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Stefan Volland aus Osnabrück erwarb 1989 einen Polo I Baujahr 1981 mit 50 Pferdestärken für 3 900 Mark. Für ihn stand von Anfang an fest, daß dieser Polo nicht im Originalzustand verbleiben würde. Daß das ganze Projekt jedoch so umfangreich werden würde, daran dachte er selbst nicht in seinem schlimmsten Traum.
Kurz nach dem Kauf schon wurde der Wagen in dem bis heute andauernden Wespen-Look lackiert. Als nächstes mußte das Fahrzeug dichter zum Erdboden. Dies gelang mit einem H&R Fahrwerk in Verbindung mit passend zu Lackierung abgestimmten gelben Konis. Für eine breitere Spur sorgten 185/60/13 Reifen auf 5,5´´ Stahlfelgen. So ausgerüstet ging es anno 1990 erst einmal in den Urlaub nach Jugoslawien. Aus dem Urlaub pannenfrei zurückgekommen, reifte der Entschluß, ein solch zuverlässiges Auto den nächsten Winter abzumelden und erneut zu überarbeiten. Im Winter tauschte Stefan alle angerosteten Teile gegen neue aus dem VAG-Regal aus. Der Unterbodenschutz mußte für eine Behandlung mit Zinkstaubfarbe entfernt werden; erst danach erfolgte eine erneute Versiegelung. Schweißarbeiten konnten aufgrund der guten Substanz entfallen.
In Mißgunst fielen die bisherigen Felgen, die Mattig-Räder in der Dimension 7×13 in Verbindung mit 175/50/13 Pirelli-Reifen weichen sollten. Sie jedoch bereitete ihm starke TÜV-Beschwerden. So mußten die Radhäuser im Seitenteil um zwei Zentimeter verbreitert werden, was eine neue Lackierung erforderlich machte. Selbstredend, daß Stefan beim bisherigen und auffälligen Design blieb. Jedoch, das hatte er aus dem ersten Lackierversuch gelernt, halfen diesmal einige Liter Klarlack mehr, die Übergänge zwischen dem schwarzen und dem gelben Lack zu verbessern.
Nun gänzlich vom Polo-Virus infiziert griff er in die Vollen: Schalensitze, Überrollkäfig, Streben, Fächerkrümmer und einen Sportauspuff. Zum Polo-Treffen 1993 in Wetzlar mußte es dann ein neuer 60 Pferdestärken leistender HH-Motor mit 5-Gang-Getriebe sein, dessen Leistung mit Hilfe eines bearbeiteten Zylinderkopfes und 40´er Webern auf 95 PS erhöht wurde. Als Anerkennung seiner Umbauarbeiten gab es in diesem Jahr auch die ersten Pokale.
Im folgenden Winter bezog Stefan die komplette Innenausstattung inklusive Armaturenbrett in gelben Leder. Ein ebenfalls gelber Velour-Teppich wurde verlegt und auch die HiFi-Anlage mußte eine Verschönerung mit Leder und Plexiglas über sich ergehen lassen. Am Motor galt es, alle erdenklichen Teile abzuschrauben und zu verchromen oder aufzupolieren.
Nach der Motorshow Essen 1994 wurden vier Smoor-Felgen geordert. Zuerst in 7, dann in 8×13 mit Dunlop Reifen. So galt es Jahr für Jahr, das Auto zu verbessern. Mittlerweile ist Stefan an dem Punkt angelangt, an dem das Fahrzeug für den täglichen Gebrauch zu schade ist. So wird er nur noch zu besonderen Anlässen genutzt. Denn, und das haben schon viele Polo-Freunde schmerzhaft erfahren müssen, im Schadensfall werden die verbauten 40 000 Mark nicht wieder zurückkommen.
Eigentlich, so die einhellige Meinung der unzähligen und staunenden Menschen auf diversen Polo-Treffen, sollte es an einem solchen Fahrezug nichts mehr zu schrauben geben. Doch da liegt man bei Stefan völlig falsch. Denn der nächste Winter kommt bestimmt …