst. Er sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung der einwirkenden Kräfte im Cockpit des Polo R WRC.